LICHTENFELS

Arbeitslosenquote im Landkreis Lichtenfels bei 3,6 Prozent

Arbeitslosenquote im Landkreis Lichtenfels bei 3,6 Prozent
Agentur für Arbeit veröffentlichte die Zahlen für Juli. Foto: Archivbild DPA/Hauke-Christian Dittrich

Im Juli stieg die Zahl der Arbeitslosen jahreszeitlich bedingt leicht an. Die Arbeitslosenquote blieb im Agenturbezirk Bamberg-Coburg trotzdem unverändert auf dem Vormonatsniveau von 3,3 Prozent Vor einem Jahr betrug sie 3,2 Prozent, meldet die Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.

Leicht gestiegen

Im Landkreis Lichtenfels waren laut Pressemitteilung Ende Juli 1.386 Personen arbeitslos gemeldet. In den vergangenen vier Wochen ist die Zahl um 13 Menschen oder 0,9 Prozent etwas gestiegen. Aktuell sind 5,3 Prozent (+70) mehr Menschen arbeitslos als vor einem Jahr. Über ein Fünftel mehr Personen (+20,9 Prozent) als im Juli 2022 fanden eine Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent (Vorjahr 3,4 Prozent).

Der Arbeitgeber-Service bekam aus dem Landkreis Lichtenfels 143 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet, 62 weniger (-30,2 Prozent) als in 2022. Aktuell gibt es 1.169 Jobperspektiven im Stellenpool, 8,8 Prozent (-113) weniger als im Vorjahr. Rein statistisch betrachtet entfallen auf 100 gemeldete Stellenangebote lediglich 119 potentielle arbeitslose Bewerber.

Ukrainische Flüchtlinge

Ende des vergangenen Monats waren im gesamten Agenturbezirk Bamberg-Coburg 11 612 Personen arbeitslos gemeldet, 462 oder 4,1 Prozent mehr als in 2022. Seit Juni erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen leicht um 1,6 Prozent (+185 Personen). Da die ukrainischen Flüchtlinge seit nunmehr über einem Jahr (Juni 2022) von den Jobcentern betreut werden, hat sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahres-Vergleich deutlich verringert. Insgesamt sind 892 von ihnen arbeitslos gemeldet.

Mit 889 Aufnahmen einer neuen Beschäftigung fanden 50 Personen mehr (+6,0) eine neue berufliche Zukunft als im Juli 2022. Der Kündigungstermin zur Jahresmitte sowie endende Zeitverträge wirkten sich in diesem Jahr nur geringfügig größer aus als im vergangenen Jahr. 1,156 Personen wurden entlassen, 3,1 Prozent (+35) mehr als 2022.

Wolken am Himmel

Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, sieht die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung wie folgt: „Mit dem Start in die Sommerferien ist die Arbeitslosigkeit im Juli leicht gestiegen.

Der Grund dafür ist das jährliche Schul- und Ausbil-dungsende zur Jahresmitte. Junge Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen melden sich übergangsweise arbeitslos. Daher erwarte ich, dass die Arbeitslosigkeit auch im August erneut zunimmt, denn dann enden viele betriebliche Ausbildungen.“

Saisonaler Ausschlag

Die Tendenz, dass der saisonale Ausschlag geringer ausfällt, setze sich heuer ungebrochen fort, so Trebes. War bis vor fünf Jahren ein Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit (U25) von über einem Fünftel üblich, liege er mittlerweile nur noch leicht über der Zehn- Prozent-Marke. Anders als durch die aktuellen Konjunkturprognosen zu erwarten wäre, seien auch in diesem Jahr der Großteil der Ausbildungsabsolventen direkt von ihren Betrieben weiterbeschäftigt.

Der Großteil der Jugendlichen werded aufgrund der weiterhin guten Jobaussichten für Fachkräfte bereits in den nächsten Wochen ins Berufsleben durchstarten. Die meisten Schüler beginnen im September eine Ausbildung, streben einen höheren Schul-abschluss an oder gehen ab Herbst zum Studium.

Kein Schwerpunkt

Bei den Arbeitslosmeldungen zeichnet sich derzeit kein branchenspezifischer Schwerpunkt ab. „Unser Arbeitsmarkt ist aufgrund seiner heterogenen Zusammensetzung weiterhin flexibel und agil. Freisetzungen durch Insolvenzen nimmt er noch gut auf. Häufig sind Aufträge da, aber es fehlt an Material und Arbeitskräften, so Trebes.

Kurzarbeit

Im März 2023 (Hochrechnung aktuellster Wert) bezogen im Agenturbezirk insgesamt 92 Betriebe für 1.663 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. 0,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Kurzarbeiter-quote bewegt sich mittlerweile seit über einem Jahr kontinuierlich stabil auf einem sehr niedrigen Niveau unterhalb der Ein-Prozent-Marke.

Der Personalbedarf der Betriebe ist im Juli leicht abgeflacht. Dies ist für die Jahreszeit jedoch nicht unbedingt ungewöhnlich. Erfahrungsgemäß geht die Nachfrage für Neueinstellungen über die Sommermonate sichtbar zurück, bevor sie im September mit dem einsetzenden Herbstaufschwung wieder anzieht.

Heterogener Stellenmix

Rein statistisch kommen auf 100 gemeldete sozialversicherungspflichtige Stellen derzeit lediglich 124 potentielle arbeitslose Bewerber. Der Arbeitgeberservice verfügt über einen heterogenen Stellenmix. Jedoch werden überwiegend qualifizierte Mitarbeiter gesucht. Mehr als drei von vier Stellen sind für Fachkräfte bestimmt, während über die Hälfte der Arbeitslosen keinen verwertbaren Berufsabschluss hat. (red)

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