Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um eine Freundin, die ein Haus gekauft hat. Und darum, wie sich Abmachungen aufs Karma auswirken.

„Liebes Corona-Tagebuch,

eine liebe bunte Bekannte erzählte mir gestern kurz vor 11 Uhr, wie sie zu ihrem Haus kam. In dem Haus, welches sie heute in einem Lichtenfelser Randbezirk mit ihrem Mann und ihrer Tochter bewohnt, lebte davor eine elegante Dame, eine stilsichere Erscheinung.

Eines Tages lernte meine bunte Bekannte diese Frau und ihr Haus kennen. Man sprach über einen etwaigen Verkaufspreis und dass dieser bei der Summe X liegen würde. Ein Preis, den sich meine bunte Bekannte leisten konnte. Dann verging eine Weile und aus der Weile wurde ein Jahr und noch eines.

Und wie das mit den Jahren so ist, man wird nicht nur älter, auch die Immobilienpreise steigen. Irgendwann kamen die beiden Frauen erneut zusammen und dabei fiel das Gespräch auch wieder auf das Haus. Meine bunte Bekannte war sich sicher, dass die elegante Dame nun 100 000 Euro mehr verlangen würde. Mit jedem Recht sogar. Denn an Interessenten mangelte es ihr nicht. Aber die Dame sagte, dass die Summe X abgemacht war und es daher auch bei X bleiben werde. „Denn alles andere wäre kein gutes Karma!“

Liebes Corona-Tagebuch, diese Geschichte, die mir gestern kurz vor 11 Uhr zu Ohren kam, ist schön. Und sie ist wahr und das ist das Allerschönste daran.“