
Am 1. April hat der Bund Naturschutz (BN) seine Vogelstimmen-Hotline gestartet. Wer wissen will, welche Vögel in seiner Umgebung singen, kann den Gesang mit dem Handy aufnehmen und über WhatsApp an den „Vogelphilipp“ schicken. Rund 4500 Vogelstimmen-Anfragen sind im vergangenen Jahr eingegangen. Der BN gibt zudem Tipps, wie man mehr Vogelarten in den Garten locken kann.
Über 250 Vogelarten sind in Deutschland als Brutvögel zu Hause, davon sind mehr als die Hälfte Singvögel. In Wäldern, Gärten und Parks kann man sie sehen und vor allem hören. „Gerade im Frühling melden sich Singvögel lautstark zu Wort, um ihr Revier abzugrenzen und einen Partner anzulocken“, weiß BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt. Doch wer singt da genau?
Das und mehr beantwortet im April der „Vogelphilipp“. Der Landshuter Ornithologe heißt eigentlich Philipp Herrmann und kennt die Vogelstimmen wie kein zweiter. Er hilft den Gesang unserer heimischen Vögel zu erkennen, um damit ein Bewusstsein für die Vielfalt unserer Vogelwelt zu schaffen und die Artenkenntnis zu fördern.
Jeder kann mitmachen: Einfach den Vogelgesang mit dem Smartphone über die Sprachnachrichtenfunktion von WhatsApp aufnehmen und an die Tel. 0160-4424450 schicken. Der „Vogelphilipp“ hört sich jede einzelne Aufnahme genau an und gibt persönlich Bescheid, welcher Vogel singt. Oft gibt es sogar noch ein paar Zusatzinformationen über die Art und ihren Gesang als Dreingabe dazu.
Die 13 häufigsten Vogelstimmen zum Anhören
Die häufigsten 13 Vogelstimmen kann man sich auf der Homepage des Bund Naturschutz anhören. So kann jeder die Stimmen im Garten mit den Original-Stimmen der einzelnen Vogelarten vergleichen. „Das rhythmische Tschilpen von Haus- und Feldsperlingen lässt sich leicht aus den anderen Stimmen heraushören. Auch das typische 'tii-ti-ti-türrrr' der Blaumeise ist einfach zu erkennen. Ihre feine hohe Stimme ist gut von der Kohlmeise zu unterscheiden. Schwierig dagegen sind die verschiedenen Nachahmungen der Stare. Die haben nicht nur eine Strophe drauf, sondern können viele andere Vogelarten imitieren. Doch wer genau hinhört, erkennt den Star trotzdem an seinen harmonischen, abwechslungsreichen Melodien“, erklärt Beisitzerin Ute Hauptfleisch.
Die Vogelstimmen zum Nachhören und weitere Infos zu den häufigsten Vögeln gibt es hier: www.bund-naturschutz.de.
Im April des vergangenen Jahres haben an dem Projekt über 2000 Menschen mitgemacht und 4500 Vogelstimmen an die Vogelstimmen-Hotline gesandt. Darunter waren 89 unterschiedliche Vogelarten und auch seltene wie Schwarzstorch, Wiedehopf oder Doppelschnepfe. Besonders häufig wurden gehört (in dieser Reihenfolge): Kohlmeise, Amsel, Buchfink, Mönchsgrasmücke und Kleiber.
Dem Heimatklang lauschen: Dawn Chorus
Passend zur Vogelstimmen-Hotline unterstützt der BN auch das Bürgerforscherprojekt „Dawn Chorus“. Menschen aus aller Welt sind aufgerufen, an einem beliebigen Tag im Mai zwischen Morgendämmerung und Sonnenaufgang die Vogelstimmen vor der eigenen Haustür eine Minute lang mit der kostenlos verfügbaren Dawn Chorus-App aufzunehmen. Die Aufnahmen werden weltweit kartiert und ergänzen eine wissenschaftliche Datenbank zur Biodiversitätsforschung. Die Homepage dazu lautet www.dawn-chorus.org. (red)
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