
Im Stadtentwicklungsausschuss stellte Stadtbaumeister Gerhard Pülz das Begrünungskonzept für die Altstadt von Lichtenfels vor. Das Stadtbauamt habe versucht, aus den verschiedenen Ideen, die aus dem Stadtrat oder der Bevölkerung kamen, das Machbare herauszufiltern.
Tatsächlich sei es schon einmal grüner am Marktplatz gewesen, stellte Gerhard Pülz fest. So schlug er vor, wieder Blumenkästen an den beiden Rathäusern und an der Marktseite der Grundschule am Markt anzubringen, wobei die insgesamt 64 Kästen mit 3550 Euro zu Buche schlagen würden.
Kletterpflanzen und Rosenbeete für die Rathausecken
Auch das Rathaus sollte wieder begrünt werden. Dabei müsse man aber aufpassen, dass die erst vor kurzem sanierte Fassade nicht beschädigt wird. Pülz schlug eine Begrünung mit Kletterpflanzen an den Ecken vor, die sich nicht am Mauerwerk fest verankern. Zudem könne man Rosenbeete anlegen und an Rankhilfen Kletterrosen hochziehen.
Um dem Wunsch nach mehr Bäumen in der Innenstadt gerecht zu werden, habe man den Marktplatzbereich überprüft. Aufgrund des dichten Leitungsnetzes (Strom, Wasser, Kanal, Telefon, Fernsehkabel, Glasfaser) konnten nur zwei Standorte für sinnvolle Baumpflanzungen gefunden werden, und zwar in der Fortsetzung der Baumreihe entlang der Straße vom Marktplatz Richtung Coburger Straße im Bereich vor dem Rathaus. Auf dem Marktplatz selbst sollten keine weiteren Bäume gepflanzt werden, da dieser Bereich für Veranstaltungen genutzt wird.
Gerhard Pülz machte auch darauf aufmerksam, dass 2020 alle Bäume auf dem Marktplatz mit Baumschutzringen versehen wurden. Da sich diese Maßnahme bewährt habe, sollen im nächsten Jahr Baumschutzringe auch an den Bäumen zwischen Marktplatz und Oberem Tor installiert werden.
„Grünes Dach“ mit Hopfen, „grünes Zimmer“ mit Pflanzcontainern
Die Verwaltung habe sich außerdem ein „Grünes Zimmer“ als alljährige grüne Oase für den Marktplatz ausgedacht. Da man aber den Marktplatz für größere Veranstaltungen wie Kino-Sommer, Open-Air-Konzerte oder Korbmarkt braucht, will man mobile Systeme in Form von Containern einsetzen, die man begrünen kann, um sie dann wechselweise bei verschiedenen Anlässen einzusetzen.
Eine weitere interessante Idee der Verwaltung war das „Grüne Dach“. An Rankseilen lassen sich an Häusern Pflanzen hochziehen, zum Beispiel den schnell wachsenden Hopfen, wodurch im Lauf der Zeit ein grünes Dach entsteht. Dies müsste natürlich mit den Hauseigentümerinnen und -eigentümern abgestimmt werden.
Begrüntes Buswartehäuschen mit Kiosk und mobiler Spielplatz
Als weiteres mögliches Projekt könnte sich Pülz die Auslobung eines Wettbewerbs zur Gestaltung eines begrünten Buswartehäuschens mit Kiosk am Marktplatz vorstellen. Gegebenenfalls wäre auch eine mobile Lösung denkbar, damit das Häuschen für Veranstaltungen auf dem Marktplatz leicht abgebaut werden könnte. Interessant wäre auch ein mobiler Spielplatz auf dem Marktplatz mit Hilfe von Abrollcontainerplatten. Alle Räte waren von dem Begrünungskonzept beeindruckt und stimmten dem Beschlussvorschlag einstimmig zu.
Seine Zustimmung fasste Mathias Söllner (Grüne) in die Worte: „Den heißen Sommern der letzten Jahre kann man nur mit Grün begegnen.“ Uwe Held (CSU) sprach sich nicht nur für die vorgeschlagenen mobilen Systeme aus, sondern wünschte sich aufgrund der Vielzahl an Fahrradtouristen für die Sommermonate mobile Fahrradständer. Auch möchte er keine Rinne am Marktplatz mehr.
Andrea Dinkel (WLJ) sprach die vorgesehene Neugestaltung und Optimierung der Parkplätze im Bereich vom Oberen Tor bis zum Floriansbrunnen an, die durch die Anbringung der Baumschutzringe an den Bäumen und durch die Schaffung einer E-Ladesäule notwendig wird. In diesem Zusammenhang sollen auch einige Parkplätze für Motorräder geschaffen werden.
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