
Als erste Kommune in Deutschland veranstaltet der Landkreis Kulmbach, zusammen mit der Handwerkskammer für Oberfranken und der IHK für Oberfranken Bayreuth, die „Berufskompetenzwochen 2021“ als Pilotprojekt digital. Der Kick-off zu den Berufskompetenzwochen, die parallel zur bayernweiten Woche der Ausbildung stattfinden, startet online am Dienstag, 16. März, von 10 bis 13 Uhr.
Dabei werden das Projekt und die beteiligten Institutionen im Allgemeinen vorgestellt und die Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung skizziert. Anschließend gibt es Kurzvorträge, sogenannte „Inputsessions“, um den Teilnehmer je nach Interessenslage den richtigen Weg für die restlichen Berufskompetenzwochen, die bis November 2021 angeboten werden, aufzuzeigen. Mögliche Angebote sind hier zum Beispiel eine „Ausbildungs-Schnupperwoche“ sowie Einzelberatungen zu einer Existenzgründung. Dies soll der Zielgruppe dabei helfen, den richtigen beruflichen Weg einzuschlagen und die persönliche Berufung zu finden.
Oft keinen Überblick über Möglichkeiten
Menschen die nach Deutschland kommen ist oftmals nicht bewusst, welche beruflichen (Einstiegs-)Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Infolgedessen sind viele Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund nicht ihren Kompetenzen und Fachbereichen entsprechend zugeordnet. Dies führt häufig zu Unzufriedenheit sowohl auf Arbeitnehmer- als auch auf Arbeitgeberseite. Das soll durch die Berufskompetenzwochen geändert werden.
Für die Ausbildungsbetriebe entsteht durch dieses Pilotprojekt der Mehrwert, persönlich in den Kontakt mit potenziellen Auszubildenden zu treten, geeignete Interessenten mit passenden Kompetenzen für ihren Betrieb zu finden, diese im Rahmen der „Schnupperwochen“ kennenzulernen und somit kompetentes und motiviertes Fachpersonal dazuzugewinnen. „Die Menschen, die zu uns gekommen sind, haben Kompetenzen und Fähigkeiten. Wenn wir diese optimal nutzen, haben wir als Gesellschaft und als Wirtschaftsbranche etwas davon – und die Geflüchteten selbst natürlich auch“, sagt Jörg Reis von der Handwerkskammer überzeugt.
Er ist mit seinem Kollegen, Udo Pfadenhauer als Willkommenslotse beziehungsweise Akquisiteur für Flüchtlinge bei der Handwerkskammer erster Ansprechpartner für Geflüchtete und für Betriebe, die Geflüchtete ausbilden oder einstellen wollen.
Das Ausbildungssytem kann auch eine Hürde sein
Aus ihrer Praxisarbeit wissen beide Experten, dass anfangs tatsächlich schon das deutsche Ausbildungssystem eine Hürde sein kann. „Viele kennen das System nicht und noch viel weniger, die vielen Möglichkeiten, die es darin gibt“, so Pfadenhauer. „Die Berufskompetenzwochen sind dabei zweifellos Türöffner und Ideengeber“, ergänzt IHK-Ausbildungsberater Matthias Rank. Er empfiehlt deshalb eine rege Teilnahme.
In einem mehrstufigen Prozess, erhalten sowohl die Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund als auch die Betriebe und Bildungseinrichtungen umfangreichen fachlichen Input. „Das reicht von einer beiderseitigen Kultursensibilisierung, über die rechtlichen Rahmenbedingungen, von Beratungsangeboten für alle Zielgruppen bis hin zu Fragen der Gesundheit im Arbeitsleben und Good-Practice-Beispielen aus der Region“, erklärt Souzan Nicholson, die als Integrationslotsin am Landratsamt Kulmbach das Projekt initiiert hat.
„Möglich ist dies durch einen Kreis engagierter Ehrenamtlicher vor Ort, die Begleitpatenschaften über den Verlauf der Veranstaltungsreihen übernehmen werden und durch die Nutzung bundesweiter Ressourcen und Netzwerkpartner“, so Nicholson weiter.
Wichtig ist dem Projektteam, dass sich die Berufskompetenzwochen nicht einseitig auf die Bedürfnisse der Geflüchteten und der Menschen mit Migrationshintergrund richten. „Insgesamt kann die Integration auf den Arbeitsmarkt beziehungsweise in die Bildungseinrichtungen, von der ja alle profitieren, nur gelingen, wenn alle Seiten gleichermaßen daran arbeiten“, weiß die Integrationslotsin.
