LICHTENFELS

Lichtenfels: Vision 2030 weiter intensiv verfolgen

Bei der Zukunftswerkstatt im vergangenen Mai konnten die Lichtenfelser Bürger ihre Ideen für die Vision 2030 unter anderem auf einer Wand der Wünsche hinterlassen. Beide Bürgermeisterkandidaten wollen diese Vorschläge für die Entwicklung der Stadt intensiv nutzen.Archivfoto: Stef...

Im Rahmen der Berichterstattung zur Kommunalwahl am 15. März stellt diese Redaktion Bürgermeisterkandidaten Uwe Held (CSU) und Amtsinhaber Andreas Hügerich (SPD) sieben Fragen, mit welchen Lösungen sie in den kommenden sechs Jahren die Stadt gestalten wollen. Im dritten Teil beantworten die Bewerber um das Bürgermeisteramt folgenden Fragen:

• 1. Wie möchten Sie als Stadtoberhaupt die Bürger am Stadtgeschehen besser beteiligen?

• 2. Im Rahmen der Vorstellung der Vision 2030 sollten die Bürger mit ins Boot genommen werden für eine Gestaltung der Stadt. Wann und wie soll dieser Prozess mit der Bürgerbeteiligung (z. Bsp. Treffen Arbeitskreise) richtig ins Laufen kommen? Gibt es Punkte beziehungsweise Felder, die noch aufgenommen werden sollen?

• 3. Welche Projekte planen Sie, um die Lichtenfelser Ortsteile weiter attraktiv zu gestalten?

Andreas Hügerich (SPD). Foto: Red

Andreas Hügerich (SPD):

• Zu 1: „Bürgerbeteiligung ist mir ein besonderes Anliegen. Deshalb habe ich in den vergangenen sechs Jahren zu insgesamt 38 Bürgerversammlungen auch in unseren Ortsteilen und zu bestimmten Themen wie zum Beispiel Jugend- oder Seniorenthemen, Baumaßnahmen oder Spielplatzgestaltungen eingeladen. Diese sind eine gute Möglichkeit, mit allen ins Gespräch zu kommen, zuzuhören und unser Lichtenfels gemeinsam zu gestalten. Auch die Zukunftswerkstatt zur Vision 2030 war eine neue Art der Bürgerbeteiligung, die mit 700 Besuchern einen enormen Zuspruch fand. Dieses Miteinander auf Augenhöhe möchte ich weiter voranbringen.“

• Zu 2: „Die Zukunftswerkstatt zur Vision 2030 war mit 700 Besucherinnen und Besuchern ein riesiger Erfolg. Viele der interessierten Bürgerinnen und Bürger arbeiten bereits aktiv in unseren Projektgruppen mit und bringen tolle Ideen und Anregungen von außen mit rein. Das belebt den gesamten Prozess.

Auf der Homepage der Stadt kann der aktuelle Stand der einzelnen Meilensteine eingesehen werden, und per E-Mail erhalten die interessierten Bürger Informationen aus den Gruppen. Unsere sechs Handlungsfelder sozialintegrative Stadt, Stadt der herausragenden kommunalen Bildung, Wirtschaftsstandort, Städtebau, grüne Stadt und Mobilität bieten für jeden die Möglichkeit sich einzubringen.“

• Zu 3: „Ein wichtiges Thema ist hier die Mobilität. Der tägliche Weg zur Arbeit, in die Schule oder zum Arzt muss für alle gut möglich sein – gerade in unseren Ortsteilen. Deshalb setze ich mich für eine ausreichende wohnortnahe ärztliche Versorgung ein und möchte den öffentlichen Nahverkehr weiter stärken. Genauso wichtig ist es, dass wir Bauplätze vor Ort schaffen aber auch unsere Ortskerne lebendig halten. Spielplätze, Treffpunkte für Jung und Alt und die Förderung unserer Vereine sind mir dabei wichtige Anliegen.“

Uwe Held (CSU). Foto: Red

Uwe Held (CSU)

• Zu 1: „Unsere Stadt sollte ansprechbar sein über die modernen Kommunikationsmittel wie WhatsApp, für alle Anliegen der Bürger von der defekten Straßenlaterne bis hin zur Vermittlung von kompetenten Ansprechpartnern in der Verwaltung. Bürgersprechstunden sollten nicht nur im Rathaus stattfinden, sondern ich möchte bürgernah in alle Ortsteile gehen. Mir ist es ein ernstes Anliegen, als Bürgermeister den direkten Draht mit den Bürgern nicht abreißen zu lassen. Ich möchte als Bürgermeister auch direkt ins Jugendzentrum und die Schulen gehen.

