COBURG

Sprachbarrieren überwinden - bei der VHS Coburg

Im Gespräch mit der ehrenamtlichen Plauderpatin Sigrid Dürr kann Iryna ihr Gelerntes in der Praxis umsetzen. Foto: Benedikt Dellert/VHS Coburg Stadt und Land

Die deutsche Sprache ist eine schwere Sprache – da sind sich die Teilnehmer einig, die seit Mai bei der VHS Coburg die Schulbank drücken. Der 26-jährigen Iryna aus Lwiw fällt besonders die komplizierte deutsche Grammatik noch schwer. Doch damit kämpfen alle Kursteilnehmer, die einen der Integrationskurse besuchen.

„Ein großer Vorteil ist es, dass unsere Teilnehmer etwas lernen wollen“, findet Laura Göldner, Programmbereichsleitung Sprachen an der VHS Coburg. Mit Motivation, dem Willen, die Sprache zu lernen, und Fleiß bringen die Teilnehmer wichtige Eigenschaften mit.

Aktuell besuchen überwiegend Irinas Landsleute aus der Ukraine die Kurse, aber auch Teilnehmer aus Syrien oder Thailand gibt es an der Volkshochschule. Drei laufen aktuell, im September starten zwei weitere. „So viele Kurse fanden parallel noch nie statt“, sagt Göldner.

„So viele Kurse fanden parallel noch nie statt.“
Laura Göldner, VHS-Programmbereichsleiterin Sprachen

Das Ziel nach den vielen Unterrichtsstunden ist klar gesteckt: das Ablegen einer speziellen Prüfung, des Deutschtests für Zuwanderer. Diese Prüfung bestehe aus mehreren Teilen und unterliege sehr strengen Auflagen. Zum Beispiel dürften die Prüfer die Teilnehmenden vorher nicht unterrichtet haben, erklärt Göldner. Außerdem werde die mündliche Prüfung von unabhängigen, zertifizierten Prüfern abgenommen. In ganz Deutschland seien die Aufgaben gleich und vorher weder den Lehrkräften noch den Prüfern bekannt. Die Termine würden ebenfalls bundesweit einheitlich festgelegt.

Wer eine Berechtigung oder Verpflichtung für einen solchen Kurs besitzt (von der Ausländerbehörde, dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit oder dem Bundesamt für Migration), könne sich bei der VHS Coburg in der Löwenstraße melden. Dort entscheidet ein Einstufungstest darüber, in welchen Kurs ein Interessent passt, erläutert Göldner. Aktuell starteten nahezu alle im A1-Kurs für Menschen ohne Vorkenntnisse in der deutschen Sprache.

Wer den Deutschtest besteht, habe das Sprachniveau B1 des europäischen Referenzrahmens erreicht. Göldner zufolge reicht dieses Niveau aus, um im Alltag zurechtzukommen und einfache berufliche Tätigkeiten zu übernehmen.

Sprachniveau B1 reicht vielen Teilnehmern nicht

Für einen Großteil der Teilnehmer wie auch Iryna, die über eine hohe Vorbildung verfügen, werde dies aber nicht ausreichen. Sie strebten ein höheres Sprachniveau an.

Um ihr Informatikstudium in Deutschland fortsetzen zu können, benötige sie das Niveau C1. Dieses Ziel könne Iryna auch an der Volkshochschule verfolgen. Denn auch Kurse auf dem Sprachniveau B2 oder C1 mit abschließender Prüfung biete die Volkshochschule an. (red)

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