LICHTENFELS

Projekt „Leuchtturm Mensch“ würdigt Engagement

Leuchttürme im Ehrenamt sucht die Koinor Horst-Müller-Stiftung. Um Vorschläge bitten (vorne, v. re.) die Landräte Sebastian Straubel und Christian Meißner als Schirmherren, Harald Riemer von der Stiftung, (hinten, v. re.) Stiftungsratsvorsitzender Michael Schulz, Stiftungsrat Jü... Foto: Gerhard Herrmann

Oft sind es die kleinen Gesten oder ein freundlicher Blick, die in der Not wieder Mut machen. Etwa wenn eine Schülerin einer gebrechlichen Nachbarin alle zwei Tage die Einkäufe in die Wohnung trägt. Das werde möglich, wenn jeder auf sein Gegenüber achte, statt nur aufs Smartphone zu blicken, sagt Udo Langer. Er ist der Ideengeber für das neue Projekt „Leuchtturm Mensch“ der Koinor Horst-Müller-Stiftung. Das Projekt soll ehrenamtliches Engagement in der Region würdigen und dazu anregen, selbst ein Leuchtturm zu werden. Mit Preisgeldern von 50 000 Euro und einer Gala will die Stiftung alljährlich besonderes Engagement würdigen.

„Angesichts des Krieges in der Ukraine fühle ich mich hilflos, doch ganz hilflos sind wir nicht, wenn wir einander gegenseitig helfen“, sagt Moderatorin Uli Noll von Radio Eins. Sie unterstützt das Projekt der Stiftung, das am Freitag im Landratsamt Lichtenfels vorgestellt wurde. Jedes ehrenamtliche Engagement könne dazu beitragen, dass die Welt ein kleines Stück besser wird – wie ein ins Wasser geworfener Stein, dessen Wellen immer weitere Kreise ziehen.

„Wir wollen die Heimat lebens- und liebenswerter machen und unterstützen, wo sonst niemand hilft.“
Michael Schulz, Stiftungsratsvorsitzender
Ehrenamtliche helfen dort, wo Lücken im gesellschaftlichen Netz klaffen, sagt Landrat Christian Meißner (re.). Das solle... Foto: Gerhard Herrmann

„Die Heimat lebens- und liebenswerter machen und unterstützen, wo sonst niemand hilft“, das ist das Anliegen der Koinor Horst-Müller-Stiftung, wie deren Stiftungsratsvorsitzender, der Geschäftsführende Gesellschaft der Firma Koinor, Michael Schulz, erklärt. Mit dem Projekt wolle man möglichst viele Menschen dazu anregen, auf Engagement hinzuweisen, das sonst nicht wahrgenommen werde. „Es tut gut, helfen zu können“, betont auch Stitungsratsmitglied Jürgen Wittmann. Als Rechtsanwalt hat er Menschen mit schweren Schicksalen kennengelernt. Zwei Millionen Euro habe die Stiftung in den vergangenen 20 Jahren ausgeschüttet, um Not zu lindern.

„Wir brauchen mehr Miteinander und gegenseitige Hilfsbereitschaft“, appelliert der Komponist und Werbegrafiker Udo Langer. Daher gelte es, die Menschen zu sensibilisieren für die Bedürfnisse der Anderen. „Jedem in unserer Heimat darf und soll das Engagement der Menschen auffallen, die auf vielfältige Weise dazu beitragen, Menschlichkeit über bloßen Egoismus zu stellen und Heimat zu einem besseren Ort zu machen“, sagt er. Daher wolle das Projekt „Leuchtturm Mensch“ ehrenamtliches Engagement honorieren und gleichzeitig die Entdecker der Wohltäter hervorheben: „Denn wo kein Funke, da kein Feuer.“

Zahlreiche Initiativen und Förderprojekte in der Region unterstützt die Koinor Horst-Müller-Stiftung, so auch die OT-Les... Foto: Gerhard Herrmann

Jeder könne Einzelpersonen, engagierte Gruppen, Unternehmen, vereine oder Institutionen aus Oberfranken für die Ehrung vorschlagen. Wichtig sei dabei nur, dass es Projekte sind, die im Einklang mit den Zielen der Stiftung stehen. Das Engagement sollte ehrenamtlich als Dienst an der Gemeinschaft erbracht werden und keinen kommerziellen Hintergrund haben. Allerdings sollte es auch keine staatlichen oder öffentlichen Leistungen ersetzen.

Ein Gala-Abend mit Premiere von Udo Langers neuem Musical

Alle Einsendungen werden von einer Jury geprüft, die auch über die Preisträger entscheidet. Die voraussichtlich fünf Preisträger und ihre Entdecker werden bei einem Gala-Abend am 3. Dezember in den Räumen der Firma Koinor Polstermöbel in Michelau mit der Übergabe der Preise geehrt. Für den festlichen Rahmen sorgt auch die Premiere von Udo Langers neuem Musical mit dem Lied „Leuchtturm Mensch.“ Darin appelliert der Komponist, sich auf das Wesentliche zu besinnen und anderen Menschen ein Licht der Hoffnung zu senden. Für die Preisgelder, die für die jeweiligen Projekte eingesetzt werden sollen, stellt die Koinor Horst-Müller-Stiftung 50 000 Euro zur Verfügung.

„Ehrenamtliche helfen dort, wo Lücken im gesellschaftlichen Netz klaffen“, sagt Landrat Christian Meißner, der gemeinsam mit seinen Landratskollegen Sebastian Straubel (Coburg) und Klaus Löffler (Kronach) die Schirmherrschaft übernommen hat. Das Projekt könne helfen zu zeigen, dass nicht nur die Verdrossenen, die lautstark schreien, die Mehrheit der Gesellschaft sind.

Eingereicht werden können die Vorschläge bis 30. Juni online auf einer Anmeldemaske unter www-koinor-Stiftung.de oder per Post an Koinor-Horst-Müller-Stiftung, Professor-Arneth-Straße 11, 96224 Burgkunstadt.

Die Koinor Horst-Müller-Stiftung

Die OT-Leseraktion „Helfen macht Spaß“ unterstützt die Koinor Horst-Müller-Stiftung ebenso wie die Aktion „1000 Herzen für Kronach“, die Tafeln in Lichtenfels und burgkunstadt oder Schulen mit Laptops für Schüler, deren Eltern sie sich nicht leisten können. Rund zwei Millionen Euro hat die Stiftung in den vergangenen 20 Jahren für gemeinnützige Zwecke in Oberfranken ausgeschüttet.

Das Polstermöbelunternehmen Koinor wurde 1953 von Horst Müller gegründet. Als einziges Unternehmen dieser Größe produziert Koinor noch in Franken (Standorte Michelau, Weismain und Maroldsweisach). Nachdem er es 1992 an die heutigen Gesellschafter verkauft hatte, wurde mit einem Teil des Erlöses die Stiftung gegründet.

Die Stiftung hilft im karitativen Bereich ebenso wie in der Bildungsförderung, der Jugend- und Seniorenhilfe, bei Umwelt- und Naturprojekten, sie unterstützt auch Kunst und Kultur sowie Projekte aus Wissenschaft und Medizin.

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