
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um Tage ohne Sonnenschein, um trübe Wintertage – und um verblassende Erinnerungen.
„Liebes Corona-Tagebuch,
es ist trübe draußen, keine Sonne in Sicht und vor lauter Grau sind keine Wolken erkennbar. Das macht nachdenklich und wie der Blick auf die Uhr fällt, geht er auch in der Zeit zurück.
Wir alle kennen Menschen, die uns nur noch schemenhaft geblieben sind. Sie waren freundlich zu uns, starben eines Tages und sind unseren Erinnerungen zu großen Teilen verlorengegangen. Führte der alte freundliche Kauz seinen Krückstock links oder rechts? Trug die nette Dame vom Nachbarhaus jemals andere Mäntel als Lodenmäntel? Wann sind sie eigentlich gestorben?
Die Erinnerung kann nicht mehr scharfgestellt werden, denn die Menschen, von denen wir noch wissen, dass sie gut zu uns waren, hat die Zeit ins Ungefähre getaucht und wurden Episode. Doch dass sie uns gut waren, das hat sich in uns bewahrt.
Ich muss an das Ehepaar Zimmermann denken, das mich Elfjährigen dann und wann zu sich einlud, weil es sich mit mir unterhalten wollte. Er erzählte von Planeten und sie spielte mir Carl Loewes Lied „Archibald Douglas“ auf Schallplatte vor, wobei Zimmermanns immer die Passage „Er ist ein Douglas doch“ mitsangen.
War er im Forstamt tätig? Hat seine Frau ihn nicht sogar überlebt? Die Erinnerungen sind verblasst und die Zeit hat eine Wolkendecke darüber gelegt. Aber vielleicht soll uns das alles nur sagen, dass wir selbst zu freundlichen Episoden zu werden haben. Es wird sich schon jemand finden, dem man gut sein kann.
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