
Markus Häggberg schreibt für OTverbindet augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Dieses Mal geht es um Pietät, Corona, Christo und einen Döner.
„Neulich am Dönerstand, da konnte ich dem Volk aufs Maul schauen. Wenn man dem Volk so aufs Maul schaut, bekommt man auch mit, wie es kaut. S' ist auch nicht immer schön. Vor allem aber bekommt man mit, wie es spricht, wie es denkt, wie es tickt und wie es lacht. Da war also einer in Latzhose und der machte einen Witz über Corona. Er sagte, er hätte ,lieber Corona als Corinna'. Zu diesem Satz verdrehte ein zwei Meter entfernt stehender junger Mann die Augen und meinte, dass das jetzt unpassend gewesen sei und dass man darüber keine Witze macht. Darüber solle er mal nachdenken. Dann wandte sich der junge Mann eigenen Themen zu und besprach mit seinem Kumpel kurz noch den Tod des weltberühmten Verpackungskünstlers Christo. ,Jetzt wird er selbst verpackt', witzelte der junge Mann in diesem Fall. Das aber bekam jetzt der Mann in der Latzhose mit und holte zum Konter aus: ,Darüber macht man keine Witze, darüber kannst du mal nachdenken. Sei mal ein bisschen pietätvoller.' Dann verdrehte der Adressat die Augen wieder und ließ das Gehörte unkommentiert. Ich kann mich an den Tag und den Vorfall auch nur deshalb so genau erinnern, weil er am 2. Juni stattfand und ich durch die Zeitung vom Tode Christos erfuhr. Gleich nach dem Aufschlagen der Zeitung dachte ich noch so bei mir: ,Na schau, jetzt wirst du selbst verpackt.' Aber das war natürlich ein übler Reflex, furchtbar zynisch und menschenverachtend. Hiermit möchte ich mich davon distanzieren. Der Döner war übrigens super.“
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