LICHTENFELS

Den Schlaglöchern in Lichtenfels den Kampf angesagt

Beide Lichtenfelser Bürgermeisterkandidaten haben den Schlaglöchern im Stadtgebiet wie hier in der Schlossstraße den Kampf angesagt.Archivoto: Markus Drossel

Im Rahmen der Berichterstattung zur Kommunalwahl am 15. März stellt diese Redaktion Bürgermeisterkandidaten Uwe Held (CSU) und und Amtsinhaber Andreas Hügerich (SPD) sieben Fragen, mit welchen Lösungen sie in den kommenden sechs Jahren die Stadt gestalten wollen. Im ersten Teil beantworten die Bewerber um das Bürgermeisteramt folgenden Fragen:

• 1. Wie wollen Sie die Wirtschaftskraft ihrer Stadt stärken, mehr Arbeitsplätze schaffen und damit auch höhere Steuereinnahmen generieren?

• 2. Welche Infrastrukturmaßnahmen wie Straßensanierungen, Breitbandausbau, Kita- oder Schulrenovierungen möchten Sie in den kommenden Jahren in Angriff nehmen?

Andreas Hügerich (SPD)

• Zu 1: „Mit der Entwicklung des Gewerbegebietes an der A 73 haben wir bereits einen ersten wichtigen Meilenstein für die Weiterentwicklung und das Wachstum unserer Unternehmen in Lichtenfels erreicht. Mit der aktuellen Erweiterung unseres Gewerbegebietes An der Zeil II in Schney schaffen wir mit weiteren Gewerbeflächen neue Erweiterungs- und Wachstumsmöglichkeiten für unserer heimischen Unternehmen sowie für neue Unternehmensansiedlungen. Unsere Unternehmen sollen sich entwickeln und neue Betriebe ansiedeln können. Deshalb werde ich mich weiter für die Bereitstellung von Gewerbeflächen einsetzen. Des Weiteren werde ich mich für den Ausbau von High-Speed-Internet sowie eines flächendeckenden Mobilfunknetzes einsetzen. Das ist gut für die Wirtschaft und unsere Familien, die durch Home Office Familie und Beruf unter einen Hut bekommen können.

Auch die Weiterentwicklung der weichen Standortfaktoren, wie etwa das Kultur- und Bildungsangebot, spielt für mich eine zentrale Rolle, da auch diese ausschlaggebend sind für die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes. So schaffen wir mit dem Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien „FADZ“ eine Anlaufstelle, die mit einem breiten Angebotsspektrum regionale Unternehmen unter anderem bei den Herausforderungen der Digitalisierung unterstützt. Damit können wir uns zukünftig als innovativer Wirtschaftsstandort behaupten.“

• Zu 2: „Wir planen einen Schulhausneubau unserer Grundschule Leuchsental in Roth. Damit unsere Kinder optimal lernen können, müssen wir unsere Schulen modern gestalten und bauen gerade die Digitalisierung an allen unseren Schulen aus.

Andreas Hügerich (SPD). Foto: Red

Wir haben in den vergangenen Jahren unter anderem mit dem Bau des Familienzentrums Körbla, der Sanierung der Kindergärten am Klinikum und Schney sowie der Erweiterung von Hortplätzen in Seubelsdorf und an der Dr.-Roßbach-Schule viele neue Kitaplätze geschaffen. Aktuell entsteht ein neuer Kinderhort in der Kronacher Straße. Dennoch ist der Bedarf nach weiteren Betreuungsplätzen vorhanden – dies wird mir auch in den vielen Gesprächen mit den Eltern deutlich. Deshalb möchte ich mich dafür einsetzen, weitere Kitaplätze zu schaffen.

Wir sind gerade dabei, den Zustand unserer Straßen, Kanäle und Brücken aufzunehmen. Ziel ist die Erstellung einer Prioritätenliste. Dann werden wir dort beginnen wo es am nötigsten ist, und Zug um Zug unsere Infrastruktur erneuern. Der Breitbandausbau nimmt, wie bereits gesagt, eine große Bedeutung ein.“

Uwe Held (CSU)

• Zu 1: „Bildung und Wirtschaft gehört als Begriffspaar für mich fest zusammen. In Lichtenfels merken wir sehr stark, dass Fachkräfte nicht auf den Bäumen wachsen. In der Konkurrenz zur Großindustrie und den Metropolen müssen wir einfach andere Qualitäten bieten und aktiv bewerben wie bezahlbaren Wohnraum, günstige Lebenshaltungskosten, lebenswerte Landschaft und Natur.

Bildung beginnt in jungen Jahren in der Schule – für diese ist die Kommune zuständig. Egal ob Sanitäreinrichtungen oder digitale Whiteboards – dies alles kommt vom Sachaufwandsträger. Der bauliche Zustand allgemein darf nicht vergessen werden, denn einige Einrichtungen in Lichtenfels sind in die Jahre gekommen. Lichtenfels sollte daher an der richtigen Stelle investieren. Im Zweifel entscheide ich mich lieber für die Bildung als für sekundäre Themenfelder.

Die Wirtschaftsförderung muss zur Chefsache werden. Ich möchte Impulse setzen für Unternehmen und Gewerbe. Dies darf nicht dem Zufall wie bislang überlassen werden, ein zweites Großunternehmen wird sich nicht von alleine nach Lichtenfels ansiedeln. Dafür müssen wir viel tun.

Die Wirtschaftspolitik darf nicht vernachlässigt werden, und vor allem hier sind echte Erfahrungen als Unternehmer hilfreich. Ich habe diese in vielen Jahren als in der freien Wirtschaft tätiger Unternehmer gesammelt und weiß, worauf es ankommt.“

• Zu 2: „In Lichtenfels sind die Straßen in einem durchwachsenen Zustand. Mir ist es wichtig, dass die Stadt einen, für alle Bürger transparenten, Straßenerhaltungs- und Sanierungsplan erstellt. Auf die Bedürfnisse der Anwohner und Gewerbetreibenden ist dabei besondere Rücksicht zu nehmen. Zudem müssen wir beim Straßenbau die Verkehrssicherheit von Fußgängern und Radfahrern stärker als bisher in den Blick nehmen. Dem Radverkehr kommt in der Zukunft eine stärkere Bedeutung zu. Dies unterstreicht meine Initiative, beginnend am Bahnhof durch Fahrradboxen mit E-Ladestation, die Infrastruktur für Touristen und insbesondere Einheimische zu verbessern. Weitere Standorte im Stadtgebiet sind wünschenswert.

Uwe Held (CSU). Foto: Red

Nicht nur der Kernstadtbereich zeigt unterversorgte Gebiete mit zu wenig Internet Bandbreite auf, sondern zum Beispiel in Hammer, Stöcken, Seehof, Krappenroth, Degendorf, Köttel, Eichig, und Bohnberg ist das Versorgungsniveau jenseits von Gut und Böse. Ortsteile sind zum Teil noch nicht einmal durch Mobilfunk erreichbar.

Kinderbetreuung ist der zentrale Schlüssel für die Lebensgestaltung einer jungen Familie. Lichtenfels muss weiter ausbauen, mehr und qualitativ gute Betreuung anbieten. Eine Ausweitung der Betreuungszeiten ist dabei ein Thema, um zum Beispiel auf veränderte Anforderungen von Schichtarbeitern wie Krankenschwestern zu reagieren. Wer einen Platz sucht, muss auch einen bekommen.“

Weitere Artikel zur Kommunalwahl gibt es unter www.obermain.de.

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