
Fieber, Kopfschmerzen, Ausschlag, Durchfall: Die Liste möglicher Nebenwirkungen nach einer Covid-Impfung ist lang. Seit kurzem könnten diese aber deutlich dezimiert werden. Basis hierfür ist eine breit angelegte Studie zu Nebenwirkungen dieser Impfung sowie deren Ablauf, initiiert von Dr. Nora Beller, stellvertretende ärztliche Leiterin des Impfzentrums des Landkreises Lichtenfels. Die LIFe-Studie erfolgte in Zusammenarbeit des Impfzentrums des Landkreises Lichtenfels mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Junge Frauen am häufigsten betroffen
Erste Ergebnisse liegen nun vor, die besagen, dass Folgeimpfungen mit Spikevax der Firma Moderna, Impfungen bei Frauen und ein geringeres Alter des Impflings zu einer erhöhten Rate von Nebenwirkungen führen. Für die Zukunft bedeutet das: Durch eine geeignete Auswahl des Impfstoffes könnte die Nebenwirkungsrate und somit möglicherweise auch eine Arbeitsunfähigkeit der Impflinge reduziert werden, so die Medizinerin.
Dr. Jürgen Murmann als ärztlicher Koordinator, Dr. Nora Beller und ihr Team eruierten auch, welche Faktoren diese Nebenwirkungen beeinflussen. Haben Art und Umfang des zu vorigen Beratungsgesprächs etwas damit zu tun? Das Ergebnis der Studie besagt: „Bezüglich des Nocebo-Effektes konnten wir bei hoher Fallzahl an Studienteilnehmern keinen statistisch belegbaren Unterschied zwischen einer gestrafft und inhaltlich vollständigen Aufklärung einerseits und einer ausführlichen, detailreichen und zeitlich umfangreichen Aufklärung in Bezug auf das Nebenwirkungsprofil feststellen“, so Dr. Nora Beller.
Bei beiden Formen wurde darauf geachtet, dass die Aufklärung rechtskonform und entsprechend der STIKO-Richtlinien gestaltet wurde. „Somit ist es durchaus hilfreich, ein Aufklärungsgespräch gestrafft, jedoch rechtskonform durchzuführen und somit im ärztlichen Alltag zum einen Zeit einzusparen und somit für andere Patienten zu gewinnen“, so die Medizinerin, da die Ausgestaltung des Aufklärungsgespräches offenbar keine Auswirkung auf entstehende Nebenwirkungen habe. Das biete natürlich gerade in einer Pandemie-Situation und in der Katastrophenmedizin enorme Vorteile beim Zeitmanagement und bezüglich der volkswirtschaftlichen Situation.
Die Ergebnisse belegen die Antworten von 2108 Personen, die an der Studie teilgenommen haben und ihre Fragebögen vollständig ausgefüllt zurückgesandt haben.
Subjektive Betroffenheit
Insgesamt haben 4923 Frauen und Männer teilgenommen. Das entspricht einer Antwortquote von 49 Prozent. Ihr Durchschnittsalter betrug 50,3 Jahre. Sie konnten ankreuzen, wie stark sie subjektiv von unterschiedlichen Nebenwirkungen betroffen waren. Ein Punktesystem ermittelte die Gesamtzahl.
Doch noch ein weiterer Punkt war Bestandteil der Fragebögen: die Zufriedenheit mit dem Impfzentrum Lichtenfels. Die Studie bestätigt eine - im Vergleich mit anderen Impfzentren - sehr hohe Zufriedenheit mit den Abläufen und der ärztlichen Tätigkeit dort.
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