LICHTENFELS

Vision 2030: neue Zukunftswerkstatt im Frühjahr geplant

Im Mai 2019 hatte die Stadt die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, mit einer Ideenwerkstatt in der Stadthalle die Vision 2030 mit Leben zu erfüllen. Um nach der Pandemie das Projekt zu entwickeln, soll im kommenden Frühjahr eine solche Ideenwerkstatt wiederholt werden.Archivfoto:...

Die Vision 2030 ist das zentrale Projekt, um die Stadt für die Zukunft zu rüsten. Ins Laufen gebracht wurde sie im Mai 2019 mit einer Zukunftswerkstatt in der Stadthalle, an der sich rund 900 Bürgerinnen und Bürger beteiligt hatten. Erster Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) und die Leiter der einzelnen Handlungsfelder gaben am Montag im Stadtrat einen Bericht über den Strategieentwicklungsprozess und einen Ausblick in die Zukunft. Und auch die Lichtenfelserinnen und Lichtenfelser sollen verstärkt wieder ins Boot geholt werden, denn im nächsten Frühjahr ist eine weitere Zukunftswerkstatt geplant.

Der Leiter des Handlungsfeldes „Sozial-integrative Stadt“ und Chef des Bürgermeisteramts, Sebastian Müller, erläuterte, dass das Strategieteam im Mai unter dem Motto „Vision 2030 – wir bleiben dran!“ die Struktur der Handlungsfelder sowie den Ablaufplan überarbeitet haben. In seinem Bereich gebe es fünf Projekte, und zwar Bürgerbeteiligung, Ehrenamt, Senioren und Menschen mit Handicap, Migration sowie Gesundheit und Pflege. „Bei der Bürgerbeteiligung sind wir sehr gut dabei“, sagte Müller und verwies auf das Rathausjournal, 40 Bürgerversammlungen, die Zukunftswerkstatt oder die Mitmach-Stadt bei Bauprojekten.

Inklusions-Café soll demnächst umgesetzt werden

Beim Projekt Ehrenamt solle ab 2024 ein Ehrenamtspreis vergeben werden, im Bereich Senioren und Menschen mit Handicap stünden Seniorennachmittage im Stadtschloss an, ein Inklusions-Café müsse noch umgesetzt werden, ebenso Veranstaltungen in leichter Sprache. Ferner solle ein Obdachlosenkonzept überarbeitet werden, und geplant sei der Bau eines inklusives Spielplatzes.

Im Handlungsfeld Migration sei noch nichts geschehen, hier liege die Zuständigkeit beim Landkreis. Mit diesem und dem BRK sei man aber in Kontakt. Der Sozial- und Wohlfahrtsbereich werde zusammengefasst, da man hier auf externe Partner angewiesen sei. Schließlich soll bei der ärztlichen Versorgung und Pflege das Thema Kommunales MVZ überarbeitet werden, dabei wolle man die Ärzte beteiligen, und für die Pflege sei eine Innovationswerkstatt geplant. Schließlich, so Müller weiter, fasse man die Handlungsfelder Senioren und Menschen mit Handicap sowie Migration zusammen.

Steffen Hofmann, Citymanager und Leiter des Handlungsfelds Wirtschaftsstandort, konnte als Erfolg für den Bildungsstandort den Gewinn einer Außenstelle der Hochschule Coburg aufstellen, die Gründung des FADZ-Zweckverbands und das Machbar. „Es gab auch die Idee, ein Gründerzentrum zu etablieren, ebenso eine Gründerstiftung. Dies wurde aber ins FADZ eingebunden“, sagte Hofmann, der hier das große private Engagement hervorhob. Er nannte auch die Schaffung neuer Gewerbeflächen oder die Verlegung von 20 Kilometern Leerrohren für Glasfasernetze.

Des Weiteren sei man dabei, die Marke „Gottesgarten“ voranzutreiben, im Stadtschloss gebe es mehr Veranstaltungen, die Schaffung von Wohnmobilstellplätzen sei in Arbeit, und mit den „Cisterscapes“ (Klosterlandschaft Langheim) habe man ein großes Projekt in Arbeit. Auch in Hofmanns Handlungsfeld gibt es eine Umstrukturierung. Statt wie bisher sieben Bereichen gebe es künftig die Bereiche FADZ, Aktivierung von Gewerbeflächen, Ausbau der Kommunikationssysteme sowie die Marke „Gottesgarten“.

