
Markus Häggberg schreibt für OTverbindet augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Dieses Mal geht es um ein unverhofftes Treffen mit einer Bekannten. Doch die gibt ein Rätsel auf.
„Neulich, das war vielleicht ein Ding! Also es war noch nicht mal elf Uhr, und so latschte ich unmotiviert und trantütig vor mich hin. Vormittags ist das mein bevorzugter Gang, und da zieht es mich gelegentlich zum Bäcker.
Plötzlich aber höre ich eine Frauenstimme hinter mir rufen: ,Huhu, hu-hu. Huuuhuuuu.'
Die schöne Frau winkt
Ich drehe mich um, sehe in einer Entfernung von etwa 15 Metern eine sehr schöne junge Frau mit dunklen Locken (Typ Andie MacDowell), und was soll ich Ihnen sagen: Sie meinte nicht mich. Also schlurfte ich weiter, ging zum Bäcker und kam dann eben etwas beladen wieder heraus.
Die Geheimnisvolle mit der Sonnenbrille
Da plötzlich trat eine Frau an mich heran, nahm ihre Sonnenbrille ab und sprach: „Mensch Markus, dich gibt's noch?“ Und während sie das sagte, strahlte sie über das ganze Gesicht. Das war ja nett. „Kennst du mich nach all den Jahren noch? Ich bin die Steffi“, sagte sie. „Mensch Steffi, du hier?“, gab ich zurück und war wirklich gespannt, was Steffi mir so nach all den Jahren erzählen würde.
Leider mit einer traurigen Note
Und die legte gleich los wie die Feuerwehr. Aber was sie sagte, hatte leider auch eine traurige Note. Jetzt zu Corona sei ihre Mutter erkrankt. Nicht an Corona, sondern mehr so wegen etwas drumherum. Ehrlich gesagt, war ich an dieser Stelle nicht so ganz aufmerksam, weil Steffi so eine Erscheinung war.
Sie lebt jetzt in der Nähe von Schweinfurt, erwägt aber wegen der Eltern wieder nach Lichtenfels zu ziehen. Kürzlich, so erzählte sie mir, sei sie ja 50 geworden, und da kommt die Lust auf, wieder in die Heimat zu ziehen.
Ich versicherte Steffi, dass ich das nur zu gut nachvollziehen kann, und machte ihr noch ein Kompliment. Sie sei von einer 49-Jährigen praktisch nicht zu unterscheiden, flirtete ich, und Steffi musste lachen.
Steffi hat eben echt Humor. Dann fragte ich sie, ob sie beruflich noch immer dasselbe macht wie damals. Sie räumte ein, dass es tatsächlich immer noch so ist, und sie den Absprung zur Selbständigkeit wohl verpasst hätte.
Gleich ein Versprechen gegeben
Und dann hatte sie es eilig, und auch mich zog es zu Frühstück und Schreibtisch. Wir verabschiedeten uns voneinander und gaben einhellig die Versprechen ab, bis zum nächsten Wiedersehen nicht mehr so viele Jahre verstreichen zu lassen.
Was für eine tolle Begegnung. Nach so langer Zeit, wie Steffi ja schon so passend bemerkte. Aber liebes Tagebuch, ich muss leider einräumen, dass ich absolut keinen Dunst habe, wer diese Frau ist.“
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