
Wo vor einem Jahr noch eine planierte Trasse zu sehen war, haben die Ingenieure und Arbeiter in den vergangenen zwölf Monaten ganze Arbeit geleistet. Widerlager und Pfeiler zeugen von der künftigen Anschlussstelle Michelau zur neuen vierstreifigen Bundesstraße 173. Hier entsteht die Brücke 5-2, die Einmündung der aus Michelau kommenden Kreisstraße Lif 13. Das 156 Meter lange Bauwerk wird in gut neun Metern Höhe über die Gleise der Eisenbahntrasse zwischen Lichtenfels und Hochstadt und in knapp fünf Metern Höhe über die B 173 führen und die alte Eisenbahnbrücke sowie die Ampelanlage ersetzen. Auch für das Bauwerk 6-2 zwischen Michelau und Trieb haben die Bauarbeiter die Widerlager – also die massiven Konstruktionen, die den Übergang zwischen der Brücke und dem Erddamm herstellen – bereits hochgezogen.
Wer nach Michelau will, muss künftig durch den Kreisverkehr

Wer also künftig aus Richtung Lichtenfels kommend nach Michelau oder Trieb fahren will, fährt hinter der 156 Meter langen Brücke 5-2 von der B 173 nach rechts ab und ebenso bei der folgenden Einmündung. Beim Kreisverkehr, der beim jetzigen Parkplatz Trieb entstehen wird, kann er dann die erste Abfahrt nach rechts nehmen, um über die Brücke 5-2 in die Korbmachergemeinde zu fahren. Oder er nimmt die zweite Kreiselabfahrt in Richtung Kieswerk beziehungsweise Trieb.
Wer aus Hochstadt kommend nach Michelau oder Trieb gelangen will, nimmt die Abfahrt vor der Brücke 6-2, fährt eine Rampe hoch, um dann beim noch zu bauenden Kreisel nördlich der Bundesstraße in Richtung Süden über die Brücke 6-2 zum bereits genannten Kreisverkehr beim Trieber Parkplatz zu gelangen.

Doch die Brücken 5-2 und 6-2 sind nur zwei von 22 Bauwerken des knapp 145 Millionen Euro teuren und acht Kilometer langen vierstreifigen Neubaus der Bundesstraße 173 zwischen Michelau und Redwitz. Zwei Brücken, die Bauwerke 8-2 und 9-2, sind im vergangenen Jahr fertiggestellt worden. Für diese Feldwegüberführungen zwischen Trieb und Hochstadt über die künftige B 173 fehlen allerdings noch die Wegverbindungen. Nach Auskunft von Sabrina Hörl, der Pressesprecherin des für das aktuell größte Straßenbauprojekt in Oberfranken verantwortlichen Staatlichen Bauamts Bamberg, sollen die Arbeiten im Frühjahr starten. Bereits begonnen wurde ferner mit dem Bau des Bauwerks 8-1, der Überführung der alten B 173 zwischen Trieb und Hochstadt über die neue Trasse.

Im Januar starten laut Sabrina Hörl auch die Arbeiten für die Maintalbrücke bei Hochstadt, das größte und teuerste Bauwerk. Dieses wird 400 Meter lang und überquert neben dem Main auch noch die Bahntrasse zwischen Hochstadt und Burgkunstadt. Auch mit dem Bau der Bauwerke 12-2 und 12-3 soll es heuer losgehen. Beide Brücken queren die Bahnlinie Hochstadt-Probstzella und bilden die Ab- beziehungsweise Auffahrt zwischen B 173 und B 289 bei Horb.

„Insgesamt kann man sagen, dass der Brückenbau ungefähr zur Hälfte fertig gestellt ist“, sagt die Pressesprecherin zu dieser Redaktion. Aktuell würden auch noch Versorgungsleitungen verlegt. Über den ebenfalls noch laufenden Bau der Baggerseequerung beim Trieber Kieswerk werden wir in den kommenden Tagen in einem gesonderten Artikel berichten. Das gesamte Straßenbauvorhaben soll übrigens bis 2026 abgeschlossen werden.
Staatliches Bauamt informiert mit eigener Homepage über das Projekt
Wer mehr über das aktuell größte Bauvorhaben in Oberfranken wissen möchte, für den hat das Staatliche Bauamt die Homepage www.bauprojekt-b173.de eingerichtet. Highlights sind ein virtuelles 3D-Modell der Trasse und ein Video mit einem Flug über den Streckenverlauf der B 173 neu.
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