Oberes Tor in Weismain gesperrt

Die frisch restaurierten Christus-Corpora kehren nach Romansthal heim: (v. li.) Der frühere Zweite Bürgermeister Alfred Meixner, Restaurator Adolf Schnappauf, FFW-Kommandant Ullrich Schmitt und Gartenbauvereins-Vorsitzende Maria Donath freuen sich. Foto: Repro: Josef Ebitsch

In der Nacht zum 15. November 1997 bricht im Keller eine Staffelsteiner Weinstube ein Feuer aus. Angesichts einer aufgebrochenen Tür zum Barraum geht die Kriminalpolizei von Brandstiftung aus. Es entstehen 60.000 Mark Schaden.

Der massiven Schaden, den vor einigen Wochen ein Lastwagen am Oberen Tor(bogen) in Weismain hinterlassen hat, behebt am 15. November ein Bautrupp. Denn es bestand die Gefahr, dass sich die durch den Anstoß gelockerten Steine lösen und herunterfallen. Für die Sanierungsarbeiten muss die Durchfahrt durchs Tor den gesamten Tag gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden.

„Unermüdlicher Sachwalter und hartnäckigen Interessensvertreter“

MdL Walter Grossmann wird am 17. November 1997 von Sozialministerin Barbara Stamm mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste ausgezeichnet: Sie lobt den 69-jährigen VdK-Kreisvorsitzenden aus Lichtenfels in ihrer Laudatio als bescheidenen, aber „unermüdlichen Sachwalter und hartnäckigen Interessensvertreter“ für die sozial Schwachen und die kleinen Alltagssorgen, als „Politiker zum Anfassen“ und Freund und Anwalt der Bürger.

Sowohl auf Landesebene als auch auf kommunaler Ebene habe seine Stimme Gewicht, so Stamm: „Ich weiß, dass es viele Arbeitgeber in und um Lichtenfels gibt, die junge Menschen und Arbeitslose nur deshalb noch zusätzlich einstellen, weil sie Dir Deine Wünsche nicht ausschlagen können.“ Grossmann hat bereits angekündigt, bei der Landtagswahl 1998 nicht wieder anzutreten.

1600 Planzungen um am Obermain Streuobstbestände aufzuforsten

Die Lieferung ist da: Zum zweiten Mal bereits initiiert der Landkreis Lichtenfels eine Obstbaumaktion und gibt kostenlos Streuobstbäume an die örtlichen Gartenbauvereine ab. Deren Mitglieder wollen und sollen die 1600 Hochstämme in freier Natur anpflanzen, um die Streuobstbestände am Obermain wieder aufzuforsten und zu stärken.

Heimatbewusstsein und Umweltschutz rücken auch wieder mehr in den Fokus, freuen sich Landrat Reinhard Leutner und der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Josef Schröder, und machen gerne „Werbung“ für heimisches, selbst geerntetes Obst. Die nun ausgegebenen Apfel-, Birn- und Nussbäume wurden bezuschusst durch das Naturschutzprogramm „Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst“ und einem EU-Fond; den Rest der Anschaffungskosten sponsert der Landkreis.

Ebensfeld diskutiert über Brunnen mit Sämann-Figur

Wo die Oberbrunner Straße in die Ebensfelder Hauptstraße mündet, soll im Zuge der Platz-Neugestaltung ein Brunnen mit einer Sämann-Figur installiert werden. Das beschließt der Marktgemeinderat mit 11:8 Stimmen in seiner November-Sitzung 1997. Aus den eingereichten sieben Entwürfen heimischer Bildhauer macht der von Andreas Kerner (Staffelstein) das Rennen: 33.000 Mark sind dafür angesetzt.

Doch: Am Samstag nach der Sitzung trifft sich im Pfarr- und Jugendheim eine Gruppe Ebensfelder, die sich über diese Entscheidung so ärgert, dass sie ein Bürgerbegehren initiieren will. Denn ein laut geäußerter und im Marktgemeinderat abgeschmetterter Wunsch war, eine Kreuzigungsgruppe am Platz aufzustellen – ein christliches Symbol, wie es seit Generationen dort gestanden habe.

