LICHTENFELS/SCHNEY

Ahmet Peker hilft: Rollstühle für wichtige Mobiltät

Wie ein Rollstuhl Lebensqualität verbessert: Dank Ahmet Pekers Einsatz hat diese Frau ihre Mobilität zurückgewonnen. Foto: Ahmet Peker

Ahrtal, Somalia, Türkei und unzählige andere Gebiete auf dieser Erde, die von Katastrophen erschüttert sind und deren Bewohner Hilfe brauchen. Doch wenn Berichte darüber aus den Schlagzeilen verschwinden, schwindet auch schnell die Hilfsbereitschaft. Nicht so dem türkisch-stämmigen Ahmet Peker aus Lichtenfels, dem verständlicher Weise die notleidenen Menschen in seiner alten Heimat am Herzen liegt. Daher hilft er.

So kehrte er jüngst zusammen mit seinem Sohn aus der Krisenregion in der Türkei beziehungsweise aus Antalya zurück und berichtet: Die Not sei weiterhin groß, es fehle an allem. Im Katastrophengebiet leben viele Bewohner zerstörter Gebäude weiter in Zelten und provisorische Unterkünften.

Im Urlaubsort Antalya wurden viele Menschen in Hotels untergebracht, doch spätestens im April beginnt dort die Urlaubssaison und die Zimmer werden anderweitig gebraucht. Wohin dann? Fragen über Fragen. Medikamente hatte er mitgebracht, diese wurden umgehend an die Menschen verteilt. Hier unterstützte die türkische Behörde AFAD, vergleichbar mit unserem THW. Auch seien Ärzte vor Ort, die die Vergabe der Medikamente koordinieren und überwachen. Eine Konzerthalle habe man dazu umfunktioniert.

Alles auf den Cent genau abgerechnet

Die Spendengelder, die Peker dabei hatte, wollte er gezielt einsetzen. Er schaute sich um, analysierte, fragte nach wo schnell und direkt geholfen werden musste. Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Dinge des täglichen Lebens kaufte er vor Ort ein, teilweise als Gutscheine für Lebensmittel. Alles wurde auf den Cent genau abgerechnet und belegt. Es sei, so Peker, besser die Artikel vor Ort zu besorgen. Einmal könne man in der Türkei wesentlich günstiger einkaufen als in Deutschland und spare sich zum anderen Transportkosten und schone dabei noch die Umwelt.

Ein Beispiel der direkten Hilfe nennt er: Viele Menschen mit Gehbehinderung gäbe es, die auf einen Rollstuhl angewiesen seien. Doch diese sind entweder zerstört oder tief unter den Trümmern begraben. Also ging er daran, Rollstühle zu kaufen und so diesen Menschen wieder einen Teil ihrer Beweglichkeit und damit ihres früheren Lebens zurück zu geben.

Schneyer Vereine helfen den Erdbebenopfern in der Türkei: v. li. Siegfried Zillig, Ahmet Peker, Heinz Gärtner und Günter... Foto: Heinz Fischer

Bei seiner Rückkehr nach Deutschland erlebte Ahmet Peker eine freudige Überraschung: Die Schneyer Ortsvereine konnten ihn eine Spende von 500 Euro zukommen lassen, die aus dem Erlös des Adventstreffens am Schlossplatz im Dezember zusammen kam. Er sieht das als Auftrag, abermals nach Antalya zu reisen und mit dem Geld Unterstützung für die Erdbebenopfer zu leisten. Heinz Gärtner, Siegfried Zillig und Günter Scheler von den Schneyer Vereinen trafen sich im Döner-Restaurant in Lichtenfels mit Ahmet.

Weitere Spenden sind willkommen

Genau erklärte er ihnen, was er mit dem Geld vorhabe und wie er es im Erdbebengebiet und in Antalya einsetzen wolle. Natürlich würde er sich freuen, wenn noch weitere Spenden dazu kämen, die Menschen im Katastrophengebiet sind weiterhin dringend darauf angewiesen. Spenden für die Erbeben - Geschädigten können auf das Treuhandkonto der Sparkasse DE81 7835 0000 0092 7241 11 Stichwort : Schneyer Vereine, „Erdbeben-Hilfe Türkei“ eingezahlt werden. Spender können sich auch gerne direkt bei Ahmet Peker melden unter Tel. 0151-45677788. Chapeau an die Menschen in Schney, solche Aktionen können gerne Nachahmer finden.

Diese Schneyer Vereine, Schulen und Parteien haben bei der Spendenaktion im Dezember teilgenommen: Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, CSU, SPD, DGB-Ortskartell, Deutsche Turner 1861, Freie Turnerschaft Schney e.V, Obst- & Gartenbauverein, Kleintierzuchtverein, FC Schney, Kolpingverein, Freiwillige Feuerwehr, Gesangverein, Schützenverein, Elternbeirat Grundschule, Kindergarten Löwenzahn, Senioren Club, Verein für Jugend und Volksbildung und Elternbeirat Kindergarten.

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