LICHTENFELS

Singen zur Ehre der Gottesmutter

Wie immer beeindruckend war der Graatzer Dreigesang der Familie von Heinrich Geßlein mit der musikalischen Unterstützung von Hans-Jürgen Geßlein an seiner Gitarre. Foto: Alfred Thieret

Knapp hundert Besucher erlebten am Sonntagnachmitttag in der Pfarrkirche Heilige Familie ein beeindruckendes fränkisches Mariensingen der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik mit den seit Jahrzehnten bekannten Volksmusikgruppen Graatzer Dreigesang, Kemmärä Kuckuck und den Kronicher Maala.

Heinrich Geßlein, der Leiter des „Graatzer Dreigesangs“, stellte bei der Begrüßung der Zuhörer die Intention der drei Gruppen klar heraus: „Wir wollen singen und spielen, Gott und der heiligen Muttergottes zur Ehre und Ihnen und uns zur Freude.“ Eine gefühlvolle Einstimmung gelang dann Hans-Dieter Ruß, dem Leiter der Kemmärä Kuckuck, mit dem selbst komponierten Menuett, das er mit seinem Akkordeon zu Gehör brachte.

Die Kronicher Maala haben seit 45 Jahren ihre Freude am Singen

Die Kronicher Maala bestachen unter der Leitung von Monika Tschernitschek durch ihre hellen Sopranstimmen schon mit ihrem ersten Lied „O Königin sei uns gegrüßt“, während das getragene „Sancta Maria“ sehr feierlich vorgetragen wurde. Alle fünf Lieder waren eine einzige Lobpreisung der gütigen Gottesmutter Maria, bei der man in allen Lebenslagen Zuflucht finden könne. Die Kronicher Maala haben schon vor 45 Jahren ihre Freude am gemeinsamen Singen entdeckt und sie treffen sich immer noch zu regelmäßigen wöchentlichen Sing- und Übungsabenden.

Der Graatzer Dreigesang der äußerst musikalischen Familie Geßlein interpretierte ebenfalls fünf Marienlieder, die teilweise recht unterschiedlich waren. Schon mit dem ersten Lied „Mutter Christi“ überzeugten Heinrich Geßlein, seine Frau Beate und seine Tochter Tanja Fuchs mit ihrem harmonischen Dreiklang unter der Gitarrenbegleitung des Bruders Hans-Jürgen Geßlein. Sowohl vom Vortrag als auch vom Text her ging sicher das schlesische Volkslied „Es blühn drei Rosen auf einem Zweig“ allen Anwesenden zu Herzen, ehe noch ein Lob auf die „Maria Himmelskönigin“ gesungen wurde. Der Graatzer Dreigesang pflegt bereits seit etwa 30 Jahren die fränkische Tradition mit Musik und Gesang.

Die Musikgruppe Kemmärä Kuckuck, die schon vor 36 Jahren aus der Trachtengruppe Kemmern entstand, war vertreten mit ihrem Leiter Hans-Dieter Ruß (Akkordeon und Gesang), Marion Töppke (Hackbrett) und den Sängerinnen Josefine Walther und Maria Kutzelmann.

„Geleite durch die Wellen das Schifflein treu und mild“

Die Kemmärä Musiker hatte sich mit „Aveglöcklein läutet still“ ein besonderes und noch dazu sehr mitreißendes Loblied auf Maria ausgesucht, in dem es darum geht, dass nämlich die ganze Welt, also auch die in der Natur vorkommenden Gewächse und Lebewesen, ob Blümlein oder Vöglein, in das „Gegrüßt seist du, Maria“ einstimmt.

Der instrumentale Beginn des nächsten Liedes klang nach einem Seemannslied und das hatte auch seine Berechtigung, denn der Text hieß: „Geleite durch die Wellen das Schifflein treu und mild.“ Also auch hier sollte die Gottesmutter helfen.

Maria Kutzelmann erinnerte daran, dass der Oktober als Rosenkranzmonat gilt und deshalb verschiedentlich Rosenkranzandachten stattfinden. Dabei werden fünf mal zehn „Gegrüßet seist du Maria“ gebetet, wobei jede Zehnergruppe unter ein bestimmtes Glaubensgeheimnis gestellt wird. Da für einen vollständigen Rosenkranz keine Zeit war, wählte sie einen stark verkürzten, angedeuteten Rosenkranz, indem sie im Lauf der Feierstunde mit den anwesenden Gläubigen fünfmal ein „Gegrüßet seist du Maria“ betete und ein friedfertiges Geheimnis (zum Beispiel „Jesus, der uns seinen Frieden hinterlassen hat“) hinzufügte.

Im Anschluss wurde jeweils ein Teil der Grüssauer Marienrufe (Mutter Gottes, wir rufen zu dir!) vom Graatzer Dreigesang feierlich vorgetragen, denen eine Litanei zugrunde liegt, die oft bei Wallfahrten gesungen wird.

Bitte um Marias Schutz unter Beteiligung der Gemeinde

Dabei handelt es sich um einen langen Lobgesang auf Maria, verbunden mit der Bitte um ihren Schutz unter Beteiligung der Gemeinde. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam voller Inbrunst das bekannte Marienlied „O, himmlische Frau Königin“. Die drei unterschiedlich strukturierten Musikgruppen, die alle die Liebe zur Volksmusik mit einer jahrzehntelangen Erfahrung mitbrachten, überzeugten mit ausgezeichneten Leistungen, wobei die Besucher im Verlauf der Veranstaltung auch immer wieder von Zuhörern zu Mitwirkenden wurden.

Die Volksmusikgruppe Kemmärä Kuckuck erfreute die Besucher mit Gesang und Akkordeonklängen. Foto: Alfred Thieret
Die Kronicher Maala bestachen durch ihre hellen Sopranstimmen. Foto: Alfred Thieret

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