
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um ein Buchprojekt. Und um den Tod.
„Liebes Corona-Tagebuch, das war damals schon eine eigenwillige Sache zwischen den beiden. Auf der einen Seite Stefan (Deckname) und auf der anderen Seite dieser Arzt. Aber dort wie hier war es eine Lichtenfelser Begebenheit und liegt nun schon ein paar Jahre zurück.
Stefan und der Arzt kannten einander ganz gut, weil Stefan ihm dabei behilflich war, ein Buch zu schreiben, und das Lektorat übernahm. Es gibt nämlich Dinge, in denen sich auch Ärzte nicht ganz sicher sind. Aber in einem war sich der Arzt sicher, und das waren die Besuche bei Stefan und im Arztkittel. Das sollte auffallen und in der Nachbarschaft auch Deutung erfahren. Und man kann nicht sagen, dass die Nachbarschaft falsch lag, denn der Tod schwebte wirklich über allem.
Irgendwann war der Tag gekommen, an dem der Arzt seinen letzten Besuch bei Stefan abstatten sollte, und dann trat der Tod auch wirklich bald darauf zwischen die beiden mittlerweile schon miteinander befreundeten Männer. Noch heute bedauert Stefan das Ableben des Arztes, aber er ist froh, diesem bei dessen Buchprojekt noch behilflich gewesen sein zu dürfen. Denn wer schreibt, der bleibt.“
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