
s Auch über den Jahreswechsel wurde am 3D-Campus von Concept Laser im Gewerbegebiet Seubelsdorf eifrig weitergearbeitet. Da der Rohbau für die Produktionshalle steht, haben sich die Arbeiten jedoch großteils nach innen verlagert. Und so machen Gerüchte von einem Baustopp auf der größten Baustelle des Landkreises die Runde. Frank Herzog, Vorsitzender Geschäftsführer von Concept Laser, aber wiegelt ab: „Davon kann nun wirklich keine Rede sein.“
Als der Gründer der Hochtechnologiefirma, die zu GE Additive gehört und damit Teil des Weltkonzerns General Electric ist, beim Neujahrsempfang der Stadt gleich von mehreren Bürgern mit dem Gerücht konfrontiert wurde, war er zunächst überrascht und musste dann schmunzeln. „Besorgt wurde nachgefragt, warum nichts mehr voran gehe und sogar die Kräne schon abgebaut seien. Dabei war ich nur eineinhalb Stunden vorher an der Baustelle vorbeigefahren, da drehten sich die Kräne noch munter.“ Frank Herzog klärt auf: „Die Produktionshalle ist bis auf die Fassade fertig, Mitte oder Ende Juli wollen wir weiterhin mit der gesamten Produktion nach Seubelsdorf umziehen.“ Derzeit werde im Innern der künftigen Fertigungshalle an der Haustechnik gearbeitet. „Bislang sind die Montagebereiche an der ,Zeil' in verschiedenen Gebäuden untergebracht. Der Umzug wird viele Synergieeffekte mit sich bringen.“ Unter anderem kürzere Wege.
Ebenfalls gut voran kommt der Bau des Verwaltungsgebäudes, „auf das wir nun auch den vierten Stock gesetzt haben. Hier geht es ebenfalls zügig weiter.“ Im Verwaltungstrakt wird die Komponente Haustechnik dann ungleich aufwändiger: Kantine, Konferenzräume, Büros, Technik für Videokonferenzen: Das hat es in sich.
Problem mit den Ausschreibungen
„Wir haben 105 Millionen Euro für Rohbau und Fassade veranschlagt. Weitere 30 Millionen Euro fließen in den Innenausbau und die Haustechnik“, sagt Herzog. Da momentan die Baubranche stark ausgelastet ist, sei es schwierig, adäquate Angebote zu bekommen: „Manchmal bekommen wir für eine Ausschreibung fast keine oder gar überteuerte Angebote, die mit dem harten Kostencontrolling, das wir uns selbst auferlegt haben, nicht vereinbar sind.“ Und so ist so mancher Auftrag noch nicht vergeben, den Frank Herzog gerne vergeben sehen würde.
„Ende 2020 werden wir dennoch mit dem Bezug des Verwaltungsgebäudes starten“, betont er. Das wäre dann leicht verzögert. Aber: „Alles kein Problem, wir haben in Schney an unserem Firmensitz genügend Platz für die Verwaltung.“
Der Mutterkonzern GE (Umsatz in 2017: 122,1 Milliarden US-Dollar) befindet sich derzeit im Umbruch. „Dennoch kam bislang keine Nachricht nach Lichtenfels, dass wir einen Sparkurs einschlagen sollten. Ganz im Gegenteil!“, betont Herzog. „Concept Laser ist eine der tragenden Säulen in der noch recht jungen Sparte GE Additive, die wiederum zu GE Aviation gehört. Wir sind eine Speerspitzentechnologie.“ Nachwievor mit einem Marktwachstum von 25 bis 35 Prozent jährlich. GE Aviation ist weltweiter Marktführer für den Triebswerksbau von Flugzeugen, Concept Laser ist in diesem Bereich ein ebenso starker wie wichtiger Partner.
Mitarbeiterzahl soll steigen
380 Mitarbeiter zählt Concept Laser derzeit, 500 sollen es sein, wenn der 3D Campus fertiggestellt ist. „Wir haben den Personalstand in den vergangenen Jahren extrem stark aufgebaut. Nun gilt es, diesen Stock zu festigen und die bislang mittelständischen Strukturen zu optimieren. Und wir werden in den einzelnen Abteilungen weiter einzelne Bereiche stärken.“ Auf seine Mitarbeiter ist der Vorsitzende Geschäftsführer sehr bedacht. „Ich möchte für sie eine Lanze brechen, denn sie leisten Außerordentliches. Durch die Gerüchte wird ihre Leistung ein Stück weit geschmälert.“
Zahlen und Fakten zum Megaprojekt
Der Rohbau des Verwaltungsgebäudes schreitet trotz der Wintersaison gut voran. Der momentane Status:
• 70 Prozent der Stahlkonstruktion des Eingangsbereiches des Verwaltungsgebäudes ist errichtet;
• 25 Prozent des dritten Obergeschosses ist betoniert;
Die Pforte, das Powerhouse und die Produktion befinden sich im Zeitplan, so dass der Einzug im Juli 2019 wie geplant stattfinden kann.
Die Anordnung in der Produktion wird in den nächsten Wochen fertiggestellt:
• 99 Prozent der Gebäudehüllen sind errichtet;
• 50 Prozent der Elektroinstallation ist fertig gestellt;
• 50 Prozent der mechanischen Installation ist erledigt;
• Die Aufheizung der Bodenplatte hat im Dezember 2018 begonnen.
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