LICHTENFELS

Corona-Tagebuch: Karma und Fluchen

Corona-Tagebuch: Das große Schnattern
Markus Häggberg Foto: T. Mayer

Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um Karma, Fluchen und ein Date.

„Liebes Corona-Tagebuch, schlechtes Karma, hat man ihm gesagt, schlechtes Karma. Wenn er immer nur flucht und solche (Fäkal-)Ausdrücke gebraucht, dann wird sich das eines Tages mal gegen ihn verkehren beziehungsweise bewahrheiten. Seine Freunde haben ihn immer und immer wieder gewarnt. Na und seine Mutter ist wegen all seiner Ausdrücke ja auch nicht gerade begeistert gewesen, aber was sollte sie machen. Jetzt hat er seine Quittung bekommen. Da sind sich alle einig. Also es war so, dass er nach langen Jahren des Kennenlernens völlig falscher Frauen und des Alleinseins nun doch mal einen guten Fang machte. Einen sehr guten Fang sogar.

So gut, dass man sich fragen möchte, was so eine Frau eigentlich mit ihm will. Sie waren erstmalig verabredet und so reiste sie eigens deshalb aus dem Rheinland an. Offenbar haben es die Frauen im Rheinland auch nicht einfach, dass sie zum Kennenlernen von Männern nach Oberfranken fahren müssen.

Na, jedenfalls trudelte sie ein. Jetzt aber musste er kurzfristig das Treffen abberaumen (dieses Wort gibt es nicht, aber ich meine, wenn es ein Anberaumen gibt, sollte es auch ein Abberaumen geben) und auf später verschieben. Sie wollte wissen, weshalb er sie jetzt nicht treffen könne. Er erzählte ihr, was vorgefallen und gerade verdammt dringlich ist. Er erzählte es auch mir, weil ich ihn mit der Suppenkelle in der Hand vor seiner Wohnung antraf.

Wenn ich es recht verstanden habe, liebes Corona-Tagbuch, läuft es gerade ,beschissen' bei ihm und mit der neu gekauften Suppenkelle (billigstes Modell, für 1,50 Euro und zum einmaligen Gebrauch) sucht er die Verstopfungsrohrlage etwas zu beheben. In seinem WC. Das braucht Zeit. Die Dame aus dem Rheinland sitzt derweil in einem Café.

Er weiß nicht, ob er das mit dem schlechten Karma glauben soll, er glaubt nur, dass er nicht weiß, ob der gute Fang nach seiner Klempnerei noch im Café sitzt. So verabschiedete ich mich schleunigst und ging meiner Wege, denn ich wollte dem möglichen Glück nicht länger im Wege stehen.

Der arme Kerl wird ja auch noch Zeit zum neuerlichen Duschen und Parfümauftragen aufwenden müssen.“

 

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