
Um die 1200 Kilometer Gewässer müssen in Oberfranken gepflegt und unterhalten werden- viel Potenzial für Naturschutz. Im Rahmen der Gewässerunterhaltung und insbesondere bei der Unterhaltung von Hochwasserschutzanlagen gibt es bei der Mahd von Dämmen und Hochwasserabflussbereichen viele Herausforderungen. So sind die Böschungen von neu aufgestockten Dämmen meist sehr steil, man ist auf Zufahrtswege angewiesen und man kämpft gegen Verbuschung und Wühltierbefall. Spezielle Geräteausstattung und fachkundiges Personal sind nötig, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Um die zukünftige Mahd im Rahmen der Gewässerunterhaltung zu optimieren, haben sich vergangene Woche Fachleute in Michelau getroffen. Die Veranstaltung erlangte regen Zuspruch, über 50 Teilnehmer aus ganz Oberfranken waren angereist. Theoretiker, wie Praktiker aus dem Naturschutz und der Wasserwirtschaft, Landschaftspflegeverbände und Flussmeisterstellen saßen zusammen, um sich auszutauschen und miteinander zu diskutieren, wie die zukünftige Mahd aussehen könnte.
Wichtiger Austausch in Michelau
Dabei ging es nicht nur um wasserwirtschaftliche Aspekte, sondern auch naturschutzfachliche Aspekte sollen in die zukünftige Mahd so weit wie möglich mit einfließen. Es gelang ein sehr wertvoller fachlicher Austausch und potenzielle Möglichkeiten für noch naturschonendere Mahd im Rahmen der Gewässerunterhaltung wurden erarbeitet.
Ein Blick über den Tellerrand
Je nach Gebiet, kann eine spätere Mahd, ein stehendgelassener Streifen oder die Bearbeitung mit Doppelmessermähwerk statt dem Mulchgerät einen Lebensraum und Überlebensraum für viele Insekten schaffen.
Da der Fokus darauf lag, praktikable Möglichkeiten zu finden, fand am Ende eine Mähgerätevorführung statt. Neben den Spezialmähgeräten des Wasserwirtschaftsamtes wurde auch eine funkgesteuerte Mähraupe vorgeführt. So konnten die vorher in der Theorie entstandenen neuen Ansätze direkt in der Praxis versucht und diskutiert werden. Hier gelang wirklich mal der Blick über den Tellerrand, sowohl aus wasserwirtschaftlicher als auch aus naturschutzfachlicher Sicht. Eine sehr gelungen Veranstaltung zugunsten von Mensch&Natur.
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