Die ausgelegten und an Sammler ausgegebenen Unterschriftenlisten stellen die Frage: „Sind Sie dafür, dass auf der Grünfläche an der Einmündung der Oberbrunner Straße in die Hauptstraße vom Markt Ebensfeld eine Kreuzigungsgruppe errichtet wird?“ Jetzt liegt auch die gemeindliche Auftragsvergabe für den Brunnen so lange auf Eis, bis über die Möglichkeit und Zulässigkeit des Bürgerbegehrens Klarheit herrscht.

Zwei markante historische, aber inzwischen baufällige Anwesen in Schönbrunn werden abgerissen: das Hirtenhaus (links) un... Foto: Repros: mo

Wenn auch zu einem sehr späten Zeitpunkt im Entscheidungsfindungsprozess, so begrüßt auch der nicht wenig kritisierte Bürgermeister das jetzige Engagement seitens der Brunnen-Gegner. Nachdem praktisch schon ein Jahr unter anderem in Bürgerversammlungen über das Thema diskutiert worden sei, werde nun eben der Bürgerwille direkt entscheiden.

Dorfkreuz und Vortragekreuz restauriert

Die Romansthaler sind stolz auf ihr Dorfkreuz und lassen sich nicht lumpen, als jüngst eine Restaurierung es angegriffenen Christuskorpus anstand. Neben einer Haussammlung kamen auch durch einige Ortsvereine Finanzmittel für den Auftrag zusammen. So konnte man gleich auch das Vortragskreuz in der Schule renovieren lassen – in der Werkstatt von Hobbykünstler Adolf Schnappauf in Zapfendorf. Am 17. November kehrt der Corpus wieder heim und wird am Dorfkreuz befestigt.

Zwischen Schönbrunn und Unnersdorf erfährt die Renaturierung der Mainaue den finalen Höhepunkt am 19. November 1997: Die naturnah gestaltete, 2,1 Hektar große Fläche mit einem Fluss-Altarm wird per Dammdurchstich mit dem Main verbunden. Bald werden die per Bagger geschaffenen, „noch wüst ausschauenden“ Profile durch Hochwasser und natürlichen Bewuchs verwildern und ein Biotop schaffen, prognostizieren die Vertreter des Wasserwirtschaftsamts.

Zwei historische Anwesen in Schönbrunn werden abgerissen

Abrissbagger schaffen inmitten von Schönbrunn hingegen bedauernswerte Tatsachen: Sie reißen die baufälligen, aber markanten Anwesen Zillig, genannt „Fischers Hannla“ (ehemals Hausnummer 7), und das Hirtenhaus (ehemals Hausnummer 6) ab.

Das Obere Tor in Weismain war vor einigen Wochen durch einen zu hohen Lastwagen so massiv beschädigt worden, dass sich S... Foto: Repro: en

In Stetten gründet der Obst- und Gartenbauverein eine Jugendgruppe und nennt sie „Stiedner Schrollnhüpfer“. Zur Erinnerung wird vor der Schule ein hochstämmiger Obstbaum namens „Staffelsteiner Beckenbirne“ gepflanzt. Der Gesangverein Roth ernennt Karl Trinkwalter zum Ehrenchorleiter. Beim TSV 1860 Staffelstein sind nun Konrad Kuchlbauer und Siegfried Müller Ehrenmitglieder. Und nachdem sie ihre Ämter als 1. Vorsitzender und Kassier der FFW Strössendorf in jüngere Hände legen, werden Rudolf Jahn und Herbert Kolb postwendend zum Ehrenvorsitzenden und Ehrenmitglied ernannt; Fritz Sterzer, der nun schon 24 Jahre Stellvertreter ist, wird neuer Vereinschef.

 

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