
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um eine traurige, armselige Geschichte während einer Zugfahrt. Unfassbar, was er da erlebt hat.
„Liebes Corona-Tagebuch, nur weil man durch die Weihnachtsferienzeit fährt, muss man es nicht mit einer frohen Botschaft zu tun bekommen.
Kleiner Junge mit Mutter unterwegs
er kleine Junge, der neben seiner Mutter zwischen Berlin und Erfurt im ICE saß, weiß wovon ich schreibe. Ich geriet in akustische Nachbarschaft zu ihm und seiner permanent von sich erzählenden Mutter. Sie erzählte davon, wieso sie gerne tanzen würde, das aber nicht gehe; sie erzählte davon, wieso sie gerne einen beruflichen Aufstieg nehmen würde, das aber auch diesen und jenen Gründen nicht funktioniere; sie berichtete davon, weshalb ihr diese eine Fortbildung guttun zusagen würde, diese aber aus verschiedenen Gründen nicht klappen würde.
Am Ende ihrer Kräfte
Nun sei sie am Ende ihrer Kräfte und fände es gut, wenn auch mal auf ihre Bedürfnisse Rücksicht genommen würde. Jetzt ist auch noch ihre Mutter zum Pflegefall geworden. Und so erzählte sie, wie sie ja eigentlich umziehen wollte, dies aber nun „wegen Oma“ nicht gehe, weil sie durch die Pflege so in Beschlag genommen ist. Dann stellte der kleine Junge eine Frage: ,Mama, wann hast du mal wieder Zeit für mich?'
Auf Antwort brauchte er nicht lange zu warten: ,Wenn Oma tot ist', antwortete ihm Mutti, nahm ihn in den Arm und sah dabei aus dem Fenster.
Liebes Corona-Tagebuch, so ein Intercity Express hat auch in der 1. Klasse Geschichten zu bieten. Erstklassig traurige sogar.
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