
Markus Häggberg schreibt für OTverbindet augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um Bügelbrettbezüge. Mit ganzem Klang sind die hart und schmerzvoll.
„Liebes Corona-Tagebuch, neulich besuchte mich ein lieber Mensch. Ich ging mit ihm zur Schule, und trotzdem ist was aus ihm geworden. Er stieg die Treppen hoch, und er tat es so bedachtsam, dass ich mich alt fühlte.
Noch nie im Leben das Wort gehört
Oben angekommen stieß er mir kumpelhaft etwas in den Bauch. Später bei Tisch erklärte er mir, was dieser Gegenstand darstellte. Es waren Bügelbrettbezüge. Bü-gel-brett-be-zü-ge. Noch nie im Leben hatte ich dieses Wort gehört. Es war ein völlig neues Wort, und ich kann nicht sagen, dass ihm ein Zauber innewohnte. Mein alter Schulfreund erzählte mir, dass er die Bügelbrettbezüge auf Geheiß seiner Ehefrau gekauft hatte. Und ein solches Geheiß schien mir in der gleichen beängstigenden Liga vorzukommen wie das Geheiß: ,Schatz, bring den Müll runter!'
Es blieb bezüglich der Bügelbrettbezüge etwas Bedrückendes von dem Besuch des lieben Menschen zurück. Etwas, das in die Erkenntnis hinein schmeckte, wonach auch die beste Ehe ihre praktischen Seiten hat und dem Ideal die Wirklichkeit folgt. Für einen Romantiker ist das unerträglich. So rief ich einen Kumpel an und konfrontierte diesen mit dem Begriff ,Bügelbrettbezüge'. Der Kumpel spielt auch in der Klasse der Junggesellen und kannte auch keine Bügelbrettbezüge. Doch nach seinen Assoziationen dazu gefragt, hielt er das für ein ,Weltthema' und einer ,Rede vor der UNO' für wert.
Albright soll etwas zum Bügelbrett sagen
Dann schlug er vor, dass die ehemalige US-Außenministerin Madelaine Albright diese Rede zu halten habe und erst musste er dazu lachen, dann ich. Ich war mit dem Wort Bügelbrettbezüge versöhnt. Aber ich möchte es trotzdem niemals mehr hören müssen.“
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