Moderne Bürgerbeteiligung nutzt auch innovative digitalen Instrumente. Diese sollten auch in Lichtenfels Einzug halten. Beim Handeln unserer Stadt ist es mir besonders wichtig, dass die Bürger besser informiert werden. Für kommende Projekte bin ich für eine schnellere unbürokratische Umsetzung. Jeder Bürger sollte sich mit einem Klick informieren können, wie der aktuelle Sachstand bei den Projekten ist.

Nachhaltiges Handeln ist mir bei den Steuergeldern wichtig, um dadurch gesparte Gelder der Bürger in die Zukunft unserer Stadt zu investieren.“

• Zu 2: „Das überparteiliche Projekt ,Vision 2030‘ wurde von der Stadt mit allen Stadträten und interessierten Bürgern gestartet. Die reine Ideensammlung und Projektierung muss transparenter werden, damit die Bürger sehen können, was mit ihren Vorschlägen passiert. Wichtig ist mir, dass sich das Projekt dynamisch entwickelt und offen ist für bürgerschaftliches Engagement und neue Ideen. Die Bürger dürfen nicht den Eindruck haben, ,wir haben uns engagiert und jetzt hören wir nichts mehr davon‘. Ein Themenfeld, was sicherlich fehlt, ist die Kultur. Wir haben zahlreiche Kapellen, Chöre, Bands, Schriftsteller, Kunstmaler, Fotobegeisterte und auf anderen Feldern kulturell aktive Bürger, die ebenso Wertschätzung erfahren sollten. Das Kulturleben könnte ausgebaut werden, wenn wir den Aktiven Möglichkeiten geben, sich und ihre Arbeit und ihr Talent zu zeigen. Dies sollte ermöglicht werden im ganzen Stadtgebiet, durch Ausstellungen, Auftrittsmöglichkeiten oder auf den digitalen Plattformen der Stadt. Warum sollten unsere Fotobegeisterten nicht die schönen Seiten unserer Heimat, unterstützt von der Stadt hinaus in die Welt tragen?“

• Zu 3: „Für mich ist es wichtig, dass Baugebiete nicht nur in der Kernstadt zur Verfügung stehen, sondern Familien auch in den Ortsteilen weiterhin zusammenwohnen können. Wir müssen die Bürger ansprechen, um die Nachnutzung leer stehender Häuser im Ortskern zu gewährleisten. Fördermöglichkeiten sind häufig nicht bekannt, sie bieten Anreize, die Zersiedelung in Grenzen zu halten und das Ortsbild zu erhalten.

Kindergärten oder Schulen müssen vor Ort gestärkt werden. Das Zusammenleben aller Generationen gilt es zu stärken, egal ob es Überlegungen zur Errichtung eines Mehrgenerationenhauses sind, oder die Stadt dafür sorge trägt, dass es in jedem Ort noch eine Möglichkeit für alle Bürger gibt, um zusammen zu kommen. So können wir auch das vielfältige Vereinsleben unterstützen. Spielplätze müssen dauerhaft in Stand gehalten und weiterentwickelt werden.

Mein Ziel ist es, gute Breitbandanschlüsse und Mobilfunkversorgung jedem Haushalt zur Verfügung zu stellen. Auch die Älteren müssen in das Stadt- und Dorfgeschehen eingebunden werden. Das beste Beispiel ist in Lahm zu finden, wo sich regelmäßig alle Generationen zu Kaffee und Kuchen treffen.“

 

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