LICHTENFELS

Freie Wähler: Die Weichen für die Zukunft richtig stellen

Der Bürger entscheidet: Am 15. März 2020 sind Kommunalwahlen. Foto: Markus Drossel

Nachdem ein Großteil der Wahlversammlungen der Freien Wähler in den einzelnen Ortsverbänden abgehalten wurde, traten die Freien Wähler des Kreisverbands zu einem Erfahrungsaustausch zusammen. Kreisvorsitzender Klaus Kasper merkte an, dass die Bedürfnisse und Anliegen der Bürger, die in den Wahlversammlungen an sie herangetragen wurden, ernst genommen werden müssen.

Die Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Ansiedelung von Gewerbebetrieben ist nach Kreisrat Hans Bramann (Bad Staffelstein) eine wichtige Herausforderung. Dies sei zunächst Aufgabe der Kommunen. Der Landkreis könne aber helfen, damit diese auf ihre Gewerbegebiete aufmerksam machen können. Dies könne durch ein digitales Informationsportal, das mögliche Gewerbegebiete in den Kommunen zeigt, geschehen. Das Einbinden von HWK und IHK von Oberfranken sei außerdem zweckmäßig. Dort könnten gezielt auch Fördermöglichkeiten eruiert werden.

Landkreis muss Kommunen unterstützen

Einig war man sich, dass der Landkreis Kommunen unterstützen müsse, um die notwendige Infrastruktur wie Verkehrswege oder leistungsfähiges Internet in den Kommunen zu schaffen, damit die Attraktivität zur Ansiedelung von Gewerbe bestehe. So müsse der Landkreis dafür Sorge tragen, dass die Kreisstraßen in einem ordentlichen Zustand bleiben beziehungsweise wieder gebracht werden.

Außerdem sei enorm wichtig, das Radwegenetz auszubauen, damit die Bürger auch die Möglichkeit haben, viele Wege mit dem Fahrrad oder E-Bike zurückzulegen. Des Weiteren müssen die Schulen mit digitalen Lernräumen ausgestattet werden, die den Ansprüchen des modernen Lernens entsprechen, so die Forderung der FW. Die Fördermöglichkeiten aus dem Digitalpakt der Bundesregierung müssen vollumfänglich ausgeschöpft werden.

Wahlkabine
Zur Stimmabgabe aufgerufen sind die Bürger bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 auch im Landkreis Lichtenfels. Foto: A3929/_Julian Stratenschulte (dpa)

Die Regiomed GmbH, die die medizinische Grundversorgung vom Landkreis übertragen bekommen hat, müsse die finanzielle Schieflage möglichst schnell überwinden. Dazu müssten deren Gründe klar herausgearbeitet und dem Kreistag sowie der Öffentlichkeit transparent dargelegt werden. Das Zurückhalten wesentlicher Informationen und die nur häppchenweise Darlegung von Informationen würden die medizinischen Grundversorgung durch das Klinikum gefährden, da gute Ärzte und motiviertes Pflegepersonal in andere Krankenhäuser abwandern könnten. Die Aufsichtsräte wie Landrat Meißner müssten ihrer verantwortungsvollen Aufgabe nachkommen. Es könne nicht sein, dass Meißner als Aufsichtsrat von den massiven finanziellen Schwierigkeiten überrascht worden sei. Die Fraktionen des Kreistags sollten in die Bewältigung dieser prekären Lage von Regiomed mehr mit eingebunden werden.

Die Neustrukturierung der Öpnv würden die FW außerordentlich unterstützen, damit eine Mobilität für die Bürger gewährleistet bleibe. Es fehle jedoch eine konkrete Bedarfsermittlung durch Befragung der Bevölkerung, damit Schwierigkeiten in der Umsetzung beseitigt werden könnten. Die Busse würden zurzeit häufig mit nur einer Person fahren, dem Busfahrer. Nur gemeinsam werde es möglich sein, eine positive Weiterentwicklung zu fördern. Bloße Kritik allein reiche nicht aus.

Hans Bramann will ein Pflegeportal einrichten

Kreisrat Hans Bramann hält die Einrichtung eines Pflegeportals aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen als Leiter der Sozialverwaltung des Bezirks Oberfranken für dringend erforderlich. Wenn ein Pflegefall eintrete, stellen sich viele Fragen. Kann ich zuhause wohnen bleiben? Welche Hilfen gibt es dafür? Welche Angebote sind im Landkreis Lichtenfels vorhanden? Dabei sollte ein einfacher Zugang zu diesem Pflegeportal ermöglicht werden. Eine Übersicht über alle voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis mit deren Pflegeplatzangebot und freien Plätzen sollte installiert, kostenlose Anlaufstellen für eine persönliche Beratung sollten benannt werden. (red)

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