Stadtkämmerer Dominik Först trug als Leiter des Handlungsfeldes „Stadt der herausragenden kommunalen Bildung“ die Ergebnisse der Bereiche Kita-Konzept, Grundschulkonzept und Kooparationsbedarf vor. Först kündigte an, aufgrund des ab 2026 geltenden Rechts auf Nachmittagsbetreuung in Grundschulen hier die Bereiche Kita und Grundschule zusammenzubringen. Des Weiteren sei eine stärkere Kooperation mit weiterführenden Schulen, der Sonderpädagogik sowie der Hochschule beabsichtigt.

Im Bereich Städtebau schon sehr viel umgesetzt

Jede Menge zu berichten hatte Stadtbaumeister Gerhard Pülz, der die Leitung über die Handlungsfelder Städtebau und Grüne Stadt inne hat. Beim Bereich Städtebau habe man eine Bauraumanalyse vorgenommen, in Arbeit ist eine Sozial- und Wohnraumanalyse. Im Bereich der Bauleitplanung sei ein Leitfaden für PV-Freiflächenanlagen erstellt worden, des Weiteren eine Bauraumanalyse sowie Steckbriefe der Ortsteile. Hier stehe noch die Fortführung von ISEK an sowie die Ausarbeitung eines neuen Flächennutzungsplans.

In der Innenstadt seien mehrere markante Anwesen revitalisiert worden, des Weiteren habe man ein Leerstandskataster erstellt. In den nächsten Jahren sollen dann mehrere markante Gebäude wie die Maiacher Stiftung oder das Bergschloss revitalisiert werden.

Flechtfiguren in der Altstadt und neue Gestaltungssatzungen

Im Bereich Gestaltungsleitfäden habe man viel erreicht, so Pülz, der die Flechtfiguren im Stadtgebiet sowie die Stellplatzsatzung, die Allgemeine Gestaltungssatzung und die Gestaltungssatzung für die Altstadt als Beispiele nannte. In Arbeit sei unter anderem ein Fußgänger- und Parkleitsystem. Und im Handlungsfeld Energetischer Leitfaden werde man demnächst einen Plan im Bauausschuss vorstellen, wie man mit den städtischen Liegenschaften umgehen werde.

Der Stadtbaumeister kündigte an, die bisherigen fünf Bereiche in den drei Bereichen Wohnraumbedarf, Bauleitplanung und Gestaltungsleitfäden zusammenzufassen. Der energetische Leitfaden werde in das Handlungsfeld Grüne Stadt übernommen. Für eben dieses Handlungsfeld nannte Pülz die bisherigen fünf Bereiche Klimaschutzmanagemend, Grüne Hausnummer, Grünflächenkonzept, energetische Umstellung von Fuhrpark und Gebäuden sowie die ökologische Energieerzeugung.

Und auch in diesen Bereichen konnte der Chef des Bauamts viele bereits umgesetzte Projekte präsentieren. Als Beispiele nannte der den Beitritt ins KEENO II Netzwerk, den Klimaprojektfonds, Flächenentsiegelung, die Wiederverwertung von Bodenaushub, den Energiemonitor oder aber die Einführung der Grünen Hausnummer im vergangenen Herbst. „Hier gibt es viele Anfragen von Interessenten“, informierte Pülz.

Im Bereich des Grünflächenkonzepts habe die Stadt 150 Bäume gepflanzt oder Gründächer auf Bushaltestellen oder dem Bauhof angelegt. Bei der energetischen Umstellung wurden unter anderem alle Straßenlampen komplett auf LED umgestellt, und für die ökologische Energieerzeugung nannte Pülz die PV-Anlagen bei der Kläranlage oder dem Parkhaus Oberes Tor als Beispiel. Künftig gebe es noch die drei Bereiche Klimaschutz- und Klimaneutralität, Grünflächenkonzept sowie Energetische Umstellung der Liegenschaften.

Nichtsdestotrotz bleibe noch viel zu tun, so der Stadtbaumeister weiter. Er nannte die Erstellung eines Energienutzungsplans, eine Machbarkeitsstudie für das Wärmenetz Isling, eine Baumpflege- und Erhaltungssatzung oder PV-Anlagen auf dem Hallenbad sowie Vorranggebiete für die Windkraft als Beispiele.

Mobilitätskonzept soll im neuen Jahr dem Stadtrat vorgestellt werden

Zum Mobilitätskonzept äußerte sich schließlich der Werkleiter der Stadtwerke, Dietmar Weiß. Hier seien ein Verkehrsentwicklungs- sowie ein Mobilitätskonzept erarbeitet worden. Letzteres sei 62 Seiten stark und werde dem Stadtrat demnächst vorgelegt. Ferner habe man Car-Sharing-Angebote eingeholt.

In Arbeit seien die Überprüfung der Radwege, die Ausarbeitung einer Mobiltäts-App oder der Ausbau von E-Ladestationen.

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