
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um den Duft der Kirche, den Geruch des Glaubens und um Gotteshäuser im Generellen.
„Liebes Corona-Tagebuch, da saß ich nun wieder in der Nische, in der Jesus so mild wie streng auf einen blickt. Ich hatte eine ganze Bank für mich alleine und der Verkehr, der draußen die Welt bedeutet, schweigt hier bedeutungsfern. Es ist schon komisch, wie es nur immer sein kann, dass man sich an solchen Orten alleine findet.
Gerade so, als hätten andere Menschen keine Sorgen und keinen Grund, unter einem so mild wie streng blickenden Jesus zu sitzen. Und während Jesus auf seinen ewigen Kummerknaben blickt, lässt dieser die Augen schweifen und atmet tief durch. Die Steine, die hier aufeinander ruhen, tun das schon seit wohl mehr als 700 Jahren. 300 Generationen haben hier gebetet, gebeichtet, gedankt, gehofft und gefleht. Sie haben Kerzen entzündet, die hie und dort die Wände schwärzten, sie haben gesungen, ihre Trauer und ihre Freude hereingetragen. Manch ein Knie hat sich hier freudig gebeugt, das schon arthritisch war. Und dann war da noch all der Weihrauch, der geschwenkt zur Ehre Gottes aufstieg und doch im Haus verblieb.
Einfach mal die Augen schließen
Eine Frage taucht hier auf, die man sich im Getöse vor der Tür nie gestellt hätte: Kann selbst Geruch noch Patina besitzen? Ich schließe die Augen und atme tief ein.
Liebes Corona-Tagebuch, kein Parfüm duftet so gut wie eine alte Kirche.“
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