LICHTENFELS

MainFlussFilmFest: Mit dem Mini-Floß in Main stechen

MainFlussFilmFest: Mit den Mini-Floß in Main stechen
Christine Ulbrich, Managerin der Neuen Filmbühne Lichtenfels, basteltet mit Carla ein Floß. Foto: Corinna Tübel

Während Kinder ein Mini-Floß für den Main gestalten, erleben in der „Neuen Filmbühne“ die Gäste nebenan die multimediale Fotoshow „Wonderful World“ mit außergewöhnlichen Natur-Aufnahmen.

Der Main fließt, er versorgt Pflanzen und Tiere, er leitet Schiffe und er trägt - manchmal sogar auch Flöße: Schließlich verkehrten diese noch bis in die 1950er Jahre auf dem Fluss. Da lag es nahe, dass sich die Bastelaktion des MainFlussFilmFests der Neuen Filmbühne Lichtenfels diesem Gefährt widmete.

Kaffeefilter als Segel nutzen

Während kleine Holzstücke die Basis bildeten, bestand das Segel etwa aus einem Kaffeefilter. „Wir haben bewusst natürliche Materialien verwendet“, erklärt Kino-Managerin Christine Ulbrich. „Schließlich geht es beim MainFlussFilmFest auch um die Veränderung der Flusslandschaften und Naturschutz.“ Clara und weitere Kinder tüftelten konzentriert an den Knoten und der Fadenspannung, bis sie ihr Mini-Floß in den Händen hielten. Vielleicht sticht es ja schon heute auf dem Main „in See“?

Im Yellowstone National Park oder am Obermain?

MainFlussFilmFest: Mit den Mini-Floß in Main stechen
Staunen bei der multimedialen Fotoshow „What a Wonderful World“ von Katja Findeis. Foto: Corinna Tübel

Parallel dazu beeindruckte die 30-minütige multimediale Fotoshow „What a Wonderful World“ von Katja Findeis die Zuschauer. Zahlreiche Naturaufnahmen in sanften Übergängen bildeten die ganze Bandbreite aus Flora, Fauna und Gestein ab: Von Giraffen bis Papageien, von Baumpilzen bis Schilfgras, von Bergpanoramen bis hin zu Uferszenen. Während manche Aufnahmeorte wie der Yellowstone National Park in den USA oder der Tortuguero National Park Regenwald in Costa Rica eindeutig zu bestimmen waren, so könnten sich sicherlich ähnliche Szenen auch in der Naturlandschaft am Obermain finden.

Scheinbar schlichte Motive wirkten durch Detailaufnahmen, außergewöhnliche Blickwinkel oder ihre Unberührtheit ebendeshalb mächtig und beeindruckend. Sanfte Hintergrundmusik begleitete das Publikum bei dieser Reise durch die Welt.

Genau das sei der Kern des „Kinos“, wie Christina Ulbrich deutlich macht: „Wir können nicht alles erleben, nicht überall selbst hinfahren, aber wir können uns durch den Film die Welt ein Stück weit ansehen.“

„So schön unsere Welt ist,

so zerbrechlich ist sie.“

Katja Findeis, Fotografin

In der Atmosphäre des Kinos erleben das viele Besucher emotionaler, so die Rückmeldungen. „In der Gemeinschaft mit anderen kann man das Gesehene noch einmal ganz anders erleben und den eigenen Horizont erweitern.“

Angestoßen wurde dieses Neu-Denken nach der multimedialen Show im Abspann: „So schön unsere Welt ist, so zerbrechlich ist sie.“ Im Hinblick auf die zunehmende Umweltverschmutzung, den Artenschutz und den Klimawandel „ist es an uns, etwas zu tun“. Schlicht und doch besonders eindrücklich nach diesen Minuten, die wohl viele Besucher in sanfte, ferne Welten träumen ließ.

MainFlussFilmFest: Mit den Mini-Floß in Main stechen
Ein Mini-Floß, das auf dem Main fahren kann. Foto: Corinna Tübel

Ein neues Bewusstsein und aktives Handeln soll auch durch das MainFlussFilmFest angeregt werden: In der Korbstadt und in vielen weiteren deutschen Städten rückt mit verschiedenen Beiträgen die vielfältige Beanspruchung und teils dramatische Veränderung der Flusslandschaften in den Fokus. Christine Ulbrich und ihr Team möchten dem Bildungsauftrag des Kinos gerecht werden und haben sich sehr über die Anfrage zur Beteiligung am Filmfest gefreut.

So erwartet Besucher am Mittwoch, 22. März, um 20 Uhr etwa noch der Film „The North Drift - Plastik in Strömen“. Übrigens: Für „echte“ Matrosen wartet eine „All in“-Floßfahrt von frankenfloss.de auf zwei Personen, die die Gewinnspielfrage der Neuen Filmbühne Lichtenfels richtig beantworten und ausgelost werden. Die Aktion läuft noch bis zum 22. März im Foyer des Kinos.

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