
Der liebe Gott scheint die Bluesszene zu mögen. Jedenfalls erwischten die „28. Schmölzer Bluestage“ ein traumhaftes Wetter und zugleich Lockerungen beim Corona-Schutz. Und die beteiligten Bands begeisterten auf der Bühne. „Einfach großartig, was Uwe Angermüller und Thomas Karger mit ihrem Team auch heuer wieder auf die Beine stellen“, zeigte sich ein Gast begeistert und voller Lob.

Es war ein ganz großes Stück Freiheit, fast schon Normalität. Zum 28. Mal fanden die Schmölzer Bluestage statt, und die Veranstalter Uwe Angermüller und Thomas Karger hatten mit ihrem vielseitigen Programm einen musikalischen Kracher gelandet.
„Restless Cats“: Rock'n'Roll und Rockabilly
Die „Restless Cats“ aus den Landkreisen Kronach und Lichtenfels eröffneten die Bluestage. Sie sind seit mehr als einem Vierteljahrhundert eine Institution in Sachen gut abgehenden Rockabillys und Rock'n'Rolls. Das Repertoire reicht von den Anfängen des Rhythm & Blues bis hin zu den 1970-ern und darüber hinaus, immer den Wurzeln dieser Musik folgend. Sie treffen den Geist jener Epoche, als wären sie dort schon immer heimisch gewesen, ohne ihn zu kopieren.
Die drei Rock'n'Roller zelebrieren ein Stück Ungehorsam, begehren auf gegen Establishment und bestehende Werte und bedienen gern alle aufmüpfigen Klischees des Genres. Denn für die „Restless Cats“ gilt von Anfang an das Credo: „Rock'n'Roll ist, wenn man's trotzdem macht!“ Und am Ende kamen viele Kinder, die begeistert von dieser Musik waren und sich Autogramme wünschten.

„Nach eineinhalb Jahren wieder einmal vor Publikum zu spielen ist einfach hervorragend“, bekundete „Restless-Cats“-Gitarrist Rainer Löffler (Stockheim). „Wir haben manchmal geprobt, aber so richtig vor Publikum zu spielen ist einfach etwas ganz Besonderes. Das hat uns als Musiker gefehlt. Wir treten seit 1988 auf. Es ist schön dass auch die Jungen zu uns kommen“, freute er sich über die vielen Autogrammwünsche.
„Wir sind eineinhalb Jahre im Keller gewesen“, blickte Andreas Mainz (Wüstbuch) zurück. „Es war heute hervorragend. Die Leute warteten einfach alle auf diese Freiheit in dieser schlimmen Zeit.“ Auch Schlagzeuger Erwin Speigel (Bad Staffelstein) freute sich über diesen Auftritt.
„Hammersmith“: Heavy Metal aus Mannheim

Die Fans zeigten sich musikalisch offen und waren auch vom Hard'n'Heavy-Sound angetan, fanden die Organisatoren Uwe Angermüller und Thomas Karger ihre Erwartungen bestätigt. Noch immer kamen Leute zum Festplatz, als die Mannheimer Heavy-Metal-Band „Hammersmith“ die Bühne betrat. Die legte gleich mächtig los. Sänger Crazy Chris mit seiner unglaublichen Reibeisenstimme, Fast Danny an der Lead Gitarre und Mr. Joe Werry hinter dem Schlagzeug. Einfach enorm, welch einen Sound diese drei auf die Bühne brachten.
Dann doch die Blues-Tage. Zunächst begann die „Foolhouse Blues Band“. „Im beschaulichen Schmölz tobt trotz Corona mal wieder der Blues, und wir toben mit“, hatten die Musiker angekündigt. Die „Martin Ketner Band“ aus Tschechien war nach 2016 wieder einmal in Schmölz und präsentierte ihren atmosphärisch dicht gewebten, fetzigen Bluesrocksound.
„Jimi Barbiani Band“: Blues Rock aus Italien

Für einen furiosen Abschluss des Samstags sorgte die „Jimi Barbiani Band feat. Pietro Taucher aus Italien. Jimi Barbiani gilt als einer der besten Blues Rock Gitarristen Europas. Die einzigartige Sound-Mischung entsteht in Wechselwirkung der unterschiedlichen Persönlichkeiten der Bandmitglieder. Mit ihren betont langen Jams präsentierten sie Blues und Rock als Synonym für Leidenschaft.
Mit „Boogieman's Friend“ und der „GProject Blues Band“ beim Frühschoppen am Sonntag endeten die diesjährigen Schmölzer Bluestage. Alle wussten diese mehr denn je zu schätzen, nachdem Corona allzu lange so unglaublich viel zunichte machte.
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