
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um Carsten, der so ganz anders ist als sein Vater. Warum Markus Häggberg das gut findet.
„Liebes Corona-Tagebuch, es gibt Menschen in unserer Mitte, die erklären sich einem nicht auf Anhieb. Bei manchen brauchen selbst die eigenen Kinder Jahrzehnte, um hinter ihre Kulissen zu blicken. Diese Kulissen aber geben Halt und Stütze und sind nicht gänzlich zu verdammen.
Carstens Vater beispielsweise war ein Leben lang immer freundlich und aufrecht gewesen. So ist er alt geworden, und so wurde er auch erfolgreich. Doch die Einsicht, die er zum Leben gewinnen durfte, war wie eine Abwandlung des ersten Satzes der Wärmelehre in der Physik. Er sagte nämlich immer, dass die Menge an Leid auf der Welt stets gleichbleibend sei, sie verwandele nur ihre Erscheinungsform. Ein Beispiel: Wer verheiratet ist, der trauert dem Junggesellendasein nach, und wer Junggeselle ist, der wäre gerne verheiratet. Und wer ein schönes Leben führt, der fürchtet umso mehr das Ende.
Glaube, Liebe und Hoffnung hatte Carstens Vater nie so recht zur selben Zeit. Eine Hoffnung auf eine bessere Welt hatte er nicht, und von der Unsterblichkeit der Seele hielt er wenig. Somit war auch die Sache mit dem Glauben zu großen Teilen passé. Aber er hatte die Liebe für sein Kind und natürlich die Hoffnung, dass aus diesem mal was wird. Und es wurde etwas aus ihm. Sohnemann ist Ingenieur, er verdient gut, er hat Familie (man entschuldige bitte bei dieser Aufzählung die Reihenfolge, sie soll keine Gewichtung darstellen) und er hat Glaube, Liebe und Hoffnung. Sicher kennt er auch Unglück, aber er würde das Leben selbst doch immer wieder befürworten.
Liebes Corona-Tagebuch, manchmal ist es doch ganz gut, wenn die Kinder missraten und so anders als die Eltern werden.
P.S.: Der Vater selbst ist lange schon nicht mehr, und seitdem liegt nun ein Bedauern bei seinem Sohn. Aber er hat die Hoffnung und den Glauben, dass man sich – so Gott will – eines Tages (oder Abends?) wiedersehen wird. In aller Liebe. Es ist schon merkwürdig, wie so alles mit allem versponnen ist.“
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