
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um echten Beistand.
„Liebes Corona-Tagebuch, dann und wann kommt es vor, dass der Mensch Hilfe benötigt. Oder Beistand. Oder beides. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn er von seiner Frau zum Einkaufen geschickt wird und schon unten auf der Straße vergessen hat, was er eigentlich holen soll.
So ging es heute meinem lieben Bekannten Alfred und nur gut, dass ich in der Nähe war. Ich fragte ihn, wohin des Wegs und er deutete stumm auf den vor uns liegenden Supermarkt. „Was sollst du einkaufen?“, fragte ich ihn und er antwortete, dass es vermutlich ganz allgemein mit Lebensmitteln zu tun habe. Oder mit Putzmitteln. Jedenfalls so ungefähr. In solchen Fällen ist es ungeheuer wichtig, methodisch vorzugehen und eine ABC-Liste zu erstellen. Auf diese Weise spricht man Lebensmittel von A bis Z aus und wenn das entsprechende Lebensmittel dabei war, setzt durch den Klang des Wortes die Erinnerung ein.
Ananas? Butter? Chicorée? Datteln? Essiggurken? Flunder? Gorgonzola? So geht man vor bis Z wie Zitrone (wahlweise auch Citrone). Doch auch bei Nennung all dieser Begriffe setzte bei meinem Bekannten keine Erinnerung ein und so streiften wir die Regalreihen entlang, in der Hoffnung, auf das Entsprechende zu stoßen.
Natürlich wäre es auch in dieser Variante wichtig, methodisch vorzugehen und sich aufzuteilen, aber da ich ja nicht wissen konnte, was seine Frau ihm einschärfte, passierten wir die Regalreihen gemeinsam, was spätestens in der Putzmittelabteilung auf Umstehende wirken musste, als ob wir ein Paar seien. Dann und wann kam es vor, dass wir einen Gegenstand in die engere Auswahl nahmen, vor allem dann, wenn er etwas mit Essen oder Sauberkeit zu tun haben konnte.
Womit wir schließlich daheim bei meinem Bekannten und seiner Frau ankamen, waren ein Fleischklopfer (mit profilierter Schlagfläche), ein Flaschenhalsreiniger (mit Borsten und Schaumstoff), eine Puderzuckerstreudose (mit ausgetüftelter Streumechanik) sowie Schokolade (kann man immer gebrauchen). Aber am wichtigsten war, dass ich ihm Beistand leisten konnte. Die Frau meines Bekannten konnte auf diese Weise nicht so recht hemmungslos schimpfen, auch wenn die Spaghetti Bolognese nun ohne Spaghetti waren. Tja, liebes Corona-Tagebuch, wenn man helfen kann, so soll man es auch tun.“
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