
Dieses Weihnachten wird anders. So richtig fröhlich. Darauf vertraut Ulla Peters (Namen von der Redaktion geändert). Weil es endlich Grund für ein wenig Hoffnung gibt. Weil das Leben mehr werden könnte, als das tagtägliche Strecken von einem Tag zum nächsten. Dieses immer so gerade um die Runden kommen: Das hat Ulla Peters geprägt. Ihr Leben, das nicht gerade auf der Sonnenseite liegt. Jetzt im Winternebel wirkt das Hochhaus, in der die Familie im Landkreis Lichtenfels lebt, besonders trist.
Ulla Peters besucht gerade ihre Mutter. Sie wohnt zwei Stockwerke höher. Ein goldener Engel auf dem Beistelltisch am Sofa kündet von der Weihnachtszeit. „Den hab ich von den Diensten gekauft. Das sieht man ihm aber nicht an, oder?“, fragt Ulla Peters Mutter Erika und lacht ein wenig unsicher. Dann humpelt sie in Richtung Küche, um ein Glas Mineralwasser zu holen.
Vieles lief einfach nicht rund
Ulla Peters, das wird schnell klar, gehört nicht zu den Menschen, die viel klagen. Sie ist eine stille und bescheidene Frau. Aber in den vergangenen Jahren lief vieles einfach nicht rund. Zu viel für Ulla Peters. Der Sohn im Teenager-Alter brauchte ihre Aufmerksamkeit. In der Schule gab es Herausforderungen. Dann erkrankte die Mutter schwer an Krebs, war auf ihre Unterstützung angewiesen. Die 42-Jährige selbst erlitt einen Bandscheibenvorfall. Damit war es vorbei mit ihrer Arbeit als Pflegerin. Die eigene Gesundheit war völlig im Keller. „Ich hab mich wie ausgelaugt gefühlt. Alles ging irgendwie nur noch schief“, meint Ulla Peters. Die 42-Jährige hatte kaum noch Energie.
„Aber ganz mit dem Arbeiten aufhören, das wollte ich nie. Arbeit ist etwas sehr wichtiges für mich“, meint die Alleinerziehende. Mehr als ein Geringverdiener–Job ging dann aber doch nicht. Aber selbst der gerät in Gefahr, weil sie in Spätschicht arbeiten muss. „Dann fuhr kein Bus mehr nach Hause“, erklärt die 42-Jährige.
Damals, vor rund vier Jahren, bekam sie Unterstützung von der OT-Leseraktion „Helfen macht Spaß“. Die leitete Sozialpädagogin Gisela Berner von der sozialen Beratungsstelle der Diakonie in die Wege. Ohne ein Auto ging es mit dem Job nicht weiter. 1000 Euro schoss die OT-Leseraktion für einen betagten VW Polo dazu: Baujahr 2003 und weinrot.
„Die Investition vor vier Jahren hat sich im wahrsten Sinn bezahlt gemacht. Frau Peters konnte weiter jobben, brauchte weniger staatliche Unterstützung in ihrer schwierigen Zeit“, erklärt die Diakonie-Mitarbeiterin.
Mittlerweile hat sich einiges getan. Der Mutter von Ulla Peters geht es besser. Der Sohnemann hat eine Lehre angefangen. Er will Automechaniker werden. Und arbeitet in einem modernen Betrieb. „Ohne E-Learning geht da gar nichts. Das gehört fest zum Ausbildungsprogramm“, sagt seine Mutter nicht ohne stolz. Aber für einen Laptop, da war einfach kein Geld da.
Gisela Gerner stellt wieder einen Antrag bei „Helfen macht Spaß“. Dieses Mal für einen Laptop für den Junior. Der steht jetzt neben dem Engel auf dem Couchtisch. „Mein Sohn macht die Lehre Spaß. Auch wenn ich als Mutter da schon ab und an ein wenig pushen muss“, lacht sie.
Unfreiwilliger Weise ist mittlerweile auch der Uralt-Polo teil des Ausbildungsprogramms geworden. „Da hat mein Junge schon einiges repariert. Eine Werkstatt, die könnte ich mir nicht leisten. Mein Sohn hält den Polo am Leben“, sagt die 42-Jährige. Aber vielleicht wird es ja etwas mit einem Nachfolgeauto – aus eigener Tasche bezahlt. Ulla Peters hat einen Bürojob gefunden: 30 Stunden die Woche, jetzt hofft sie auf eine Aufstufung auf 40 Stunden.
Ein günstiger Gebrauchtwagen ist der große Traum
Sich wirklich etwas Großes zu wünschen, das wagt die 42-Jährige aber immer noch nicht. „Morgen muss ich mit dem Polo nach Erlangen. Da hab ich schon Bammel, dass der Wagen liegen bleibt. Ein günstiger Gebrauchter, das wäre schon ein echter Traum“, lacht sie. Auf dem Bildschirmschoner des Sohns gibt es Strandidylle mit Palmen zu sehen. „Daran wag' ich ja gar nicht zu denken. Urlaub hab' ich in meinem ganzen Leben noch keinen gemacht. Aber ein paar Tage Italien, das muss wunderbar sein“, sagt sie nachdenklich, als sie auf den Laptop blickt: „Aber eins ist sicher, die Unterstützung von ,Helfen macht Spaß‘ hat meinen Sohn und mich wirklich weiter gebracht. Vielen Dank allen Unterstützern dafür.“
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