
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um die alles rettende Lüge.
„Liebes Corona-Tagebuch, ein Junggeselle kam neulich an einem Nebentisch in die Bredouille. Ein überzeugter Junggeselle, ohne Kinder, ohne Freundin. Aber am Nebentisch wurde er heftig von einer Frau beflirtet, die offensichtlich nicht sein Typ war.
Man kann nicht sagen, dass sie sich keine Mühe gab, denn mal zwickte sie ihn, mal zwinkerte sie ihm zu, dann wieder kniff sie ihn, rollte vielversprechend mit den Augen, schmollte mit dem Mund und tat noch allerlei, um ihm die Zeit lang werden zu lassen. Ab und zu starrte der Mann zur Decke, jedem Blinden signalisierend, dass er gelangweilt war. Aber diese Frau hörte nicht damit auf, immer wieder auf sich hinzuweisen. Dann ging sie auch noch zum Äußersten und drohte, mit ihm zu tanzen. Der Mann wusste sich nicht zu helfen und ging an den Nebentisch, so tuend, als kenne er dort jemanden.
Das bekam eine Freundin der flirtenden Frau mit und in aller gebotenen Einfühlsamkeit näherte sie sich ihm und klärte ihn auf. Darüber, dass ihre Freundin ein Nein nur schwer akzeptieren kann. Darüber, dass ihre Freundin ganz schön blamiert dastehen würde, wenn er auf so gar nix einginge. Es gebe nur eine Möglichkeit, die Sache ehrenvoll zu beenden, aber dazu müsse er „ein ganzer Kerl“ sein und „Charakter“ zeigen, wie ihm die Frau riet. Er sollte sagen: „Tut mir leid, aber ich bin verheiratet und habe drei (zwei tun's zur Not auch) Kinder.“ Damit würde die Freundin umgehen können und alles wäre gut.
Liebes Corona-Tagebuch, das wäre natürlich gelogen gewesen und jeder weiß, dass Lügen kurze Beine haben. Aber mit solchen Stumpen brauchte der Mann immerhin nicht zu tanzen.“
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