LICHTENFELS

Wetterregeln: Gibt es einen einen goldenen Oktober?

Können wir uns bei schönem Wetter wieder an leuchtenden, bunten Blätter erfreuen? Foto: Erik Berkenkamp

Der Oktober ist der Rosenkranz-Monat. Die katholischen Pfarreien laden zum gemeinsamen Rosenkranzgebet ein. Gartenbauvereine lassen die Kartoffelfeuer-Tradition aufleben. Auf Kürbisfesten wird ein Kürbiskönig oder eine -königin gekürt. Die Winzer sind mit der Weinlese beschäftigt. Nicht nur in Unterfranken, sondern auch am Südhang des Staffelberges werden Trauben geerntet.

Der Hundertjährige Kalender prophezeit für die ersten 15 Oktobertage schönes Wetter. Wir rechnen für den ersten Sonntag mit dem traditionellen Erntedankfest und für den Nationalfeiertag mit angenehmen Tagen. Vielleicht genießen wir am langen Wochenende nochmals einen sonnigen Kurzurlaub. Die Winzer dürfen sich am 14. Oktober freuen: „Sankt Burkhardi Sonnenschein, schüttet Zucker in den Wein.“ Wir können uns auf einen goldenen Oktober einstellen. Möglicherweise hat dies Auswirkungen auf den Winter: „Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein.“

Welche Bauernregeln gibt es zum Herbstmonat?

Danach sollen einige frostige Tage kommen. Anschließend dürfen wir uns nochmals an fünf schönen Herbsttagen erfreuen. Zum 25. Oktober prophezeit uns eine Bauernregel: „Mit Krispin sind alle Fliegen hin.“ Für den nächsten Tag sagt eine andere: „Warmer Sankt Albin bringt fürwahr stets einen kalten Januar.“

Der Oktober soll sich nach den Berechnungen von Abt Knauer mit vier trüben Tagen verabschieden. Vielleicht passt ja dieses Wetter zu den zahlreichen Halloween-Partys am Obermain.

Wie ist das typische Wetter im Oktober?

Die Durchschnittstemperatur beträgt 9,0 Grad und die mittlere Sonnenscheindauer 108 Stunden. Der sogenannte „goldene“ Oktober ist vor allem Anfang des Monats mit Sommerfeeling anzutreffen. Zunehmende Nebelbildung und Herbststürme sind möglich.

Ende Oktober nimmt die Frostgefahr zu, vereinzelt schneit es schon einmal. Mitte Oktober 2015 fiel sogar so viel Schnee, dass der Bahnverkehr zum Teil eingestellt werden musste; die noch belaubten Bäume hielten den Schneemassen nicht stand.

Ab Mitte Oktober an Winterreifen zu denken, bietet sich an. Winterreifen haben bei kühlen Temperaturen große Vorteile gegenüber Sommerreifen. Wie schnell es abends dunkel wird, bekommen wir spätestens ab dem 30. Oktober zu spüren. Dann ist Zeitumstellung, die Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt.

Warum bekommen die Bäume und Sträucher bunte Blätter?

Blattverfärbungen werden im Herbst ausgelöst, wenn die Sonne immer niedriger steht, die Tage immer kürzer werden und die nächtlichen Temperaturen in den einstelligen Bereich sinken. Gibt es mehrere kühle Nächte hintereinander, dann ist es so weit: Das in den grünen Blättern vorherrschende Chlorophyll wird schneller abgebaut. Der Baum zerlegt das Chlorophyll in seine Bausteine und holt es in die dicken Äste und den Stamm zurück. Diese Bausteine werden bis zum nächsten Frühjahr eingelagert und dann wiederverwertet. Blattverfärbungen stellen sich nicht nur aufgrund der kürzeren Tage ein, sondern auch im Zusammenhang mit der aktuellen Witterung.

Der Spätherbst, der statistisch am 16. Oktober beginnt, wird nicht nur von der Blattverfärbung markiert, sondern auch vom Laubfall vieler wild wachsender Bäume. Etwa zwei Wochen nach der Blattverfärbung beginnt der Laubfall.

Alte Bauernregeln gibt es auch zum Laubfall: „Laubfall an Sankt Leodegar (2. Oktober), kündigt an ein fruchtbar Jahr.“ Eine andere besagt: „Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.“ Diese Aussage lässt sich nicht belegen, sie steht wissenschaftlich auf wackeligen Beinen. Wie der Winter wird, können uns die Bäume leider nicht verraten.

Wohin mit den Blättern?

Das Verbrennen von Laub ist grundsätzlich wegen der Co2-Bilanz und des stinkenden Rauchs verboten. Die Rauchschwaden gefährden die Gesundheit; zudem besteht Brandgefahr.

Grundsätzlich gilt: Von Gehwegen muss das Laub wegen der Rutschgefahr runter. Im Garten sollte man das Laub nicht überall liegen lassen. Es ist besser, Blätter vom Rasen zu entfernen. Rasen braucht Licht und Luft, damit er trocknen kann und sich keine Pilze unter den Blättern bilden. An anderen Stellen schützt das Laub aber empfindliche Pflanzen, liefert Nährstoffe und bietet Kleintieren Unterschlupf.

Die Natur hat sich vieles dabei gedacht: Blätter isolieren Pflanzen gegen Kälte. Igel und Kleintiere wie Erdkröten sind dankbar für einen kleinen Blatthaufen – denn darin können sie ohne Probleme überwintern. Will man seinen Garten sauber haben, kompostiert man das Laub und produziert Dünger für den Garten. Da sollte man sich aber vorher schlaumachen, beispielsweise sollte man den Kompost nur bis maximal 20 Prozent mit Laub auffüllen.

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Josef Motschmann

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