Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um Ragnarök und wofür dieses Festival alles gut ist.

„Liebes Corona-Tagebuch, es waren unbeschwerte Tage junger Menschen, dieses Ragnarök-Festival in Lichtenfels. Doch nicht jeder war so jung. Auch ein unbeschwerter 54-Jähriger war vor Ort, und er kam aus Baden-Württemberg. Alljährlich ist er hier, sofern nicht Corona herrscht. Er braucht dieses Lichtenfels, dieses Festival, diese zwei Tage Auszeit. Vom Beruf, von der Ehefrau und vom Alltag. Besonders vom Alltag. In ihm fragt er sich die restlichen 363 Tage des Jahres nämlich, warum sich sein Vater ausgerechnet an seinem Kinderbett erhängte.

Liebes Corona-Tagebuch, man kann in Menschen nie hineinsehen und vielleicht sollten wir alle nachsichtiger mit unserer Spezies sein. Doch wozu führt das dann bloß wieder?“