LICHTENFELS/KRONACH

Viele Informationen zur seelischen Gesundheit

Infostand mit Mitarbeitern der AWO Fachdienste für seelische Gesundheit Kronach/Lichtenfels. Foto: Red

Zum Tag der seelischen Gesundheit informiert haben die AWO-Fachdienste für seelische Gesundheit Kronach/Lichtenfels in Kronach. Nach einem Stöbern bei Kreativständen mit Selbstgemachtem konnte man sich bei Kaffee und Kuchen austauschen zum Thema seelische Gesundheit. Am Informationsstand wurden die Angebote der Fachdienste in Kronach vorgestellt, und es gab die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit Fachkräften ins Gespräch zu kommen.

Kurz im Alltag innehalten

Jedes Jahr ruft die Weltgesundheitsorganisation WHO den Tag der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober aus. Damit will sie daran erinnern, kurz im Alltag inne zu halten und sich der seelischen Gesundheit zuzuwenden. Dies wird immer schwieriger, denn ständige Erreichbarkeit per E-Mail, Handy und vielen anderen Kommunikationsquellen lassen kaum Zeit zum Entschleunigen.

Angst- und Suchterkrankungen, Depression, Demenz oder Schizophrenie – psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten. Sie zählen zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Jeder Dritte ist im Laufe des Lebens von einer psychischen Störung betroffen. Dennoch werden seelische Erkrankungen häufig verschwiegen, weil sie zu Stigmatisierung und Ausgrenzung führen – mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Gesellschaft insgesamt.

Nur besseres Wissen schafft Verständnis und baut Hemmnisse im Umgang mit psychischen Erkrankungen ab: Das Wissen voneinander und das Wissen über psychische Erkrankungen.

Ab wann spricht man von einer psychischen Erkrankung und was sind erste Warnzeichen? Dazu referierte die Kronacher Psychologin Sigrun Haaf. Auch zu viel Langeweile sei Stress auslösend, berichtete sie. Tipps für den Alltag konnten die Zuhörer mit nach Hause nehmen.

Abgerundet wurde der Tag durch die Lesung des Buches „Ein Engel – aber flügellos“ von Anna-Lena Heim. Die Kronacherin erzählt darin ihre Geschichte ihrer manisch-depressiven Erkrankung. Sehr interessant, teilweise aber auch bedrückend ehrlich, bekam man einen kleinen Einblick, wie es ist, mit dieser Krankheit zu leben.

Gefördert durch die Aktion Mensch

Die Veranstaltung wurde organisiert im Rahmen des Projektes „Grenzen erleben“ der AWO-Fachdienste und ist gefördert durch die Aktion Mensch. Das Projekt soll der Entsigmatisierung psychischer Erkrankungen dienen, um auch präventiv vorzubeugen. Denn die Behandlung solcher Krankheiten ist besonders für Betroffene einfacher, umso früher sie diagnostiziert werden.

Akute Unterstützung für psychisch Erkrankte oder Angehörige bietet der Krisendienst Oberfranken unter Tel. (0800) 6553000. (red)

Vortrag der Psychologin Sigrun Haaf zum Thema „Seelisch Gesundheit im Alltag“. Foto: Red

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