Während die meisten Menschen in Deutschland die Konsequenzen des Klimawandels für sich eher in der Zukunft sehen, sind die Auswirkungen der globalen Erwärmung in der Vogelwelt heute schon deutlich erkennbar. Doch wie wirkt sich der Klimawandel auf den Vogelzug aus? Viele Vögel beginnen aufgrund der milderen Temperaturen im Frühling und durch den früheren Laubaustrieb eher mit dem Brüten.

„Wir beobachten, dass viele Zugvögel bis zu drei Wochen früher aus ihren Winterquartieren zurückkommen als noch vor 30 Jahren, und manche fliegen im Herbst später ab als früher“, sagt renommierte Ornithologe Prof. Dr. Franz Bairlein. Das gelte etwa für die Amsel oder den Trauerschnäpper. „Es gibt eigentlich keinen anderen Faktor als die Klimaveränderung, der als Ursache dafür in Frage kommt“, sagte der ehemalige Präsident der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft.

Als Kosmopoliten sind Zugvögel in ganz verschiedenen Welten zuhause. Entsprechend werden sie gleich an mehreren Orten mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Am Beispiel der eindrucksvollsten Zugvögel wird Bairlein in seinem Vortrag zeigen, wie wichtig das Zugvogel-Drehkreuz Wattenmeer ist, aber auch Strategien vorstellen, mit denen die einzelnen Vogelarten versuchen, dem Wandel zu begegnen. Wie genau sich die globale Erwärmung auf die Artenvielfalt und Verbreitung von Vögeln künftig auswirken wird und von welchen Zeiträumen dabei auszugehen ist, sei heute noch nicht abzusehen, betont der Vogelkundler. Auf Einladung der Volkshochschule kommt Prof. Dr. Franz Bairlein nun ins Naturkunde-Museum Coburg. Am Dienstag, 24. Januar, 19 Uhr, wird er dort seinen Vortrag „Vögel im Klimawandel“ halten. Nähere Informationen und Buchung unter Tel. 09561/8825-0 oder über www.vhs-coburg.de. Weitere Infos im Internet unter www.naturkunde-museum-coburg.de. (red)