„Fakt ist aber, diese Integration wird auch gebraucht und wir bauen mit unserem Pilotprojekt eine Plattform auf, bei dem sich alle austauschen und auf Ressourcen und Angebote zurückgreifen können“, ergänzt Nicholson.
Detailinformationen zu den einzelnen Veranstaltungstagen sind auf landkreis-kulmbach.de finden. Eine kostenfreie Anmeldung für die einzelnen Veranstaltungen ist bequem über das Online-Formular möglich.
Weitere Informationen gibt Souzan Nicholson unter Tel. (09221) 707130 oder der E-Mail: nicholson.souzan@landkreis-kulmbach.dezur Verfügung. (red)
Rückblick
- Corona-Tagebuch: Wer demonstriert, soll Gesicht zeigen
- Marco Weidner: Mit Anstand und Zuversicht durch die Pandemie
- Lea Möbes: Wir Azubis haben es momentan schwer
- Günter Reinlein: „Es zehrt an den Nerven“
- Corona-Tagebuch: Sekt passt sehr gut zu Lachsbrötchen und Eiern
- Corona-Tagebuch: Lächelnd in Erinnerung bleiben
- Als die „Amis“ am 11. April 1945 nach Lichtenfels kamen
- Volker Ernst: Wichtig, dass Hausärzte impfen
- Anna Scherer: Würde gerne wieder in Schule sitzen
- Corona-Tagebuch: Warum Erwachsene wirklich doof sind
- Roland Dietz: „Jeder sollte achtsamer sein“
- Jürgen Feiner: „Impfen, impfen, impfen“
- Dr. Andrea Starker: Kleiner Pikser verhindert viel Leid
- Corona-Tagebuch: Warum sich Harry am rechten Bein kratzt
- Ian-Eric Schwenk: Durch Impfen normales Leben zurückgewinnen
- Lichtenfelser sorgen für Durchblick
- Tanja Vincent: Gemeinsam auf dem Weg zurück in den Alltag
- Corona-Tagebuch: Wertschätzung fürs Erbe
- Corona-Tagebuch: Die Sache mit dem Dicken
- Ingrid Kohles: Nur gemeinsam geht es!
- Corona-Tagebuch: Von Sternen und Steinstufen
- Amelie Scheer rät: Auf YouTube den Coburger „Hamlet“
- Corona-Tagebuch: Wenn Lieder neue Welten eröffnen
- R.i.O.-!-Rock: „Jack Torrance“ tritt für Obermain an
- Corona-Tagebuch: Weihnachtsteddy und Geburtstagshase
- Die Tafel in Lichtenfels: Nette Überraschungen geben Mut
- Jochen Körner: Lassen Sie sich impfen
- Corona-Tagebuch: Cineastisches aus dem Traumland
- Lichtenfels: Erste Hilfe zu Corona-Zeiten
- Martin Schöb: Impfverweigerung macht alles noch schlimmer
- Wirtschaftsschüler: Jeder möge einen Beitrag leisten
- Corona-Tagebuch: Von Sternen und Steinstufen
- Folgen der Pandemie für junge Menschen von Regens Wagner
- Corona-Tagebuch: Salsa-Sauce trifft Nasenhaare
- Elke Werner: Der einzige Weg zurück in die Normalität
- Uni Bayreuth: Dem Mikroplastik auf der Spur
- Corona-Tagebuch: Die Sache mit dem Dicken
- Doris Zullo: Impfen ist ein Gebot der Solidarität
- Energiewende am Obermain: Global denken, lokal handeln
- Christine Schmidt: Impfung schützt auch Mitmenschen
- Jugendsozialarbeit am Obermain zu Zeiten der Pandemie
- Corona-Tagebuch: Noch nicht ganz eingespielt
- Jürgen Steinmetz: Die Impfung ist der effektivste Schutz
- Corona–Tagebuch: Irgendwie wohlig und dabei zu dritt
- Peter Goller sammelt mit Leidenschaft alte Röhrenradios
- Corona-Tagebuch: Ein schwerer Rückschlag
- Andreas Kerner: Warum ich mich impfen lasse
- Ostereier-Aktion in Lichtenfels: Es wird richtig bunt
- Tierarzt Dr. Elmar Zapf: Leugnen bringt keine Lösung
- Daniel Himmel und seine historischen Räder
Schlagworte