
Markus Häggberg schreibt augenzwinkernd ein Corona-Tagebuch. Heute geht es um ein „blaues Sportgetränk“ und Sahneheringe. Der Code für eine aufziehende Schneeballschlacht.
Liebes Corona-Tagebuch, wenn man über Kinder, Enkel, Neffen, Nichten oder sonstige Halbkörper verfügt, dann muss man auch mal mit ihnen Schneeballschlachten machen. Besonders die Winterzeit scheint mir dafür passend, und darum klingelte jüngst auch mein Telefon. Meine Ziehtochter war dran, und die wiederum hat meine Ziehenkel. Zwei Stück. Ihnen zuliebe sagte ich einer Wanderung auf den Staffelberg zu.
Zuerst allerdings galt es ein wenig einzukaufen, denn so ganz unvorbereitet sollte man das Massiv nicht erklimmen. Immerhin haben wir Corona, und die dortige Klause ist geschlossen. Was die Kinder unbedingt wollten, war „das blaue Sportgetränk“. So hielten wir bei einem Supermarkt und gingen hinein. Dort gab es „das blaue Sportgetränk“ nicht, aber weil ich schon mal da war, kaufte ich mir ein paar Sahneheringe.
Jedenfalls war nun klar, dass wir noch unbedingt den nächsten Supermarkt aufsuchen mussten, damit die süßen Kleinen ihr Getränk bekommen. Wir traten ein, und die Kindsmutter erkundigte sich nach dem „blauen Sportgetränk“. Dieser Supermarkt hatte das auch nicht, aber da ich schon mal da war, nahm ich mir ein paar Sahneheringe mit.
Kinder sind sich völlig sicher
Glücklicherweise befindet sich neben dem Supermarkt ein weiterer Supermarkt, und wir hegten die leise Hoffnung, dass „das blaue Sportgetränk“ womöglich dort zu finden sei. Die Kinder waren sich jedenfalls sicher, dass dieses Getränk existiert. Wenn auch nicht unbedingt unter diesem Namen. Und vielleicht auch mit einer ganz anderen Farbe.
Die Kindsmutter hat sich beim Suchen wirklich Mühe gegeben, und sie hatte die volle Unterstützung der Kinder. Meine Unterstützung hatte sie weniger, denn ich war mehr so an der Kühltheke. Denn da ich ja nun schon mal da war, nahm ich mir halt ein paar Sahneheringe mit. Letztlich begnügten sich meine Ziehtochter samt Ziehenkel mit einem Getränk von undefinierbarer Farbe, und als wir endlich wieder im Auto saßen, steuerte meine Ziehtochter Romansthal an. Dann ging es zum Tollen (mit Maske und Abstand) auf den Staffelberg, und das machte extrem hungrig. Kurz und gut: Es war ein schöner Nachmittag, und als man mich später (nach Ladenschluss) wieder bei mir daheim absetzte und ich den Davonfahrenden noch lange nachwinkte, spürte ich einen ordentlichen Hunger.
Es lebe die Vergesslichkeit
Liebes Corona-Tagebuch, Kinder und so ein Winter sind eine appetitanregende Sache. Dumm ist nur, wenn man seine Sahneheringe im wegfahrenden Auto liegen gelassen hat und es erst zu spät merkt.“
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