KLOSTER BANZ

Landkreis Lichtenfels: Ausbildslöwe für 20 Unternehmen

Die Geehrten mit Landrat Christian Meißner und IHK-Präsident Dr. Michael Waasner im Kaisersaal auf Kloster Banz. Foto: Tim Birkner

Eine gute Ausbildung sei der Schlüssel zum Erfolg – und zwar für die Unternehmen wie die Auszubildenden gleichermaßen: Da waren sich Schirmherr und IHK-Präsident Dr. Michael Waasner sowie Landrat Christian Meißner einig, als sie vor kurzem den Ausbildungslöwen an Unternehmen aus dem Landkreis Lichtenfels übergeben haben. Die Laudatoren überreichen die Preise an die Firmen Kuhn & Co, Elektro-Hild, das Kurhotel an der Obermain-Therme, Easy2cool, Siegfried Hofmann sowie Kälte-Klima Technik Schramm.

Eine neunköpfige Jury hatte laut Pressemitteilung des Landratsamts die Preisträger ausgewählt. Die beste Ausbildungsquote und das beste Ausbildungskonzept wurden mit einer Skulptur und einem Preisgeld ausgezeichnet. Neu in diesem Jahr war, dass auch das beste Start-up-Unternehmen ausgezeichnet wurde.

Erfolgsmodell seit 2009

„Wir haben den Ausbildungslöwen erstmals 2009 verliehen“, erinnerte Landrat Christian Meißner. „Damals lag die Arbeitslosigkeit bei 12,3 Prozent – heute sind es vier Prozent.“ Er betonte vor den Preisträgern und Ehrengästen im Kaisersaal, dass er für gute Rahmenbedingungen für die Unternehmen im Landkreis Lichtenfels sorgen wolle und führte aus, dass die Investitionen in die fünf kreiseigenen Schulen, die Kreisstraßen, das Regiomed-Klinikum sowie den Öffentlichen Personennahverkehr besonders wichtig seien.

Die Skulpturen für den Ausbildungslöwen schuf Bildhauer Lucian Muth aus heimischen Materialien. Foto: Helmut Kurz
„Der Ausbildungslöwe belohnt das, wofür Löwen stehen: Mut und Stärke, aber auch Familie und Gemeinschaft.“
Dr. Michael Waasner, IHK-Präsident

Meißner dankte auch dem Kreistag, das er die finanziellen Mittel zur Verfügung stelle. Zudem unterstützte der Landkreis mit dem Forschungs- und Anwendungszentrum für Digitale Zukunftstechnologien (FADZ) sowie dem Technologiezentrum-Transferzentrum (TTZ) weitere Projekte, die einen konkreten Nutzen für die heimische Wirtschaft bringen.

Ein Werbeargument geworden

„Der Ausbildungslöwe ist zu einem Werbeargument für Unternehmen geworden, um junge Menschen für eine Ausbildung in ihrem Unternehmen zu begeistern“, so Meißner. Bei den zehn praktischen Tipps der IHK gegen den Fachkräftemangel stehe eine gute Ausbildung unangefochten auf Platz eins.

„Wir wollen den Erfolg der jungen Menschen und geben alles für eine fundierte Ausbildung.“, verdeutlichte Unternehmer und IHK-Präsident Dr. Michael Waasner. Das sei der große Unterschied zu Studiengängen, in denen jeder Studierende auf sich selbst gestellt sei. „Der Ausbildungslöwe belohnt das, wofür Löwen stehen: Mut und Stärke, aber auch Familie und Gemeinschaft.“

Aus heimischen Materialien

Als Handwerksmeister und Unternehmer erklärte Bildhauer Lucian Muth, wie er die Skulpturen gestaltet hatte: „Die Materialien kommen von hier. Sand- und Kalkstein habe ich ebenso verwendet wie Stuckmarmor.“ Für die beste Ausbildungsquote gestaltete er symbolisch eine aufbrechende Knospe. Für das beste Ausbildungskonzept eine goldene Kugel, die in acht Segmente unterteilt ist. „Das zeigt, dass für eine gute Ausbildung die Zusammenarbeit vieler Stellen notwendig ist“, so Muth.

Das spiegelt auch die Zusammensetzung der Jury für den Ausbildungslöwen wider. Vertreten sind die Agentur für Arbeit, die IHK, die Wirtschaftsjunioren, die Junioren des Handwerks, die Kreishandwerkerschaft, die Berufsschule, die Wirtschaftsförderung sowie das Netzwerk Schule-Wirtschaft.

