
Es ist einer der Höhepunkte im Gemeindeleben, wenn Konfirmandenjahrgänge nach einer runden Zahl von Jahren seit ihrer Konfirmation wieder zusammenkommen und sich an ihr einst gegebenes Konfirmationsversprechen erinnern. In Lichtenfels feierten nun 28 Christen dieses Jubiläumsfest, neben Silbernen und Goldenen auch fünf Eiserne Konfirmanden (65 Jahre), zwei Gnadenkonfirmanden (70 Jahre) und vier Kronjuwelenkonfirmanden, die vor 75 Jahren erstmals an den Tisch des Herrn geschritten waren.
Gesundheit ist das Wichtigste

Pfarrer Ralph-Peter Zettler segnete die Jubilare in einem Festgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche und versicherte den Gläubigen, dass sie gut in der christlichen Gemeinschaft aufgehoben seien. Ihnen allen gelte Gottes Zusage: Ich bin bei dir! Seine Predigt stellte Pfarrer Zettler unter das Wort des Propheten Jeremia: „Heile du mich Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen“. Gesundheit sei für viele Menschen das Wichtigste im Leben, betonte der Geistliche. Sie stehe ganz oben auf der Glückwunschliste bei Geburtstagen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe Gesundheit allumfassend als ein Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens definiert und nicht nur als das Freisein von Krankheit und Gebrechen.
Damit wird nach den Worten des Predigers deutlich, dass Gesundheit auch mit Politik und dem Klima zusammenhängt. Corona sei das beste Beispiel dafür, dass sich die drei Faktoren gegenseitig beeinflussen. Selbst bei Jesus zeige sich der Zusammenhang von Gesundheit und Politik, merkte Pfarrer Zettler an und verwies auf die Heilung des Gelähmten. Als ihm Jesus zugesagt habe, dass seine Sünden vergeben sind und er sein Bett nehmen und gehe solle, sei die religiöse Sittenpolizei jener Zeit eingeschritten und habe sich gefragt, wie dieser Mann sich mit seinem Tun über Gott erheben könne. So sei Jesus und sein Handeln stets ein Politikum gewesen. Er habe Lähmungen und Krankheiten aufgehoben, weil er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.
Wer sich nicht verändern will, der ist gelähmt

Diese Erkenntnis bringe Veränderungen im Glauben, Denken, Handeln und Reden mit sich, erläuterte Ralph-Peter Zettler. Wer sich dagegen nicht verändern wolle, verharre in einem Lähmungszustand. Letztendlich sei Gesundheit nicht das Freisein von Krankheit, sondern die Kraft, mit Krankheit umzugehen, betonte Pfarrer Zettler. Er wünschte den Jubilaren, dass sie den Mut, Veränderungen zu wagen, indem sie Jesus folgten und dies schließlich auch in ihrem Alltag spürbar werde. Denn ein christliches Leben zu führen heiße nicht, Christ zu sein, sondern sich ständig darum zu bemühen und sich weiterzuentwickeln.
An den Altar gerufen, erneuerten die Jubilare ihr Konfirmationsversprechen und daraufhin erbat der Geistliche für sie den Segen des dreieinigen Gottes. Umrahmt wurde der festliche Gottesdienst vom Kirchenchor der Martin-Luther-Gemeinde, der nach langer Coronapause wieder zusammengefunden hatte.
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