
Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung war der Sachstandsbericht des Geschäftsführers der Regiomed-Kliniken, Michael Musick. Dank Erhöhung des Kassenkredites von 7,5 auf zehn Millionen Euro, so Musick, könnten viele operative Maßnahmen angepackt werden. Dies gebe eine positive Fortführungsprognose für die nächsten 18 Monate.
Allerdings sei die allgemeine Finanzlage schwierig und ebenso die Personalsituation. Immer weniger Menschen gingen in die Pflegeberufe, auch sei es schwierig, Auszubildende zu bekommen. Für Fachärzte laufe eine Ausschreibung (Gynäkologie und Neurologie). Enorme Kostensteigerungen durch Inflation, Energiekosten und Tariffestlegungen hätten die Kliniken im Regiomed-Verbund zu verkraften. Die Krankenhausreform sei zu kurz gesprungen, stellte der Geschäftsführer fest, bislang sei noch unklar, welchen Level (I bis IIIU) die Kliniken im Verbund erhalten.
Zu wenig Personal und nicht rentabel zu betreiben

Von Einschnitten bei den Restrukturierungsmaßnahmen berichtete er weiter. So müsse die MVZ-Filiale in Burgkunstadt geschlossen werden, einmal aufgrund der mangelnden Personaldecke und weil sie nicht rentabel zu betreiben sei. Sie werde in das MVZ Lichtenfels integriert. Gleichwohl werde sich Regiomed weiterentwickeln mit der Medizinstrategie durch das Medical Board Regiomed: Geplant seien die Schaffung von Bettenkapazität in der Notaufnahme, die Besetzung von Chefarztstellen und die Zentrenbildung innerhalb des Konzerns mit externen Kooperationspartnern.
Zum Thema Zentralküche erläuterte Musick, dass man die Auslastung hochfahren konnte und der Personalstand dahingehend angepasst wurde. Auch die Qualität habe man verbessern können. Die Kreisrätinnen und Kreisräte zeigten sich sehr unzufrieden mit der Situation bei Regiomed und MVZ. Susanne Bock von Wülfingen (FW) verwies auf Probleme bei der Terminvergabe in Burgkunstadt, wenn das MVZ Burgkunstadt wegfällt, werde es noch schlimmer. Es schwinde auch das Vertrauen zu und bei den Mitarbeitern sowie allgemein in das MVZ. Monika Faber (SPD) bemängelte das Ungleichgewicht zwischen Kliniken und Senioreneinrichtungen; die beiden Sparten müssten getrennt werden.
Heinz Petterich (FW) kritisierte das Personalmanagement im MVZ Burgkunstadt, die Schließung sei eine Katastrophe. „Der östliche Landkreis wird wieder mal abgehängt“, so der Kreisrat der Freien Wähler. Emmi Zeulner (CSU) zeigte sich sicher, dass die Schließung des MVZ in Burgkunstadt am Personalmangel liege, es sei ihr aber, wie teilweise verlautete, kein Aufnahmestopp von Patienten bekannt.
Musick nahm zu diesen Aussagen Stellung: Ja, er sei unzufrieden mit der Gesundheitspolitik, wünsche sich mehr Klarheit aus Berlin. Landrat Christian Meißner sieht für die Zukunft einen zusammenbrechenden Markt im Gesundheitssystem. (hfi)
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