
Zusammen mit der Jugendabteilung des Athletenclubs hat der kartholische Kindergarten Seubelsdorf eine tolle Aktion gestartet. In Seubeldorf entstand auf dem Kindergartengelände ein kleines Lager für Hilfsgüter, die am Freitag direkt nach Stollenberg ins betroffne Gebiet gehen. Kindergartenleiterin Ines Mai berichtet:
„Eine Frau – ein Wort. Zwei Frauen und eine Handvoll Helfer – große Taten. Als erstes Wort fällt mir nur ein ,Hammer' ein – und als zweites Dankeschön. Nun aber die Geschichte dazu. Ich denke fast jeder hat vor einer Woche vor dem Fernseher oder vor dem Handy gesessen und war entsetzt – die Bilder von schwimmenden Häusern, von der Flut einfach weggerissen, verzweifelten Menschen, die sich auf Dächer retteten. Bächen und Flüssen, die zu Flutwellen wurden. So eine Hochwasserkatastrophe mit so vielen Toten hat Deutschland wohl noch nie erlebt.
Post von einem alten Schulfreund
Auch ich saß vorm Fernseher und – multitaskingfähig wie ich bin – am Handy und las gerade einen Post von einem alten Schulfreund, die in meinem Heimatort einen Hilfstransport ins betroffene Rheinland-Pfalz organisieren. Hm – wie kann ich helfen? Soll ich ihn gleich mal anrufen? In diesem Moment klingelt das Telefon. Am Apparat meine Elternbeiratsvorsitzende, Frau Löppert, der es so ging wie mir. Nur, dass sie schon einen Schritt weiter war. „ Ines, hopp, wir organisieren einen Hilfstransport. Ich bin schon in Kontakt mit der Firma Koch Parkett. Übrigens ein Kindergartenvater von mir, der Verwandtschaft und Bekanntschaft in der betroffenen Region hat, und mit meinem Trainer und meinen Jugendlichen vom Ringen hab ich auch schon gesprochen. Die sind dabei.“
Welle der Hilfsbereitschaft kommt ins Rollen
„Hopp, mach mer!“ So ähnlich lief das Gespräch ab. Samstagabend wurde nach Absprache der Spendenaufruf in den sozialen Netzwerken gepostet – und schon da waren die Reaktionen und Anfragen gigantisch. Doch ehrlich – was da auf uns zurollte – in den kühnsten Träumen hätten wir es alle nicht erwartet. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in und um Lichtenfels – der Hammer. Einfach unbeschreiblich. Viele, viele Kartons haben meine Helfer bewegt... Alle Kartons wurden von uns kontrolliert und teilweise um verpackt – die Helfer vor Ort sollen es einfach haben. So gibt es nun im Kindergarten wirklich sechs volle Räume mit Kartons – jeder mit spezifischen Hilfsgütern gefüllt – Männerkleidung, Frauenkleidung, Kinderkleidung, Spielsachen, Hygieneartikel, Nahrung. Ein Pavillon im Garten ist für Werkzeug da. Und deshalb fahren wir auch mit vier Transportern und einem Laster – in jedem eine Abteilung. Einige aus unserer Gruppe bleiben bis Sonntag, um vor Ort kräftig mit anpacken zu können.
Ein Dankeschön gilt den fleißigen Händen meiner Kita-Mamas und Papas. Den Freiwilligen, die vorbeikommen um mit anzupacken. Wir erleben herrliche Geschichten und lachen viel. Und für unsere Kids ist ein riesen Abenteuer, bei dem sie viel lernen. Denn natürlich haben wir auch darüber gesprochen, wie eine Katastrophe entsteht, und was sie für die Menschen bedeutet.
Doch eines möchte ich hier offen kommunizieren. Ja, es steht ein Abfallcontainer vor dem Kindergarten – ich wusste mir Montag Abend nicht anders zu helfen. Wir mussten so manche Sachen wegwerfen. Ich möchte auch niemanden schlechte Absichten unterstellen, aber teilweise war Kleidung verstockt oder löchrig. Spiele nicht vollständig oder es wurden gebrauchte Hygieneartikel abgegeben. Ich glaube einfach, dass ganz viel Leute schnell helfen wollten, und es deshalb so hier ankam. Also nicht über den Container wundern.
Jetzt drücken wir die Daumen, dass sie Transporter samt Helfer gut ankommen – und ja – wir haben Kontakte vor Ort und alle Sachspenden von uns werden dort erwartet und gerne genommen.
P. S.: Die Sammelaktion ist vorbei, aber für Freitag suchen die Organisatoren zwischen 10 und 15 Uhr noch Helferinnen und Helfer zum verladen.
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