
Die Not der ukrainischen Kinder, die in einer Schule im polnischen Lidzbark Warminski Zuflucht vor den russischen Bomben gefunden haben ist groß. Bereits vier Mal hat Christian Krappmann aus Lichtenfels sie mit einem Hilfstransport voller Spenden von großherzigen Menschen aus dem Landkreis unterstützt, wie berichtet. Jetzt bittet er um weitere Spenden, um einen fünften Transport zu organisieren, der am 20. August nach Polen starten soll.
„Der Krieg in der Ukraine dauert an, es gehen zwar viele Flüchtlinge in ihre Heimat zurück, es kommen aber auch jeden Tag neue – auch viele Kinder“, sagt Christian Krappmann. Waren es anfangs 170 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 16 Jahren, die in der Schule nahe der ukrainischen Grenze Zuflucht gefunden haben, seien es inzwischen 606 und täglich kämen weitere dazu. Mittlerweile müssten sämtliche Klassenzimmer als Schlafräume genutzt werden und die Jugendlichen könnten aus Platzmangel nur noch klassenübergreifend unterrichtet werden. Da der polnische Staat mit der Versorgung der inzwischen über zwei Millionen Flüchtlinge überfordert sei und die von der EU versprochene Hilfe sich verzögere, müssten die Lebensmittel rationiert werden.
606 Kinder hat die Schule aufgenommen, täglich kommen mehr
Demnächst werden die Geflüchteten in der Schule wohl noch enger zusammenrücken müssen, denn ein Auffangzentrum für Kinder in Lwiw solle wegen der zunehmenden Bombenalarme aus Sicherheitsgründen aufgelöst werden, hat Krappmann vom Schulleiter erfahren. Das bedeutet, dass noch weitere 300 bis 400 Kinder in der polnischen Schule untergebracht werden müssten. Wenn das Lehrerzimmer und andere Räume dafür genutzt werden, könnte das funktionieren, doch die Versorgung werde dadurch noch schwieriger.
„Wenn jeder einen kleinen Beitrag leisten würde, könnten die Flüchtlinge in der Nähe ihrer Heimat versorgt werden“, appelliert Krappmann, Inhaber des CK. Küchen + Möbelstudio. Da er ständig in Kontakt mit der Schulleitung sei, wisse er genau, was benötigt werde. Somit sei garantiert, dass die Spenden gezielt helfen.

Benötigt werden vor allem Hygieneartikel, haltbare Nahrungsmittel, Verbandsmaterial und Medikamente. Außerdem Schulmaterial für das nächste Schuljahr und Outdoor-Spielgeräte.
Zwei bis vier Fahrer für den Transport werden noch gesucht
Da Krappmann und seine Helfer die Hilfstransporte seit dem Frühjahr selbst organisieren, würde er sich über eine Entlastung durch zwei bis vier zusätzliche Fahrer freuen. Fahrzeuge stellt wieder die Mercedes-Benz-Niederlassung Scholz in Kulmbach zur Verfügung. Eine große Hilfe wären auch Geldspenden, um Waren im Großhandel zu bestellen.
Dankbar ist er für die großherzige Unterstützung vieler Bürger, die ihm sein Engagement bisher ermöglicht haben. So ist es gelungen, 24 Fahrzeuge beladen mit jeweils etwa einer Tonne Hilfsgüter nach Polen zu bringen.
Allerdings sei inzwischen eine Spendenmüdigkeit festzustellen, bedauert Krappmann. So habe das Rote Kreuz zwar großzügig Kleidung zur Verfügung gestellt, aber nur wenige private Spender hätten sich bisher bei ihm gemeldet. Gleichzeitig wachse auch die Kritik an seinem Engagement. Er werde im Internet angefeindet – bis hin zu Morddrohungen. Sogar einen toten Fisch hätten ihm Kritiker in den Briefkasten geworfen. „Wir machen trotzdem weiter: Angesichts dieser Not muss man einfach helfen“, betont der Geschäftsmann.
Was benötigt wird

Für den Hilfstransport am 20. August werden folgende Spenden benötigt:
• Hygieneartikel für Frauen und Kinder, Babys und Säuglinge;
• Verbandsmaterial, Medikamente, Verbandskästen (Verfallsdatum kann auch abgelaufen sein);
• Haltbare Lebensmittel in Konserven, Fertiggerichte, Süßigkeiten für Kinder, Energieriegel; • Schlafsäcke, Isomatten, Outdoor-Spielzeug für Kinder;
• Schul- und Bastelartikel
Wer andere Sachspenden hat, kann gerne Kontakt aufnehmen, ob sie benötigt werden bei Christian Krappmann, Tel. (09571) 1690409 oder Mail: christian.krappmann@montageteam-ck.de.
Abgegeben werden können die Spenden bis Freitag, 19. August, am Lager der Firma Montage-Team & Fulfilment CK, Schwabenstraße 20a in Lichtenfels (Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 17 Uhr).
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