Endlich wieder in Präsenz

„Wir sind froh, dass es die Berufsorientierung endlich wieder in Präsenzform gibt“, sagte Schulrätin Stefanie Mayr-Leidnecker stellvertretend für sie alle. Wenn sich aus einem Kontakt auf der Ausbildungsmesse ein Praktikum ergebe, sei das ein guter Start, um seine eigenen Chancen im Wortsinne zu begreifen.

Die Berufsorientierung an den Gymnasien könne sich allerdings noch verbessern. „Das Motto: Gehe Deinen Weg, braucht Begeisterung, die wir in den vielen Bewerbungen gespürt haben.“

Azubis drehten das Video

Bei den beiden Preisträgern für das beste Ausbildungskonzept drehten die Azubis das Bewerbungsvideo. Darin zeigen sie ihre Firma, ihren Ausbildungsplatz und die Möglichkeiten, die sie bei Easy2cool und Siegfried Hofmann haben. Markus Erben, Ausbildungsleiter bei Hofmann, betonte: „Das haben unsere Auszubildenden in Eigenregie gemacht.“

So kamen darin auch gemeinsame Fahrten vor, bei Easy2cool war es das interne Eventmanagement, das fest in der Hand der Azubis liegt.

Hoteldirektor Andreas Poth gab dem Landkreis Lichtenfels gute Noten: „Ich war schon an vielen verschiedenen Standorten. Nirgends war die Wertschätzung für uns Unternehmer so hoch wie hier im Landkreis Lichtenfels. Die enge Zusammenarbeit bei vielen Themen ist etwas Besonderes.“

Poth lobt auch die junge Generation: „Wenn ich gerade bei uns in der Hotellerie und Gastronomie sehe, mit welchem Engagement diese jungen Menschen jeden Tag dabei sind, muss ich sagen: auch sie haben diese Auszeichnung und Wertschätzung verdient.“

Folgende Unternehmen wurden außerdem mit Urkunden und einem Preisgeld für besondere Verdienste in der Ausbildung ausgezeichnet: Rießner-Gase, Robert Hofmann, Scerox Erodiertechnik.

Dankesurkunden überreichten Landrat Christian Meißner Schirmherr Dr. Michael Waasner an Holzwandler Tim Fleischmann, HUK-Coburg Kundendienstbüro, Nikol Landtechnik, Schreinerei zur Friedenslinde, Zenk Zillig (alle in der Kategorie bis zehn Beschäftigte); Acomm, Dietz Baugesellschaft, Limmer + Söllner und Bäckerei Konditorei Mayr (alle zwischen elf und 50 Beschäftigten) sowie Dechant Hoch- und Ingenieurbau und Zweckverband Thermalsolbad Bad Staffelstein, Obermain-Therme Gastro & Service (beide über 51 Beschäftigte).

Gemeinsam mit der Sparkasse

Die Preisgelder des AusbildungsLöwen tragen je hälftig die Sparkasse Coburg-Lichtenfels und der Landkreis Lichtenfels. Die Kosten für die Skulpturen übernimmt die Sparkasse. (red)

Die Preisträger des „Ausbildungslöwen“

•„Ausbildungslöwe“ für das beste Konzept, elf bis 50 Beschäftigte ist das Unternehmen easy2cool GmbH, Lichtenfels.

•„Ausbildungslöwe“ für das beste Konzept, 51 und mehr Beschäftigte, ist das Unternehmen Siegfried Hofmann GmbH, Lichtenfels.

• Die Sieger im Bereich beste Quote sind: in der Kategorie bis zehn Beschäftigte mit einer Ausbildungsquote (der vergangenen fünf Jahre) von 90 Prozent: Kuhn & Co Inh. Stefan Eisentraut GmbH, Bad Staffelstein; in der Kategorie zehn bis 50 Beschäftigte mit einer Ausbildungsquote von 22,18 Prozent: Elektrotechnik Hild GmbH & Co KG, Lichtenfels; in der Kategorie 51 und mehr Beschäftigte mit einer Ausbildungsquote von 20,01 Prozent: Kurhotel an der Obermain-Therme GmbH & Co KG, Bad Staffelstein; in der Kategorie Start-up mit einer Ausbildungsquote von 15,71 Prozent: Kälte-Klima Technik Schramm GmbH, Altenkunstadt.

Der Ausbildungslöwe wird alle zwei Jahre verliehen. Bewerbungen für 2025 – auch in digitaler Form – nimmt Wirtschaftsförderer Helmut Kurz entgegen: E-Mail wirtschaftsfoerderung@landkreis-lichtenfels.de. (red)

 

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