KRAPPENROTH

Krappenroth: Bürgerversammlung unter freiem Himmel

Krappenroth: Bürgerversammlung unter freiem Himmel
Stadtbaumeister Gerhard Pülz erläutert die Baumaßnahmen am Krappenrother Berg. Erster Bürgermeister Andreas Hügerich (li.) und Sachgebietsleiter Geord Deuerling lauschen gespannt. Foto: Heinz Fischer

Unter freiem Himmel fand vor dem Feuerwehrhaus in Krappenroth nach über zwei Jahren Pause wieder eine Bürgerversammlung der Stadt Lichtenfels statt. Sichtlich erfreut, dass so ein Treffen wieder möglich war, zeigte sich Erster Bürgermeister Andreas Hügerich bei der Begrüßung der etwa 50 Bürgerinnen und Bürger aus Krappenroth, Degendorf und Trieb.

Beim ersten und wichtigsten Tagesordnungspunkt ging es um die Vorstellung und Planung der Ausführung der Baumaßnahmen zum Ausbau des „Krappenrother Berges“. Dies betrifft den Neubau der Ortsverbindungsstraße vom Wertstoffhof in Lichtenfels bis zur Abzweigung nach Degendorf.

Es wäre schon seit längerer Zeit ein Wunsch der Menschen aus den anliegenden Orten gewesen, diese, wie er es nannte, „Rumpelpiste“ zu sanieren. So führte man bereits 2019 erste Gespräche. Es gehe, so Hügerich, um einen Aufwand von zirka einer Million Euro. Hier könne man aber mit mindestens 50 Prozent Förderung rechnen. Nun könne man mit dem Projekt beginnen.

Aus Vergabe der Baufirma kein Geheimnis gemacht

Auch aus der Vergabe machte er kein Geheimnis, die Firma Strabag wird die Arbeiten ausführen, begonnen wird am 18. Juli. Während der Bauzeit wird wohl einiges auf die Anwohner zukommen, die Straße wird komplett gesperrt. Die Zufahrt nach Krappenroth wird über einen Feldweg Richtung Degendorf gewährleistet, der zu diesem Zweck entsprechend ertüchtigt werden muss.

Krappenroth: Bürgerversammlung unter freiem Himmel
Kurvenreich und in einem maroden Zustand: Die „Rumpelpiste“ Krappenrother Berg. Foto: Heinz Fischer

Zur näheren Erläuterung des Projekts übergab der Bürgermeister das Wort an Stadtbaumeister Gerhard Pülz. Die neue Trassenführung, so Pülz, solle etwas breiter werden, die Kurvenradien weiter und auch das Höhenprofil werde angepasst, Senken und Kuppen werden ausgeglichen.

Man wolle aber dabei keine Rennstrecke erzeugen, keine Schneise in die Landschaft schlagen, die Schönheit der Umgebung soll erhalten bleiben. Bei der Planung wurde auch an die Motorradfahrer gedacht, so werden anstatt Leitplanken Erdwälle und Auslaufzonen geschaffen, um die Verletzungsgefahr der Biker zu vermindern.

Auch der Kreuzungsbereich soll erneuert werden

Weitere Einzelheiten zur Sanierung der Straße gab der Sachgebietsleiter Straßenbau, Georg Deuerling, bekannt. Man werde mit dem Bau beim Wertstoffhof beginnen, die Strecke wird bis etwa 20 Meter nach der Abzweigung nach Degendorf neu gebaut. Damit werde auch der Kreuzungsbereich erneuert.

