
Ein leuchtendes Gesicht fällt ins Auge und lässt mich innehalten auf meinem Weg. Eine Engelsfigur aus Stein steht hoch über mir angebracht. Das Gesicht springt mit seinem Lachen sofort ins Auge und steckt augenblicklich mit guter Laune an. Solche Freude in Stein zu meißeln - besser: Aus dem Stein zu gestalten, gelingt wohl nur einem Meister, dessen Herz etwas von dieser ansteckenden Freude kennen lernen durfte.
Im Dom zu Regensburg wird im Kirchenraum seit Jahrhunderten mit solcher Freude gegrüßt, wer den Weg durch das Kirchenschiff nach vorne geht. Dann wird auch sichtbar: Mit seinem Lachen meint der Engel ursprünglich sein Gegenüber: Eine Marienstatue an der gegenüber stehenden Säule, die offensichtlich aufnimmt, was vom Himmelsboten kommt und sich dadurch verändern lässt.
Ich stehe in der Mitte der weltberühmten Verkündigungsgruppe im Regensburger Dom mit Maria und dem lachenden Engel an den beiden vordersten Säulen des Kirchenschiffes.
Genau neun Monate vor Weihnachten, heute am 25. März, feiert die katholische Kirche das Fest der Verkündigung des Herrn. Inhalt des Festes ist das Ja Marias zu ihrem Kind Jesus, zu einem neuen Leben, das die Welt verändern sollte.
Ein Engel grüßt sie und verkündet ihr dieses neue Leben, sie macht es sich aktiv mit ihrem Jawort zu eigen.
Ist das nicht ein Motto in diesen Tagen des Frühlings unter den Vorzeichen von Krieg gegen die Ukraine, Inflation und mancherlei Sorgen:
Blick einmal auf, lass Dich anstrahlen von dem, der es gut meint mit Dir.
Und: Sei selber jemand, der/die es gut meint mit anderen: Ein herzliches „Grüß Gott!“ aus einem freundlichen Gesicht kann tatsächlich steinerne Mienen und Herzen aufleben lassen.
Gott zum Gruß:
Pfarrer Georg Birkel,
Bad Steffelstein
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