LICHTENFELS

„Helfen macht Spaß“ startet Weihnachtsaufruf

Margarete Senft erhält dieses Jahr das erste „Helfen macht Spaß”-Weihnachtspaket. Die 79-Jährige lebt im Pflegeheim „Am Weidengarten”. Schwester Petra Federbusch und die Leiterin der BRK-Sozialstation, Sabine Rosenfeld (re.), übergaben das Paket. Foto: Till Mayer

Manchmal würde Maragete Senft gerne die Uhr zurückdrehen können. Ein gutes Stück weit. Dann würde sie in die Vergangenheit reisen. Um sich selbst als junge Frau zu treffen und ihr ein ernstes Wort sagen.

Jahrelang hat sie für Kost, Logis und ein wenig Taschengeld in einer Landwirtschaft gearbeitet. „Ich war ein junges Mädla, was wusste ich vom Geld und der Welt“, sagt sie heute und lacht leise. Elf Jahre, erzählt sie, habe sie in der Bauerei verbracht. „Ich wünschte, mich hätte damals jemand gewarnt, dass das so nicht in Ordnung ist“, meint sie.

Es schmerzt sie noch immer, das Gefühl, damals ausgenutzt worden zu sein. Das merkt man schnell. Es sind Jahre, die heute für eine ordentliche Rente fehlen. Genauso wie die lange Zeit, in denen sie die betagten Eltern pflegte. Da konnten die rund zehn Jahre, die sie anschließend in einer Fabrik arbeitete, auch nicht mehr viel retten.

Jetzt ist die fast 80-Jährige aus Bad Staffelstein auf den Rollstuhl angewiesen und lebt im Rotkreuz-Pflegeheim „Am Weidengarten“ in Lichtenfels. Ein helles und modernes Zimmer ist ihr Zuhause. Dass sie es in ihren letzten Lebensjahren mit einem anderen Menschen teilen muss, das macht sie schon traurig.

„Aber mehr als ein Zweibettzimmer ist halt bei meiner kleinen Rente nicht drin“, sagt die alte Dame. Einen Urlaub, den hat sie im ganzen Leben nicht gemacht. „Aber im Frühling und Sommer bin ich immer gerne auf den Staffelberg gewandert“, berichtet sie. In der Klause hat sie sich ein Seidla geleistet. Die Brote dazu hat sie sich zuhause geschmiert.

Kein Familienfoto hängt über ihrem Bett oder an der Wand über ihrer kleinen Kommode. Besuch erhält Margarete Senft selten. Sie war nie verheiratet, hat keine Kinder. Der Kontakt zur Familie ist weitgehend abgerissen. Statt dessen hält ein halbes Dutzend kleiner Engel nahe ihrem Bett Wacht. „Die gefallen mir gut, die kleinen Engela“, erklärt sie. Und lächelt.

„Schön sind auch immer die Gottesdienste. Und wenn wir zusammen malen“, meint sie weiter. Dann ist sie doch gespannt, was in dem großen „Helfen macht Spaß“-Paket ist, das sie heute bekommt. Es ist das erste von über 200 Pakten, die traditionell im Landkreis Lichtenfels verteilt werden. Von den Rotkreuz-Schwestern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas, des HPZ, von Regens Wagner und der Diakonie.

Pflegerin Petra Federbusch und die Leiterin der BRK-Sozialstation, Sabine Rosenfeld, haben das schön eingepackte Geschenk mitgebracht. Ein prall gefüllter Waschbeutel ist darin, ein Parfüm, ein elektrischer Lockenwickler-Stab, ein schicker Pullover, Lebkuchen und andere Naschereien und zu guter Letzt ein Adventsstern. „Da gehen gleich ein paar Wünsche in Erfüllung“, meint die alte Dame bescheiden und freut sich sichtlich. Es wird wohl das einzige Geschenk zu Weihnachten für sie bleiben.

Für Spenden

In Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden hilft „Helfen macht Spaß“ (HMS) Bedürftigen am Obermain. Eine fast 20-jährige Tradition hat der HMS-Weihnachtsaufruf. Wie gewohnt werden dabei die Namen der Spender und die Höhe der Spende (ab zehn Euro) genannt. Spender, die dies nicht wollen, bitten wir, auf dem Überweisungsträger neben dem Stichwort „Helfen macht Spaß“ zusätzlich „Anonym“ zu vermerken. Herzlichen Dank! Ein Überweisungsträger ist heute beigelegt. Spenden: Sparkasse Coburg-Lichtenfels, BRK-Kreisverband Lichtenfels, Stichwort „Helfen macht Spaß“, IBAN: DE 26783500000000038885.
 

Rückblick

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  7. Adventsbasar: 300 Euro für HMS gespendet
  8. Wie „Helfen macht Spaß“ eine große Sorge nimmt
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  15. Lichtenfelser Pfadfinder und Uwe Held spendeten für „HMS“
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