„Wir müssen während der gesamten Bauphase komplett sperren“, betonte auch Deuerling. Leider könne in dieser Zeit auch der Schulbus nicht nach Krappenroth einfahren, man müsse sich für die drei Wochen bis zu den Ferien etwas überlegen. Größten Wert werde man auf Ökologie legen, so wird der abgefräste alte Asphalt vor Ort aufbereitet und als 30 Zentimeter dicker Unterbau verwendet. Der Sachgebietsleiter konnte hier mit Zahlen aufwarten: 95 Prozent weniger Laster-Verkehr, dadurch 83 Prozent Treibstoff-Ersparnis, was letztendlich zu einer CO2-Einsparung von 80 Prozent über die Dauer der Bauarbeiten führt. Bis Ende September sollen laut Strabag die Baumaßnahme abgeschlossen sein, ein sportliches Unterfangen, fand Deuerling.

Frage nach einem Taxi zur Schülerbeförderung

Krappenroth: Bürgerversammlung unter freiem Himmel
Er freut sich, wieder eine Bürgerversammlung abhalten zu können: Bürgermeister Andreas Hügerich. Foto: Heinz Fischer

„Es wird keine einfache Zeit, wir müssen uns auf Einschränkungen einstellen in diesen Wochen“, resümierte der Bürgermeister. Aus dem Publikum kam dann nochmal die Frage nach der Schülerbeförderung. Ob man eventuell ein Taxi einsetzen könne? Man müsse sich hier noch einmal absprechen, so Hügerich, vielleicht könnten abwechselnd ein Elternteil oder Großeltern die drei Schüler transportieren. Er stellte hierfür auch eine Vergütung in Aussicht.

Ob es denn in Zukunft auf der neuen Strecke eine vernünftige Tempobegrenzung gäbe, wollte Gerhard Backer wissen. Er befürchte, dass die neue, breitere Straße zum Rasen verleitet. Darauf der Stadtbaumeister: „Wir wollen so wenig Schilder wie möglich, letztendlich gilt für die Verkehrsteilnehmer der §1 StVO.“ Vor Inbetriebnahme werde es aber eine Abstimmung mit der Polizeibehörde geben, hier solle die Frage nach Tempolimit noch einmal erörtert werden.

Ein weiteres Thema war schnelles Internet für Krappenroth. Hier verwies der Bürgermeister auf den Masterplan der Stadt für den Ausbau in allen Ortsteilen. Am Förderprogramm für 2023 wolle man auf jeden Fall partizipieren.

Manuela Backer brachte schließlich noch das immer wiederkehrende Thema „Fußweg nach Michelau“ zur Sprache. Warum der Weg zum Michelauer Bahnhof an der B173 durch die Leitplanke gesperrt sei und was man unternehmen könne.

Fußweg nach Michelau müsse erhalten bleiben

„Für Wildtiere werden zur Straßenquerung Tunnels und Brücken gebaut, das sollte doch auch für Menschen möglich sein“. Auch sei der Fußweg durch die Probebohrungen für die neue B 173 in einem maroden Zustand, was auch andere Bürger bestätigten. Dieser Weg sei historisch, er existiere seit dem 17. Jahrhundert und müsse erhalten werden, so die Meinung der Krappenrother.

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Sachgebietsleiter Georg Deuerling erklärt, wie man das Projekt nach ökologischen Gesichtspunkten angeht. Foto: Heinz Fischer

Es sei allerdings ein schwieriges Unterfangen, hier Abhilfe zu schaffen, gab der Bürgermeister zu. Die Bundesstraße stehe nun mal unter der Aufsicht des Freistaates. „Ich kann nicht einfach den Bauhof schicken und ein Stück Leitplanke rausflexen lassen“, erklärte er. Man wird wohl die Fertigstellung der B173 neu abwarten müssen. Vielleicht gäbe es dann die Möglichkeit einer Fußgängerquerung. Für den schadhaften Weg sagte er in Abstimmung mit der Gemeinde Michelau entsprechende Reparaturmaßnahmen zu.

Am Ende der Bürgerversammlung bedankte sich Andreas Hügerich für die konstruktive Teilnahme. Dank ging auch an die Freiwillige Feuerwehr Krappenroth für die Bewirtung und die zur Verfügung Stellung der Örtlichkeit.

 

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