
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um ein belauschtes Gespräch. Oder doch nicht?
„Liebes Corona-Tagebuch, neulich sagte mir jemand, ich hätte wohl ein bisschen geflunkert, damals, bei dieser Geschichte, bei der ich zwei mir fremde Personen im Gespräch belauschte. So viele Gespräche ließen sich doch gar nicht belauschen, meinte der Kritiker noch, und dann stellte er die Frage, ob es nicht unmoralisch sei, fremde Personen beim Gespräch zu belauschen. Er war ein wirklich tief besorgter Mensch.
Ich gratulierte ihm zu seiner hochstehenden Moral und versicherte ihm, dass es mehr Menschen wie ihn auf dieser Welt geben sollte (eine Meinung, die er mit mir zu teilen schien). Dann versprach ich ihm, nie mehr zu flunkern und nur noch Menschen zu belauschen, die mir nicht fremd sind.
Lange hat mein Versprechen nicht gehalten und das kam so: Gegen Mittag stieg ich in die Straßenbahn, welche die Lichtenfelser Stadtteile Oberwallenstadt und Seubelsdorf miteinander verbindet. Als ich meinen Sitzplatz einnahm und die Zeitung aufschlug, hörte ich eine junge Frau über Impfungen reden. Sie hatte im Gesicht ein Piercing oben links, unten rechts und in der Nase saßen auch noch zwei. Darüber hinaus waren weite Teile ihres Armes mit Ornamenten versehen, welche ihr ein Tätowierer einst unter die Haut trieb. Sie stand mit einem „Kumpel“ nahe der Tür und man unterhielt sich über den Einstich beim Impfen und dass solch ein Pieks ja eine Körperverletzung darstelle, die man sich noch lange verbitten werde. Dann war ihre Haltestelle gekommen, und Kumpel und Kumpelin stiegen aus.
Liebes Corona-Tagebuch, es tut richtig gut, mal nicht zu flunkern. Oder zumindest nur halb.“
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