LICHTENFELS

Österreichische Klänge in der Lichtenfelser Stadtalm

Österreichische Klänge in der Lichtenfelser Stadtalm
Aus-Trio auf der Bühne (v. li.): Peter Lachner, Ralf Ender und Harald Schiwatsch. Foto: Werner Diefental

Sie sind quasi Wiederholungstäter. Aus-Trio, das sind zwei Gitarren und drei Stimmen. Peter Lachner (Gitarre, Mundharmonika, Gesang und Ukulele), Harald Schiwatsch (Gitarre und Gesang) sowie Ralf Ender (Gesang und ein spezielles Saxophon) traten nicht zum ersten Mal in der Lichtenfelser Stadtalm auf. Alle drei sind bekennende Fans der österreichischen Liedermacher, darunter so bekannte Namen wie Wolfgang Ambros oder Georg Danzer.

Auf der Bühne geht es wie immer eng zu

Es ging eng zu auf der Bühne. Bewegungsfreiheit hatten die drei Herren nicht, aber das war auch nicht nötig. Während Harald Schiwatsch sitzend auf der 12-saitigen Gitarre spielte, stand Peter Lachner auf der anderen Seite, um den Hals den Mundharmonika-Halter, auf den er immer wieder ein anderes der Instrumente anklippste. Hinten, fast schon verdeckt, saß Ralf Ender.

Österreichische Klänge in der Lichtenfelser Stadtalm
Gut besucht war die Stadtalm, gute Laune war Programm. Foto: Werner Diefental

Die Fans des Trios wussten, was sie erwartet. Und das Programm, das Aus-Trio sich für diesen Abend ausgedacht hatte, hatte es in sich. Proppenvoll war die Setlist, mehr als 30 Titel standen darauf. Darunter auch so bekannte Titel wie „Zwickt‘s mi“ oder „Es lebe der Zentralfriedhof“ von Wolfgang Ambros und Georg Danzer.

Mit Sarkasmus und Seitenhiebe

Mit Witz und gelegentlich ein wenig Sarkasmus moderierte Peter Lachner, konnte sich auch den ein oder andern kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. Passend zur Lokalität, wie er meinte, würde das Lied „A Gulasch und a Seitl Bier“ die Stadtalm und die Speisekarte beschreiben. Beim Lied „Du schwarzer Afghane“ war der Seitenhieb auf die mögliche Legalisierung von Cannabis mehr als nur angedeutet. „Vielleicht können wir dann im nächsten Jahr neben Gulasch, Glühwein und Bier einen durchziehen“, sagte er lachend. Dem stünde dann allerdings nur das Rauchverbot in der Gastronomie im Weg, rief ein Gast aus dem Publikum.

Als Peter Lachner die Gitarre abnahm und ein schwarzes Kästchen öffnete, wurde schnell klar, dass nun etwas Besonderes folgen sollte. Er nahm eine ebenso schwarze Ukulele heraus, hängte sie sich um, schloss sie an den Verstärker an. „Wir sind stolz darauf, dass wir die einzige Austro-Band in Deutschland sind, die dieses Lied, das jetzt kommt, im Programm haben.“: „Sein Köpferl im Sand“ von Arik Brauer, einem Universalkünstler und Liedermacher. Seine Lieder waren hauptsächlich Protestsongs, eines seiner bekanntesten ist das, was Aus-Trio darbot.

Es ist allerdings kein „normaler“ Protestsong gegen eine Regierung, eine Gruppe oder Institution, sondern gegen jedermann oder sich selbst, wie Arik Braun immer wieder bei Vorstellungen betonte.

Ein Lied von „Seiler und Speer“ schloss sich an. „Haam kummst“, ein Lied über ein Säuferschicksal. Starker Tobak.

Dann wird es etwas leichfüßiger

Doch dann wurde es wieder etwas leichtfüßiger. Aus-Trio spielte sich durch das Repertoire der österreichischen Liedermacher, mal heiter, mal melancholisch, aber immer gut gelaunt. Fehlen durften natürlich auch nicht „Allan wie a Stan“ (im Original „Like a Rolling Stone“), „I bins net (Im Original „It ain´t me Babe“) oder „Denk net noch“ („Don´t think twice“). Drei Lieder, die auf der Musik von Bob Dylan beruhen.

Österreichische Klänge in der Lichtenfelser Stadtalm
Auch eine Ukulele und ein spezielles Saxophon kamen zum Einsatz. Foto: Werner Diefental

Mit „Schifoan“, einem der wohl bekanntesten Lieder, kam man langsam zu Ende. „Wir haben gesagt: Wenn am Ende mehr als fünf Leute klatschen, geben wir 'ne Zugabe“, flachste Peter Lachner. Und Aus-Trio zählte gewissenhaft nach. Es waren wirklich mehr als fünf. Und so legten sie nach. „Fürstenfeld“ von S.T.S ließ das Publikum mitsingen und mitklatschen. Kein Wunder, kennt doch jeder zumindest den Refrain. Und mit „Irgendwann bleib I dann dort“, ebenfalls von S.T.S, endete der Abend voll mit Liedern zum Zuhören, Mitsingen und Nachdenken.

In diesem Sinne: Servus, Baba, Pfiat di

Auch wenn die drei Herren auf der Bühne gelegentlich gegen einen mit zunehmender Stunde erhöhten Lärmpegel ansingen mussten, ließen sie sich den Spaß nicht verderben. Und dass sie Spaß hatten, war ihnen und denen, die wegen Aus-Trio an diesem verschneiten Abend in die doch gut besuchte Stadtalm kamen, deutlich anzusehen. In diesem Sinne: Servus, Baba, Pfiat di. Bis zum nächsten Mal.

 

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