
Wie fühlt es sich an, mit einer seelischen Erkrankung zu leben? Die interaktive Ausstellung „GRENZen erLEBEN“ geht genau dieser Frage nach und macht vom Mittwoch, 11., bis Dienstag, 17. Mai, in der Kühnlenzpassage in Kronach in zwei Erlebnisräumen Depression und Schizophrenie nachempfindbar. Begleitet wird die von den AWO Fachdiensten für seelische Gesundheit Kronach-Lichtenfels organisierte Ausstellung von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm.
Psychische Erkrankungen werden oft zu spät erkannt
Ziel der Ausstellung ist es, durch das direkte Erleben Verständnis dafür aufzubauen, was es bedeutet, mit einer seelischen Erkrankung zu leben, und für das Thema zu sensibilisieren. „Psychische Erkrankungen können jeden treffen, werden aber leider oft zu spät erkannt. Mit ,GRENZen erLEBEN‘ holen wir die Themen Depression und Schizophrenie aus der Tabuzone“, sagt Sonja Borzel, Vorstandsvorsitzende des AWO Bezirksverbands Ober- und Mittelfranken.
„Seelische Erkrankungen sind immer noch mit Ausgrenzung und Stigmatisierung verbunden. Betroffene trauen sich darum oft nicht, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen“, ergänzt Elisabeth Reich, Einrichtungsleitung der AWO Fachdienste für seelische Gesundheit Kronach-Lichtenfels. „GRENZen erLEBEN schafft einen persönlichen Erfahrungsraum für mehr Verständnis im Umgang mit psychischen Krankheiten.“
„Seelische Krankheiten sind ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Gerade die vergangenen zwei Jahre in der Corona-Pandemie haben uns gezeigt, dass die Belastbarkeit der Psyche der Menschen an ihre Grenzen stößt.
Enormer Zuwachs in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Der Zuwachs in unseren Kliniken ist enorm, gerade auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die wir kurzfristig in Modulbauweise erweitern mussten“, ergänzt Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
„Die seelische Gesundheit beeinflusst unsere Lebensqualität, unsere Leistungsfähigkeit, aber auch die Art und Weise, wie wir am sozialen Leben teilhaben können. Deshalb sollten wir offen über psychische Erkrankungen reden“, sagt Angela Hofmann, Bürgermeisterin von Kronach und Schirmherrin der Ausstellung. „Ich freue mich, dass die Ausstellung hier in Kronach stattfindet und über das Thema aufklärt.“
Öffnungszeiten: ab 12. Mai täglich von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr. Zum Besuch der Ausstellung ist eine Terminbuchung unter www.ichunddieawo.de oder Tel. 0173-8165166 beziehungsweise 0151-26326794 erforderlich.
Alle Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden sich unter www.ichunddieawo.de (red)
Rahmenprogramm
Begleitet wird die von der Aktion Mensch unterstützte Ausstellung durch ein vielfältiges Rahmenprogramm, das sich insbesondere um die Themen seelische Gesundheit, Inklusion und Teilhabe dreht:
• Donnerstag, 12. Mai, 17 bis 19 Uhr: Klangschalenentspannung (telefonische Anmeldung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt)
• Freitag, 13. Mai, 15 bis 17 Uhr: EUTB® im Dialog – Zukunftsimpulse für eine inklusive Beratungslandschaft
• Samstag, 14. Mai, 15 bis 17 Uhr: „Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan – der Weg mit Mut zum Ich“ (Dr. phil. Mathias Jung, Philosoph und Gestalttherapeut)
• Sonntag, 15. Mai, 9 bis 17 Uhr: Versorgung für die Versorger – wer hilft der Seele
der Helfer? Katastrophenschutz trifft Psychosoziale Versorgung (BRK Kronach, DRK Sonneberg, Psychosoziale Notfallversorgung & AWO Fachdienste für seelische Gesundheit)
• Montag, 16. Mai, 17 bis 18.30 Uhr: Für eine menschenfreundliche Psychiatrie – Zeit für ein Miteinander – Raum für Begegnung (Klaus Nuißl, EX IN Genesungsbegleiter)
• Dienstag, 17. Mai, 17 bis 18.30 Uhr: ökumenischer Gottesdienst – Anne Salzbrenner
(Pfarrerin, Lichtenfels) und Thomas Teuchgräber (Pfarrer, Kronach)
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