LICHTENFELS

Wort zur Besinnung: Wort zur Besinnung: Ungebrochen solidarisch

Wort zur Besinnung: Ungebrochen solidarisch
Pfarrerin Tanja Vincent und Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz schreiben, warum Soldarität so wichtig ist. Foto: Evangelische Kirche

Krisengeschüttelt fühlen sich viele. In unserer Zeit könnten wir viel über Krisen sprechen. Die Energiekrise, die Klimakrise, die Krise auf dem Arbeitsmarkt, weil es hinten und vorne an Fachkräften fehlt. Es ist so leicht, die ganzen Probleme aufzulisten, und immer wenn man glaubt, schon viel genannt zu haben, fällt einem schnell noch mehr ein, was auch nicht optimal läuft.

Manchen tut es gut, wenn sie endlich mal so richtig jammern können und all das rauslassen, was sie beschäftigt. Andere aber stimmt das eher depressiv. Ja, dann ist alles mal gesagt, aber nichts hat sich geändert. Der nächste Tag wird genauso schwierig sein wie heute. Da könnte es doch noch mehr geben.

Der April geht zu Ende. Wie wäre es mit einem Tanz in den Mai? Mit dem Blick in die Natur, die auch mit einem kühlen Frühling uns die schönsten Farben präsentiert? Oder ein Blick auf den 1. Mai, an dem der DGB auffordert, ungebrochen solidarisch zu sein.

Gemeinsam ist mehr möglich als allein, schreiben sie, und weisen auf die Erfolge hin, die sie für viele verhandelt und erkämpft haben. Wer was fürs Klima tun will, muss ein Rundum-Paket schnüren, um die Standorte zu sichern. Mitbestimmung bleibt ein Thema, weil es für alle besser läuft, wenn viele mitreden konnten und dann hinter einem Plan stehen und für ein gemeinsames Ziel arbeiten.

Wo immer gefordert wird, dass alle ihren Beitrag leisten, soll das auch so umgesetzt werden und nicht auf dem Rücken der vielen kleinen Leute, ohne die mit in die Pflicht zu nehmen, denen es besser geht. Auch Frieden ist an diesem Tag ein wichtiges Ziel, und der Wunsch nach mehr Völkerverständigung ohne Krieg.

Ungebrochen solidarisch. Unsere Zeit braucht Menschen, die sich zusammentun, um gemeinsam dafür zu arbeiten, zu diskutieren, zu streiten, eine bessere Welt für alle zu bekommen. Wie viel „intelligente Nächstenliebe“ entfaltet sich täglich im gemeinsamen Engagement dafür Leid zu lindern? Es braucht die Gemeinschaft.

Und da ist einer, der steht fest, ungebrochen, an der Seite der Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Der schaut nicht weg, wenn es jemandem schlecht geht. Redet nicht davon, dass er sich nur anstrengen brauche, um etwas zu schaffen. Gott ist besonders bei denen, die es nicht so gut haben. Er glaubt an jede und jeden einzelnen, kennt die Fähigkeiten von jedem Menschen und nimmt alle mit ihren Stärken und Schwächen an. Solidarität gehört deshalb zur christlichen Identität.

Solidarisches Handeln wird immer auch österliches Handeln sein, denn es geht ja darum die Mächte des Todes zu überwinden. Als Gott Mensch wurde und sich solidarisch mit uns Menschen zeigte, da hat er sich das etwas kosten lassen. Sein Sohn Jesus Christus stand nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens. Er hatte Gegner, die ihn immer wieder auf die Probe stellten, stieß auch auf Unverständnis und wurde schließlich ans Kreuz geschlagen.

Uns wird es nicht das Leben kosten, wenn wir uns solidarisch zeigen, aber mitunter doch einiges an Zeit, Nerven und auch Geld. Nicht mehr jammern, sondern hoffend zusammenstehen und gemeinsam viele kleine Schritte gehen. Ist es uns das wert? Diese Frage stellt sich in der Kirche genauso wie bei den Gewerkschaften.

Pfarrerin Tanja Vincent (Schney und Buch) und Betriebseelsorger Norbert Jungkunz

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