LICHTENFELS

HMS-Abend in der Stadtalm in Lichtenfels

Zauberer Rudolf Konthur bringt nicht nur Sophia Hoh zum Staunen. Foto: Markus Häggberg

Doch, es war ein Ereignis. Ein günstiges noch dazu. Mit ziemlich viel Licht, aber auch einem kleinen Schatten. Der Spendentag in der Stadtalm zugunsten der OT-Leseraktion „Helfen macht Spaß“ bot reichlich Unterhaltsames zwischen Musik, Kabarett und Zauberei. Und dazu noch ein paar Plätze für ein paar mehr Besucher.

Donnerstag gegen 20 Uhr. Eine junge Frau steht am Eingang der Stadtalm und verkauft Eintrittskarten. Fünf Euro kosten die, aber diese Spende an „Helfen macht Spaß“ ist angesichts des Programms ein Schnäppchenpreis. Denn in dem vier Meter entfernt stehenden Wohnwagen, der an diesem Abend von Wohnmobile Obermain kostenfrei zur Verfügung gestellt wird, werden sich der Bamberger Kabarettist Mäc Härder für einen Bühnenauftritt umziehen, darüber hinaus auch der Zauberer Rudolf Konthur.

Erstaunlich, was man mit so einem Obermain-Tagblatt alles machen kann. Foto: Markus Häggberg

Wer sich nicht umzieht und immer im Saal sein wird, ist das „Aus-Trio“, eine Lichtenfelser Combo um Peter Lachner, die Lieder von Wolfgang Ambros spielen wird. Drei Stunden Unterhaltung – wer dabei war, hatte Spaß. Ein Beispiel: Sophia Hoh merkt gar nix. Die junge Frau aus dem Publikum hält gegen 21 Uhr zwei Stoffbälle in der geschlossenen Faust. Gleich wird sie sich darüber wundern, wie die da nur reingekommen sind. Gut, von dem einem roten Softball wusste sie, aber der zweite macht sie staunen.

Magier Konthur bringt sein Publikum zum Staunen

Uwe Zeis' (re.) Geldschein hat eine Seriennummer. Wie die aber samt Geldschein in eine noch ungeöffnete Erdnussdose... Foto: Markus Häggberg

Irgendwie hat der Magier Konthur es geschafft, sie und das Publikum gekonnt von seiner Fingerfertigkeit abzulenken, hat ihr in die stets geschlossen gebliebene Faust einen zweiten Ball untergejubelt und wird im Laufe des Abends die Frau ratlos-fröhlich zurücklassen. Ähnlich ergeht es dem Besucher Uwe Zeis, dem er das Geld aus der Tasche und in eine allem Anschein nach noch nie geöffnete Erdnussdose zaubert.

Besucher Michael Blume ist selbst Zauberer und fingerfertig. Aber auch er grübelte, wie sein Kollege Konthur seine Karte... Foto: Markus Häggberg

In einem Moment aber hat Konthur selbst etwas ausgeblendet: Als er einen jungen Mann am Ende des Raumes bittet, ihm doch genauer auf die Finger zu schauen, bemerkt er erst nicht, dass es sich bei diesem um einen Kollegen handelt, den er eigentlich kennt. Michael Blume gehört zu den Zauberfreunden Bamberg und hat in seiner Ledertasche selbst ein Kartenspiel für Übungszwecke dabei. Jedenfalls schaute er genau hin.

Am Ende blieb aber auch ihm nur die Erkenntnis, dass Konthur besonders ist. „Ich halte ihn für deutschlandweit … was ist da jetzt das richtige Wort? Für sehr gut!“ Und Konthur? „Ich sehe das als Salonmagie“, sagt der Lichtenfelser zu dem auch für ihn angenehmen Umstand, ganz nah am Publikum gewesen zu sein.

Gut 40 bis 50 Personen waren in der Stadtalm. Aber es hätten mehr sein können. Fragt man nach dem Grund für die schlechte Resonanz, stößt man auf ein Kuriosum. Josef Breunlein erklärt es sich so: Bekannte, die er auf das Abendprogramm hier hinwies, meinten, man bekomme eh keinen Platz mehr in der Hütte. Wie er das sagt, beteiligt sich ein zweiter Mann an dem kurzen Plausch und berichtet von gleichen Reaktionen aus seinem Bekanntenkreis. So kann man sich täuschen.

„Coburg und Hof sind die einzigen DDR-Städte, die in Franken liegen.“
Mäc Härder, Kabarettist
Spenden und der wohltätige Zweck standen im Vordergrund. Aber den Überbau bot für den Abend die gute Unterhaltung. Foto: Markus Häggberg

Alle Künstler waren gern bereit mitzumachen. Ohne Gage und für den guten Zweck. Till Mayer, OT-Redakteur und Initiator von „Helfen macht Spaß“, versichert, dass „alle für lau“ auftreten und auf Anfrage auch „gleich zugesagt“ haben, insbesondere Mäc Härder, der persönlich mit Mayer bekannt ist.

Mäc Härder stieg gleich eine Etage höher und jonglierte gutgelaunt und gut sichtbar. Foto: Markus Häggberg

Härder erwies sich einmal mehr als mitreißender Komiker, der vergnüglich fränkische Eigenwilligkeiten zu bespiegeln wusste. Dabei ging er an die Tische, ging ganz nah ans Publikum. Ein Satz des Abends, der besonders einem Lichtenfelser Publikum Wohltat ist: „Coburg und Hof sind die einzigen DDR-Städte, die in Franken liegen.“ Auch mit fränkischen Besonderheiten in der Grammatik, bei denen überdies unklar ist, wie ihnen mittels Satzzeichen beizukommen ist, setzte er sich zum Biegen komisch auseinander. „Ich hou mich foto müss grafier loss könn“ war so ein Satz, den Mäc Härder aus der Kitzinger Gegend mitbrachte.

Nach weit über zwei Stunden war das witzige Programm vorüber. Wer dabei war, hat ein Schnäppchen gemacht.

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